23.11.2016, 00:45
(22.11.2016, 21:52)bbuchsky schrieb: Gott segne Amerika, den neuen Präsidenten und seine Jubelperser!
Alle sind schon gespannt, wann sich die Ratingagenturen dazu durchringen, die Schulden des Landes gegen die Aussicht zu stellen, Millionen Niedriglohn-Arbeitsplätze aus den ASEAN-Staaten in die USA "zu bringen" wie sich Trumpiebaby schon vernehmen ließ. Einen Plan mit einer Absicht zu verwechseln scheint das Hobby "des Neuen" zu sein.
Der sicherste Weg um Fehler zu vermeiden ist noch immer der, einfach nichts zu tun. In Europa hat man diese politische Disziplin zur Perfektion reifen lassen, der unausgelastete Politkader nutzt die freie Zeit und stricht über eigens gegründete Escortagenturen bei Wirtschaftsverbänden und solventen Lobbyisten. Dem Wahlvolk wird dieser fortgeschrittene Niedergang politischer Verantwortung und Kultur als alternativlos verkauft, zaghafte Einwände werden mit dem Vorwurf des Rechtspopulismus vom Tisch gefegt. Wer die Klappe noch immer nicht halten will, dem droht Maas mit der Task Force und faselt etwas von abgehängten Wutbürgern.
Trump muss sich in erster Linie nämlich nicht dafür rechtfertigen was er tut, sondern vor allem dafür, dass er was tut! Er verfolgt unorthodoxe Ansätze, einiges ist sicher nicht richtig, seine Art muss man auch nicht mögen, aber er bewegt etwas und vermittelt zumindest das Gefühl, dass Politik mehr sein kann als ein in sich selbst erstarrtes "Weiter so". Und alleine dafür muss man ihm dankbar sein.
(22.11.2016, 21:52)bbuchsky schrieb: Wenn die Chinesen vor dem Hintergrund von Zollschikanen ihre Anleihen verkaufen, ist der Dollar noch 0,35 € wert, und das Rating liegt auf Ramsch, denn die amerikanische IT-Übermacht ist von Verbreitung und Marktkontrolle abhängig. Damit könnte es in einem Handelskrieg ein Ende haben.
Die Bewegung der Aktienkurse als Parameter für die Beurteilung zukünftiger Entwicklungen im wirtschaftlichen Sektor heranzuziehen ist ungefähr so, als wolle man die Effizienz der NSDAP an der Zahl der Toten festmachen. Gesellschaftlicher und sozialer Fortschritt wären vonnöten, bisher sind nur Parolen zu hören gewesen.
Als ob man Gauland und Höcke bei der Bildung der Regierung betrachten würde und "abwarten, die machen das schon...." murmelte. Leugnen hilft jetzt nichts mehr.
Die Erdoganisierung der USA beginnt. Das Feudale dringt in den Vordergrund.
Jede Wette, dass er danach der erste dreistellige Milliardär ist. Irgendwie. Zufällig.
Statt leopoldeske Kristallkugeln zu bemühen würde ich anraten, einfach mal abzuwarten. Mehr Jobs, kein Freihandel, kein unmittelbarer Wechsel von der Politik in die Wirtschaft - sind diese Forderungen wirklich so übel? Könnte so auch im Parteiprogramm der Linkspartei stehen. Den Aktienkurs habe ich nur deswegen herangezogen, weil @leopold eine Zeit hatte, in der er Weltpolitik, Uhrzeit und Witterung mit Aktienkursen und "Märkten" zu erklären versuchte. In der wie immer irrigen Annahme, in ihm würde so etwas wie Einsicht reifen, wenn ihm seine eigene Argumentation über den Weg läuft. Im Gegensatz zu den genannten Personen scheint Trump immerhin beratungsfähig, ein wesentlicher Unterschied. Deshalb einfach mal die Füße stillhalten und nicht in jedem Räuspern von Trump den Weltuntergang sehen. In der Aufzählung von Gauland und Höcke vermisse ich den Querverweis zur CSU und zur katholischen Kirche, da bin ich von Ihnen regelmäßig besseres gewohnt.
Martin