06.02.2018, 12:57
(06.02.2018, 10:57)PuK schrieb: Für wen sind höhere Aktienkurse gut? Sobald ein großer Konzern Massenentlassungen verkündet, steigt der Aktienkurs. (So ähnlich wie bei den Wechselkursen: Für wen ist ein schwacher Euro gut? Sicher nicht für den, der sich Benzin oder einen PC kaufen will, also irgendwelche Importe. Dem Bürger wär's lieber, wenn der Euro stark wäre, dann könnte er sich im Ausland mehr dafür kaufen. Aber zum Wohl der Wirtschaft wird der Euro auf niedrig getrimmt.)
Für die steigenden Zinsen kann Trump auch relativ wenig, denn dafür ist die FED zuständig, die jetzt schon viel zu lange die Zinsen auf einem viel zu niedrigen Niveau gehalten hat. Diese Korrektur jetzt (und noch einiges mehr) wäre schon längst fällig gewesen.
Interessant ist übrigens, dass es noch vor wenigen Wochen eine interessante Häufung von Artikeln (Welt, SPON) gab, die die Deutschen dringend dazu aufriefen, doch endlich ihr Geld in Aktien zu investieren. Die Aktienbesitzquote sei viel niedriger als anderswo und das sei doch dumm, weil es auf der Bank ja keine Zinsen mehr gibt und man sehe sich dagegen mal die Entwicklung der Aktienkurse an.
Kann ich euch schon sagen, wieso die Deutschen da so widerwillig sind. Das widerspricht einfach der deutschen Mentalität. Nachdem das Geld erarbeitet oder verdient und versteuert wurde, dann würde man den Rest ganz gerne behalten. Wenn man ihn auf den Aktienmarkt trägt, kann man ihn genausogut in die Spielbank tragen. Das ist sogar fast schlauer, denn beim Roulette kann ich mir wenigstens die Chance auf einen Gewinn vorher ganz genau ausrechnen. An der Börse geht es aber nicht darum, was ist, sondern was die Händler erwarten oder befürchten. Das Börsenprinzip, das fast völlig auf Hoffnungen und Ängsten beruht, ist mir eindeutig zu emotional und zu unsicher. Der Kurs von Twitter, einem Unternehmen, das noch nie einen einzigen Cent Gewinn erwirtschaftet hat, müsste schon längst auf Null sein, wenn die Aktienkurse irgendetwas mit der Realität zu tun hätten.
Wer Aktien hält, muss sich auch darum kümmern. Nicht nur in seiner abendlichen Freizeit. Da kann man eh nur über Online-Banken handeln. Und in Zeiten wie diesen sollte man einen Beruf ausüben, der es erlaubt, auch während der Arbeitszeit mal einen Blick seine Aktien zu werfen. Bei manchen läuft das tagsüber wohl so nebenher zur Arbeit.
Also, ehrlich mal, wer kann sich das in seinem Beruf oder Job schon leisten.
Eine Minderheit unter den Berufstätigen.
Alles klar?