26.03.2019, 22:12
(26.03.2019, 21:58)Klartexter schrieb:Ich kenne das Internet seit seinen Anfängen, damals brauchte man neben einem Modem auch einen Anbieter wie Compuserve oder AOL, um ins Internet zu kommen. Auf den Portalseiten fand man diverse Berichte, aber die Anzahl von Homepages war in den 90er Jahren noch sehr überschaubar. Als Suchmaschine gab es damals AltaVista, Zeitungen waren damals allenfalls mit einem Minimalangebot online. Das Internet kostete damals noch richtig Geld, denn die Telekom rechnete pro Minute die Gebühreneinheit ab. Wollte man online gehen und gleichzeitig aber weiter telefonisch erreichbar sein, kam man nicht um einen ISDN-Anschluss herum. Und Compuserve oder auch AOL verlangten Geld für den Internetzugang. Soviel mal zum angeblich nichtkommerziellen Medium.
Es geht auf YouTube mit Sicherheit auch nicht um Filmschnipsel. Dort findet man jede Menge Spielfilme in voller Länge, Dokumentationen oder Krimiserien, ich bezweifle, dass die Einsteller die notwendigen Rechte dazu besitzen. Das selbe gilt für die diversen Musikvideos. Und dass Zeitungen für ihre Inhalte Geld wollen, das sollte eigentlich verständlich sein!
Ja, ich kann mich gut an die Streitereien mit meinen Eltern erinnern, wenn ich mal wieder die Telefonleitung blockierte. Nicht unbedingt, weil sie selbst jemanden anrufen wollten in dem Moment, aber es hätte ja ein Anruf kommen können. Na und? Dann war halt belegt und der Anrufer hätte in einer halben Stunde wieder anrufen können.
Geld zahlst du heute für die Flatrate auch. Aber das Angebot innerhalb des Internets war kostenlos. Das Wort "Paywall" gab es damals gar nicht.
Heute will aber jeder für jeden Dreck noch zusätzlich abkassieren. Dann sollen Sie einen Deal mit den Providern machen. Alles, was mit Computern zu tun hat, wird ständig billiger, nur Flatrates kosten schon ewig und drei Tage lang 30 € pro Monat. Das muss inzwischen auch billiger gehen, und wenn nicht, stecken da inzwischen mindestens 10 € drin, die man für Lizenzzahlungen verwenden könnte.
AOL war übrigens sowieso der letzte Laden. Die verseuchten nämlich nicht nur die Umwelt mit Millionen von Software-CDs, sondern du bekamst dadurch auch nur zu einen relativ kleinen Teil des Internets Zugang, zum jugendfreien, sogenannten "AOL-Universum". Das AOL war also nicht das "richtige" Internet. Bei Compuserve war es nicht viel anders, wenn ich mich richtig erinnere. Bis auf die CDs, die die nicht oder lange nicht in dieser Menge unters Volk brachten. Ich war damals immer bei Tele2 (01013).
Und wer sich totkomprimierte ganze Filme auf YT ansieht, ist sowieso selbst schuld. Das Witzige ist, dass sie die immer nochmal komprimieren, egal wie platzsparend du sie rauflädst. Manchmal sind sie hinterher sogar größer als vorher, aber qualitativ schlechter sind sie immer. Diese Qualität reicht (mir) gerade einmal zu einer Entscheidung, ob sie mir gefallen und ich sie mir nochmal woanders in besserer Qualität ansehe (und dann auch bereit bin, dafür zu bezahlen). Aber Filmgenuss ist etwas völlig anderes als ein YouTube-Video.