03.03.2017, 18:54
(03.03.2017, 18:33)leopold schrieb: Ich erkläre es Ihnen: Der Euro und der europäische Binnenmarkt sorgen dafür, dass es unseren Unternehmen und den Sozialkassen so gut geht wie seit Jahrzehnten nicht mehr und der Staat sich vor Steuereinnahmen kaum mehr retten kann. Wie das viele erwirtschaftete Geld innerhalb des Landes verteilt wird, obliegt aber der Politik und die Unionsparteien, die seit fast 12 Jahren die Kanzlerin stellen, wollen nun mal keine soziale Schieflage oder gar Handlungsbedarf erkennen.
Soweit mir bekannt ist, gibt es auch noch die sog. Sozialdemokraten. Die erkennen bzw. erkannten zwar die soziale Schieflage, sind aber erst im Wahljahr 2017 ernsthaft bestrebt, etwas daran zu ändern - wenn man ihnen glauben darf.
Zitat:Im Übrigen ist es bei der gewählten Armutsdefinition ein mathematischer Effekt, dass die Armutsquote steigt, wenn es (ceteris paribus) dem oberen Viertel besser geht.
Man könnte auch sagen, dass die Reichtumsquote steigt, wenn es den unteren Dreivierteln schlechter geht.
Das drückt den Sachverhalt etwas direkter aus. Denn irgendwoher muss das Geld ja kommen.
Die taz meint:
Zitat:Um ALG II drückt sich Schulz. Er spricht nur implizit von jener namenlosen Hölle, in die jene ALG-I-ler nicht abrutschen dürfen. Aber die heiligen drei Säulen der Agenda 2010 treffen vor allem die ALG-II-Bezieher: 1. die Gängelung von Arbeitslosen durch Kürzungen und Strafmaßnahmen, 2. die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes und Senkung der Löhne und 3. die durch das Schröder’sche Paradigma der Eigenverantwortung vorangetriebene Entsolidarisierung. Wer arm ist, ist seither selbst schuld.
ALG II ist eine kafkaesk durchbürokratisierte Armutsmaschine. Alleinstehenden stehen 409 Euro im Monat zu. Das Existenzminimum. Wegen kleinster Fristverstöße wird es zusammengestrichen. Um 10 oder 30 Prozent, um 60, dann auf null.