09.11.2017, 07:49
(08.11.2017, 20:13)PuK schrieb: Das Capitol war jahrzehntelang ein Kino. Das macht das Denkmal aus. Das Kino zusammen mit der Fassade. Und zu einem Kino gehörte schon in den 1930ern eine Leuchtreklame. Nicht die Fassade alleine, denn die ist eigentlich gar nicht so schutzwürdig.
Dochdoch. Die Fassade im Ensemble Maximilianstraße vor dem Prachtbrunnen des Merkur ist schon schutzwürdig. Höchst schutzwürdig sogar. Und dass sich Kinoreklame an einem historischen Gebäude so breit machen konnte (siehe die alten Bilder vom Häußler) hing damit zusammen, dass es in den Anfängen des Kinos noch gar keinen Denkmalschutz gab.
Seit es diesen gibt (und GsD gibt es ihn) versucht man historische Bauten weitgehend von üppiger Leuchtreklame frei zu halten. So dezent wie möglich eben. Eine grelle Kinowerbung zu belassen, wenn es gar kein Kino mehr gibt, kann unter den Bestandsschutz fallen. Aber wenn ein neuer Pächter diesen aufgeben will.... sollte der Denkmalschutz jubilieren. So man die nun gar nicht so besonderen Lettern 'Capitol' für besonders bemerkenswert hält, soll man schauen, dass man für sie anderswo Verwendung findet (vllt. ginge das sogar im Lokal selbst) - oder sie ins Museum stellen. (Die ehemalige Goggelesbrücke wanderte auch in den Zoo, der Zwiebelturm der Hochablassgaststätte an den Steg desselben - das war Heimat, die entschwand)
Leuchtreklame hatte wohl in den 60er, 70ern ihren Höhepunkt und wurde dann zunehmend als 'Lichtverschmutzung' wahrgenommen. Wie gesagt, nicht unbedingt meine Meinung, ich kann mir da viel vorstellen. ABER NICHT in der Maxstraße, nicht an diesem Gebäude und schon gar nicht in der Kombination.
Klebefolie im Fenster. Genau. Das hat Klasse, das ist Stil.