02.11.2018, 21:52
(02.11.2018, 20:48)leopold schrieb: Wie gesagt, ich glaube nicht, dass es Schäuble noch um persönliche Macht geht, obwohl es ihm sicher gefallen würde, den Nachlassverwalter von Merkels Erbe zu geben. Vielleicht geht's auch darum, Merkel zu zeigen, dass er nun die Zukunft gestaltet und nicht sie.
Sei's drum. Ich glaube, es geht Schäuble vor allem darum, Jens Spahn zu verhindern. Der Mann ist nicht nur jung und unerfahren, sondern auch gefährlich. Spahn hätte nämlich kein Problem damit, in Deutschland eine rechtsnationale Regierung wie in Österreich zu installieren.
Sehe ich ähnlich. Schäuble will das Beste für das Land, für das er sich zum Krüppel hat machen lassen. Er kennt die diversen Typen und vertraut niemandem so leicht. Er kann es nicht mitansehen, wie das Land sich in Talkshows mit all ihren oberflächlichen Eitelkeiten und Geschwätzigkeiten orientiert. Die Sache mit Merz ist Sache. Das ist etwas Neues in dem unstruktierten Gegacker. Es ist auch keinerlei Revolution damit verbunden, eher sogar klassische Evolution. Die Kanzlerin ist gewählt und fertig.
Ein zumindest bis jetzt potenter und im Grunde altbekannter (Vorteil!) Nachfolger macht sich an die Startblöcke und übt. Dabei kann er kleine und ziemliche Fehler machen, was er weiß und entsprechend aufpassen wird. Er ist im Lackmustest. Ein unterstützendes Netzwerk hat er offensichtlich. Mit Spahn sehe ich keine Konfrontation. Er ist ein ernstzunehmender Kandidat und auch er übt. Eigentlich ein beruhigendes Zeichen, daß nicht nur einer antritt und sogar eine dritte. Die Auswahl hat nicht jede Partei.