04.03.2017, 21:36
(04.03.2017, 21:16)leopold schrieb: Der Staat kümmert sich, nur nehmen die Leute oft die Hilfe nicht an, weil sie gar nicht einsehen, dass sie Hilfe brauchen. Ich habe gerade nochmal meine Frau gefragt, die als Lehrerin in einer Schule in einem nicht so guten Augsburger Viertel arbeitet. Geld ist in den Familien der Problemschüler selten ein Problem: Das ist ausreichend da für hippe Frisuren, Handys, Fernseher im Kinderzimmer, Computerspiele, Urlaubsreisen, usw.; das Problem sind in der Regel die Eltern selbst, die ihr eigenes Leben nicht auf die Reihe kriegen, aber oft kein Problembewusstsein entwickeln: Schuld sind immer die anderen, die Schule, der Ehemann, die Ehefrau und was ihnen sonst so einfällt. Die Kinder werden zwar in die Schule gefahren, ob die Hausaufgaben gemacht wurden oder ob der Schulranzen gepackt ist, interessiert die Eltern oft nicht.
Sie glauben doch nicht im Ernst, dass mehr Geld vom Staat die Probleme von Leuten löst, die nicht mit Geld umgehen können, die wie verrückt Dinge im Internet bestellen, die sie sich nicht leisten können und die sie auch gar nicht brauchen.
Okay,
Fazit: Es geschieht ihnen also recht. Und die Kinder sollen gucken, dass sie selbst was auf die Reihe bekommen. Oder wie?
Übrigens: Wenn Geld kein Problem ist, dann reden wir von der falschen Zielgruppe.
Ich rede von den Familien oder Alleinerziehenden, die sich an Caritas oder an die Diakonie wenden, wenn die Waschmaschine kaputt ist, weil sie nicht genügend Geld haben, sich eine neue zu kaufen. Dasselbe mit Fernsehgeräten oder Küchenherd.
Die die Stromrechnung nicht bezahlen können. Stromabschaltung. Bei denen hohe Stromrechnungen aufgelaufen sind, weil sie im Winter wegen der maroden Zentralölheizung (man kann sich die Wohnung vorstellen, bezahlbar, aber ...) mit Radiatoren heizen müssen. Die dann Geld von der Caritas oder der Diakonie für ein neues Bett bekommen bei Ikea bekommen, aber kein eigenes Auto haben und den Transport nicht bezahlen könnten, wenn nicht ...
Oder Erstausrüstung für Erstklässler.
Da kommt dann auch die Kartei der Not ins Spiel.
Wenn es die karitativen Einrichtungen nicht gäbe, die die größte Not schnell und meist recht unbürokratisch lindern, hätte der Staat allergrößte Probleme. Dann gäbe es ein echtes Proletariat.
Und dann wundert man sich, wer alles die AfD wählt ...