09.06.2017, 15:12
(09.06.2017, 13:42)leopold schrieb: Wer anfängt, Wahlprogramme und politische Aussagen vor Wahlen als grundsätzlich unglaubwürdig und nicht ernst gemeint abzuqualifizieren und die Diskussion darüber zu verweigern, legt die Hand ans demokratische System.
Nun, offensichtlich leben Sie in einer Wunschwelt. Wahlprogramme und politische Aussagen sind zu 50% leere Versprechung, bewusste Täuschung oder glatte Lüge. Vor allem auch deswegen, weil es ja die absolute Mehrheit einer Partei im Bundestag bislang nicht gab und auch derzeit kaum vorstellbar ist. Darum kann man ruhig mit Versprechungen um sich werfen, um nach der Wahl auf den Koalitionszwang zu verweisen, der die Erfüllung der vollmundigen Versprechungen unmöglich mache.
Und wenn man das so beurteilt, legt man Hand ans demokratische System?
Hallooo, da gibt es aber genug andere Phänomene, angesichts derer man um das demokratische System fürchten muss. So z.B. der mittlerweile liebgewonnene Standardverdacht bzw. -vorwurf, mit dem die etablierten Parteien und politischen und wirtschaftlichen Institutionen alles, was nicht genehm, nicht erwartet oder für sie schädlich ist, als durch Aktionen der russischen putingesteuerten Hacker herbeigeführt "erklären" wollen.
Das schadet nämlich extrem einer offenen Diskussionskultur.