28.01.2019, 17:16
Gestern Abend nach dem mäßigen und allseits klischeebehafteten "Tatort" noch "Anne Will" geschaut, seit längerer Pause das erste Mal wieder.
Thema, was sonst, die Grenzwert-Debatte.
Die zu erwartenden Fronten, vor allem zwischen den beiden Protagonisten Köhler, Lungenfacharzt und "Nestbeschmutzer", und Epidemiologe Heinz-Erich Wichmann, der an der Ausarbeitung des EU-Grenzwerts beteiligt war.
Ein bissiger Hahnenkampf, bei dem auch gerne unter die Gürtellinie gegriffen wurde, aber in meinen Augen mit Vorteilen für Köhler, weil sein Widersacher Wichmann hauptsächlich ad personam "argumentierte" ("Exot unter den Wissenschaftlern") und beharrlich einer Diskussion der These Köhlers, dass NO2 nicht toxisch sei, aus dem Wege ging.
Als dann Anne Will Köhler fragte, ob er überhaupt gegen einen Grenzwert sei, meinte Köhler, 100μ seien okay, das sei übrigens auch der Grenzwert in den USA. Worauf Widmann einwarf, man sei ja nicht auf dem Bazar.
Was er damit wohl meinte? Es wurde ja von der Moderatorin nur eine Frage gestellt und kein Grenzwert verhandelt.
Optischer Mittelpunkt, weil in leuchtendem Rot, die Grüne Annalena Baerbock.
Sie schwurbelte viel Emotionales, sprach von viel Schwangeren und Kindern und von Rechsstaatlichkeit, womit sie wohl meinte, das bestehende gesetzliche Richtlinien oder Gesetze nicht in Frage gestellt werden dürften. Von der Möglichkeit einer Verfassungsklage bzw. einer Gesetzesänderung durch Bundestag und Bundesrat sprach sie demonstrativ nicht.
Interessant auch, wie Baerbock mit unangenehmen oder peinlichen Fragen umging.
Will wollte ein Beispiel der sehr aufgeheizten und unsachlich öffentlichen Diskussion um den Grenzwert geben und ließ den Twitterbeitrag eines grünen Parteikollegen, der die Kritik der Ärzte um Köhler auf "Reichsbüger-Niveau" stellte, einspielen. Auf Wills Frage an Baerbock, was sie davon halte, erwiderte diese ganz kurz, sie habe mit ihm gesprochen und widmete sich dann sogleich wieder ihren Hauptthemen Rechstsaatlichkeit und Vorsorgeprinzip.
Als ihr im Laufe der Diskussion von Steffen Bilger (CDU, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr), vorgeworfen wurde, dass in von den Grünen mitregierten Bundesländern die Überprüfung der unter Leitung des Bundesumweltamtes aufgestellten Messstationen nicht zugelassen worden sei, konnte oder wollte Baerbock nichts sagen. Ich vermute, man ist interessiert, weiterhin Höchstwerte messen zu können.
Der "Tagespiegel" fasst es so zusammen:
Passend zur gefetteten Zitat, also der Meinung von Frau Baerbaum, heute folgende Meldung:
Hier landen die alten Diesel aus Deutschland
Dasselbe dürfte auch für die südeuropäischen Länder zutreffen.
Thema, was sonst, die Grenzwert-Debatte.
Die zu erwartenden Fronten, vor allem zwischen den beiden Protagonisten Köhler, Lungenfacharzt und "Nestbeschmutzer", und Epidemiologe Heinz-Erich Wichmann, der an der Ausarbeitung des EU-Grenzwerts beteiligt war.
Ein bissiger Hahnenkampf, bei dem auch gerne unter die Gürtellinie gegriffen wurde, aber in meinen Augen mit Vorteilen für Köhler, weil sein Widersacher Wichmann hauptsächlich ad personam "argumentierte" ("Exot unter den Wissenschaftlern") und beharrlich einer Diskussion der These Köhlers, dass NO2 nicht toxisch sei, aus dem Wege ging.
Als dann Anne Will Köhler fragte, ob er überhaupt gegen einen Grenzwert sei, meinte Köhler, 100μ seien okay, das sei übrigens auch der Grenzwert in den USA. Worauf Widmann einwarf, man sei ja nicht auf dem Bazar.
Was er damit wohl meinte? Es wurde ja von der Moderatorin nur eine Frage gestellt und kein Grenzwert verhandelt.
Optischer Mittelpunkt, weil in leuchtendem Rot, die Grüne Annalena Baerbock.
