10.08.2020, 10:36
(10.08.2020, 08:37)Kreti u. Plethi schrieb: Ich halte das alles für Übertreibungen wie schon bei Me-Too.
Einerseits ist es schon so, dass gesellschaftliche Veränderung mit Veränderungen des Sprachgebrauchs einhergehen, ABER die Veränderungen dürfen die Vergangenheit weder ausblenden noch abschaffen, denn das gehört zur Geschichte aus der die Lernerfahrungen resultieren.
Selbst wenn bestimmte Begriffen weitehin benutzt werden kommt es doch sehr auf den Kontext an und was man damit sagen will.
Es ist schließlich auch ein enormer Unterschied ob zwei, das nenne ich jetzt absichtlich so, Neger sich gegen seitig Nigga nennen oder ein völkischer den Begriff benutzt.
Ganz deutlich wird es bei dem Schutzpatron der Stadt Coburg der im Wappen und selbst auf Kanaldeckeln abgebildet ist der damit ja geehrt wird.
Die Begehren mancher den zu entfernen grenzt für mich an diktatorische Anwandlungen und vor allem völligem Unverständnis der Zusammenhänge.
Der heilige Mauritius
Dem kann ich voll zustimmen.
Das alles wäre nicht so schwer zu ertragen, WENN NICHT sogenannte Wissenschaftler (muss ich leider so sagen!) auf dieses emotionale, zeitgeistige Trittbrett mit vollem Karacho aufsprängen und jeden wissenschaftlichen Anstand, jedes wissenschaftliche Ethos vermissen ließen. Das gilt sowohl für die beiden in meinem Beitrag genannten Wissenschaftler als auch für die drei von der Uni Augsburg, die dieses "Drei Mohren"-Desaster ins Laufen brachten und voll unterstützten.
"Mohr" war - wie @jackson schon schrieb - nie, nie, nie ein Synonym von "Neger". "Mohr" wurde sehr viel seltener verwendet als "Neger", und in ganz anderen Kontexten - die nie rassistisch waren.
Das sollten Wissenschaftler, die sich mit Sprache, Sprachentwicklungen, Geschichte und Geschichtsbewusstsein beschäftigen, eigentlich wissen. Wenn nicht sie, wer dann.
Ich denke, sie wissen auch, dass sie die Wahrheit verdrehen. Aber sie möchten halt gerne auf der Spitze der Schaumkrone mit schwimmen. Lieber dazugehören als ernsthaft forschen.