10.10.2016, 22:41
(10.10.2016, 22:16)Martin schrieb: Trump polarisiert. Er gibt den Proleten, den Law-and-Order-Mann und den Chauvinisten. Aber das macht er nicht weil er ein Psychopath ist, sondern aus Berechnung. Ein Großteil der Amerikaner sehnt sich nach einem Typen mit Ecken und Kanten der aus der Rolle fällt, der unabhängig ist und dem "Establishment" den Marsch bläst. Und diese Erwartungshaltung erfüllt er. Sie sehen in ihm das, was Sie sehen wollen, interpretieren deshalb jede Regung negativ. Ich bin übrigens kein Fan von Trump, erlaube mir aber den Luxus einer differenzierten Betrachtung. Wenn ich ihn ablehne, dann wegen seinen An- und Absichten zum Thema Healthcare, wegen der NATO-feindlichen Äußerungen oder weil er die Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen für Ausländer in den USA erschweren bzw. verschärfen will. Aber nicht, weil er ein paar Schritte im Sendestudio vor- und zurückläuft. Selbst wenn er Präsident werden sollte, wird nicht viel passieren. Weil er von Senat und Repräsentantenhaus diszipliniert wird und Gefahr läuft, bei zu exzentrischer Amtsführung seine Zeit als Präsident von Anbeginn an isoliert als "Lame Duck" zu verbringen.
Martin
Ich bin überzeugt, dass es kein Schauspiel ist, was wir da zu sehen bekommen. Trump trägt eine extreme narzisstische Störung mit sich herum, er ist hemmungslos, brutal und er hat - das ist das Schlimmste - vom politischen Geschäft keine Ahnung, glaubt aber, er sei allen anderen weit überlegen. Sollte er Präsident werden, wäre deswegen mit völlig unkontrollierten Aktionen zu rechnen. Eine Präsidentschaft Trumps würde die USA in eine schwere politische Krise stürzen und die Welt in eine Phase der totalen Unsicherheit mit den entsprechenden wirtschaftlichen und politischen Folgen. Nutzernießer wären die Russen, die das machtpolitische Vakuum gnadenlos ausnutzen würden. Es ist kein Zufall, dass Clinton aus dieser Ecke mit gezielten Cyber-Angriffen Knüppel zwischen die Beine geworfen werden.