21.08.2017, 12:40
(21.08.2017, 10:40)Serge schrieb: Ich meine, daraus ließe sich doch für die SPD, also eine richtige SPD, etwas machen!?
Wahrscheinlich nicht. Die Politik, das politische Leben, die Parteien sind gefangen in einem zwölf Jahre alten zähen Schleim, der sich über alles gelegt hat, Stimmungen und Emotionen nahezu paralysiert und höchstens zeitlupenhafte Bewegungen und Veränderungen erlaubt.
Die zudem immer zu spät kommen, obwohl sich die Probleme schon von weitem zeigen - Kohlismus von das Merkel.
Einer wie Schröder hätte es im Kreuz gehabt, jetzt Kanzler zu werden.
Fahrradkätte:
Einen wie Schröder wählt die SPD, selbst wenn sie einen hätte, nicht mehr zum Vorsitzenden. Dazu ist die Partei in der Breite und Tiefe zu zerfahren. Einen Schmidt wollte sie eigentlich auch nicht, der war ihr zu dominant und das mögen die Sozen nicht. Unter dem Strich wäre einer wie Schröder eine Alternative zu Merkel, aber um den Preis anderer Nachteile.
Die Dieselaffäre hätte im Keim durch subtile Diplomatie auf politischer Ebene erstickt werden können. Herausgekommen wäre ein 'Versehen' von Entwicklungsingenieuren, das schleunigst gegen ein vergleichsweise geringe Ordnungsstrafe korrigiert wird; kombinierte und gewiefte Außen- und Wirtschaftspolitik zugunsten hiesiger Arbeitsplätze und nicht zuletzt Steuereinnahmen. Hätte ich Schröder zugetraut, Merkel pennt.
Die Flüchtlingsfrage ist so logisch und alt, daß rechtzeitig und längst ein EU-weites und im Bedarfsfall eigenständiges nationales Einwanderungsgesetz bestehen müsste, das dann auch strikt befolgt wird. Was Asylgründe anbelangt, hat die Außenpolitik weltweit versagt. Einem Schröder hätte ich zugetraut, daß er das mal anschiebt. Wer das Arbeitsamt umbennen kann, die Versicherungs- und Finanzaufsicht in der BaFin bündelt, Hartz und Maschmeyer einspannt, der schafft das auch mit seinen Kollegen anderer Nationen, nicht sofort und auch nicht durchschlagend, aber der Weg zum Gipfel beginnt mit dem ersten Schritt, und der wäre ihm zuzutrauen (gewesen).
Einer wie Schröder hätte andere Fehler gemacht. Unter Abwägung aller Umstände bleibt Merkel der alternativlose Spatz in der Hand, der auch noch so lieb ist und aus ihr frißt.
Auch scheinbare Kleinigkeiten sind wahlentscheidend, Butter ist grad teurer geworden (Bauern!), Öl und Sprit sind bezahlbar (kein Frieren und man kann Auto fahren), von den Mieten und Baupreisen reden wir nicht, das wird sich geben, die Vorschrifteritis dabei kann man gönnerhaft etwas zurückfahren, da finden sich schon Gründe für Ausnahmen, das hätte Schröder bei Hartz auch so gemacht.
Außer dem stehen wir doch vor der Welt toll da, sonst kämen nicht 'alle' zu uns. So höre ich Volk ticken.