10.12.2017, 16:32
Italien steht weitaus besser da, als gerne behauptet wird:
Italien ist viel stärker als viele behaupten
Zitat:Italien ist jedoch nicht Griechenland. Es ist trotz der Krise der zweitgrößte Industriegüterhersteller Europas. Diese Stärke verdankt das Land maßgeblich der Attraktivität seiner Produkte auf den internationalen Märkten. 2016 erzielten die Unternehmen einen Handelsbilanzüberschuss von mehr als 51 Milliarden Euro. Italien belegt damit in Europa hinter Deutschland und den Niederlanden den dritten Platz. In diesem Jahr legen die Ausfuhren um sieben Prozent zu. Made in Italy ist auf den Weltmärkten ein Qualitätsversprechen - wie, pardon, Made in Germany. 2017 wird Italien mit 450 Milliarden Euro sein bestes Exportergebnis aller Zeiten einfahren. In den akademischen Zirkeln löst das Verwunderung aus - man rätselt über die seltsame Wettbewerbsfähigkeit Italiens.
Die größten Exportschlager sind übrigens nicht die Lifestyle-Produkte Mode, Einrichtung oder Gastronomie. Italiens wichtigste Exportbranche ist ausgerechnet die Königsdisziplin der Industrie: der Maschinenbau.
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Vielleicht lohnt es sich, auch einmal darüber nachzudenken, was Europa von Italien hat? 2016 zahlte das Land 2,3 Milliarden Euro mehr in den EU-Haushalt ein, als es zurückbekam. Nach dem Brexit rückt es auf Platz drei der Nettozahler. In der Schuldenkrise traten die Italiener in der Retter-Rolle auf, obwohl sie 2011 selbst in den Abgrund der Staatspleite blickten. So haben die italienischen Steuerzahler geholfen, Griechenland vor dem Bankrott zu retten, ohne dass italienische Kreditinstitute um Milliarden-Anlagen in griechischen Staatsanleihen bangten. Sie haben nicht wie die Deutschen mit der Nothilfe auch ihre eigenen Geldinstitute gerettet, sondern nur den Euro. Anschließend zahlten sie mit für die Rettung taumelnder Banken in halb Europa, ohne auch nur einen Cent für ihre wackelnden Geldhäuser anzufordern.
Als Angela Merkel 2015 Recep Tayyip Erdoğan drei Milliarden Euro zuschob, damit die Türkei den Flüchtlingen den Weg nach Deutschland versperrt, zahlten die Italiener wieder ihren Anteil der Zeche. Obendrein mussten sie dann, höchst perfide, noch die Migranten im eigenen Land aufnehmen. 80 Prozent der Flüchtlinge in Europa gingen fortan an den italienischen Küsten an Land.
Italien ist viel stärker als viele behaupten