Sie schwurbelte viel Emotionales, sprach von viel Schwangeren und Kindern und von Rechsstaatlichkeit, womit sie wohl meinte, das bestehende gesetzliche Richtlinien oder Gesetze nicht in Frage gestellt werden dürften. Von der Möglichkeit einer Verfassungsklage bzw. einer Gesetzesänderung durch Bundestag und Bundesrat sprach sie demonstrativ nicht.
Interessant auch, wie Baerbock mit unangenehmen oder peinlichen Fragen umging.
Will wollte ein Beispiel der sehr aufgeheizten und unsachlich öffentlichen Diskussion um den Grenzwert geben und ließ den Twitterbeitrag eines grünen Parteikollegen, der die Kritik der Ärzte um Köhler auf "Reichsbüger-Niveau" stellte, einspielen. Auf Wills Frage an Baerbock, was sie davon halte, erwiderte diese ganz kurz, sie habe mit ihm gesprochen und widmete sich dann sogleich wieder ihren Hauptthemen Rechstsaatlichkeit und Vorsorgeprinzip.
Als ihr im Laufe der Diskussion von Steffen Bilger (CDU, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr), vorgeworfen wurde, dass in von den Grünen mitregierten Bundesländern die Überprüfung der unter Leitung des Bundesumweltamtes aufgestellten Messstationen nicht zugelassen worden sei, konnte oder wollte Baerbock nichts sagen. Ich vermute, man ist interessiert, weiterhin Höchstwerte messen zu können.
Der "Tagespiegel" fasst es so zusammen:
Zitat:Immerhin, eine Zahl gab es doch noch: Köhler findet, ein Grenzwert von 100 Mikrogramm wäre ausreichend - wie in den USA. Eine Aussicht, die Grünen-Politikerin Baerbock in regelrechte Schnappatmung versetzte - man müsse schließlich auch an "Kinder und Schwangere" denken, die entlang höchst belasteter Straßen lebten oder sie passierten.Weil ja der 40μ-Grenzwert EU-weit gelten würde, fügte sie hinzu.
Skudelny konterte, dass an den bisher mit Messstationen ausgestatteten Straßen "keine Mengen an Schwangeren" vorbeilaufen würden - doch besagte Messstationen sind tatsächlich Thema. Deutschland Umstrittenste steht derzeit am Stuttgarter Neckartor direkt an einer Ampel und misst vor allem beim Wiederanfahren der Autos Spitzenwerte. Ein Team des Fraunhofer Instituts, das 50 Meter daneben maß, stellte nur den halben Wert fest. "Wir versuchen in belasteten Regionen Höchstwerte zu messen", stellte Skudelny fest.
CDU-Mann Bilger geht sogar einen Schritt weiter: Er behauptet, andere EU-Länder hätten lediglich kein Problem mit ihrer Luftqualität, weil anders gemessen werde - was sich Baerbock wiederum gar nicht vorstellen kann.
Passend zur gefetteten Zitat, also der Meinung von Frau Baerbaum, heute folgende Meldung:
Hier landen die alten Diesel aus Deutschland
Zitat:(…) viele der in Deutschland ungeliebten Dieselgebrauchtwagen finden nun in Mittelost- und Südosteuropa eine neue Verwendung – zum Leidwesen von Umweltschützern.
In Rumänien, seit Langem ein großer Abnehmer alter Gebrauchtwagen aus Westeuropa, stieg die Zahl der registrierten Dieselgebrauchtwagen laut Kfz-Zulassungsstelle von 2017 bis 2018 um mehr als 31.000. Auch in Tschechien boomt das Geschäft mit den Gebrauchtwagen(…)
Laut einer Marktuntersuchung des Gebrauchtwagenhändlers AAA Auto, einem der Großen in der Branche in Mittelosteuropa, stammen 63 Prozent der in Tschechien inserierten Importgebrauchtwagen aus Deutschland – und 60 Prozent der importierten Gebrauchtwagen haben einen Dieselmotor. In der benachbarten Slowakei liegt der Dieselanteil sogar bei 78 Prozent (…)
Umweltzonen gibt es in Tschechien wie auch in Polen, Kroatien und Serbien bisher nicht. "Wir fahren hier noch ungestört und in Freiheit, ganz ohne Einschränkungen", sagt Prikryl, der nach eigenen Angaben rund 400 Händler vertritt.
Dasselbe dürfte auch für die südeuropäischen Länder zutreffen.