31.12.2016, 15:45
(31.12.2016, 15:16)Serge schrieb: Von einer Enteignung der Finanzwirtschaft kann keine Rede sein. Man bläst den Banken bloß nicht mehr zig Milliarden in den Hintern, wenn sie aufgrund risikoreicher Spekulationen pleite sind. Das tut allen weh. Aber so, wie es jetzt ist, tut es vor allem denen weh, die nichts mit diesen Spekulationen zu tun hatten.
Anders kann man dieses polypenartige Geschwür nicht in den Griff bekommen.
Sehen Sie, ich wusste, dass Sie da nicht durchsteigen:
Ein willkürlicher allgemeiner Schuldenschnitt auf 60% des BIP bedeutet Verluste für die Banken in Billionenhöhe. Damit wären so gut wie alle Großbanken Pleite. Die Rekapitalisierung der Banken und die Entschädigung von Millionen von Kleinanlegern würde laut Wagenknecht durch den Staat erfolgen. Mit welchem Geld eigentlich? Wer leiht den Staaten dann noch Geld? Finanziert durch die Notenpresse?
Die staatliche Rekapitalisierung wiederum bedeutet eine fast vollständige Verstaatlichung der Großbanken. Genauso wie sie es übrigens in ihrem Buch beschrieben hat: Enteignung ohne Entschädigung der Kaptaleigner. Sozialismus.
Krass ist dabei diese Begründung: Diese Pleite sei gerechtfertigt, denn „Risiko und Haftung hängen in einer Marktwirtschaft nun einmal zusammen.“ Da kann man nur noch den Kopf schütteln.
PS: Ich fürchte fast, Sie glauben tatsächlich, dass so etwas durchführbar wäre, ohne dass die Weltwirtschaft in eine tiefe Krise mit zig Millionen zusätzlichen Arbeitslosen stürzt.