22.02.2018, 19:09
(22.02.2018, 15:44)leopold schrieb: Wo tu ich das? Fakt ist allerdings, dass Schulz am Wahlabend als Spitzenkandidat und Parteivorsitzender vor die Kameras trat und verkündete, dass die SPD in die Opposition geht. Das war erst einmal richtig, um die Verantwortung an FDP und Grüne abzugeben und Druck aufzubauen. Leider verknüpfte er diese Aussage mit einer Beschimpfung Merkels und der Ankündigung, er werde niemals unter Merkel Minister sein.
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Merkel hat eine Minderheitsregierung übrigens nie absolut ausgeschlossen. Dazu ist sie zu sehr Profi.
Es ist mir neu, dass es Schulz darum ging, "Verantwortung an die FDP und die Grünen abzugeben und Druck aufzubauen".
Es wäre ja auch schlicht eine Umdeutung dessen, was schon während des Wahlkampfes sichtbar wurde, als die Begeisterung für Schulz in sich zusammenbrach. Es war von Selbstfindung, von Rückbesinnung auf sozialdemokratische Were und Ideale die Rede, ja von einem Neuanfang und von Neuaufstellung.
Und nicht von einer von Ihnen (oder kam's von der SZ) ausgedachten superschlauen taktischen Finesse Schulzens. Die Verantwortung gaben er und Mitglieder des Präsidiums schon aus Enttäuschung, Zerknirschung und selbstkritischem Bewusstsein ab.
In diesem Sinne äußerte sich auch Schulz nach der Niederlage, andere Mitglieder des Präsidiums auch.
Wobei von diesem positiven Ansatz nicht viel geblieben ist. Denn GroKo bedeutet, erst mal weiter wie bisher, Machtausübung und Routine statt Selbstfindung und Neuaufstellung.
Zu Merkel. Sie hat eine Minderheitsregierung nicht ausgeschlossen, sondern sie hat einfach nicht öffentlich davon gesprochen. So, als ob es diese Möglichkeit nicht gäbe.
Das ist Merkel. Ignorieren und aussitzen.