03.10.2016, 15:22
(03.10.2016, 15:08)PuK schrieb: Das darf sie ja im Grunde auch.
Das ist doch nicht verboten und natürlich auch kein Beinbruch oder gar eine Widerlegung der Theorie, dass Medienvielfalt den Horizont des Einzelnen erweitert, indem sie ihm andere Sichtweisen aufzeigen kann. Es wäre doch eigentlich sogar schlimm, wenn die NZZ in der Weise vorhersehbar wäre, dass sie immer konträr zur herrschenden Meinung hierzulande kommentiert. Dann müsste man nämlich auch die NZZ nicht mehr lesen, weil man schon vorher weiß, was drinsteht.
Ich jedenfalls schrieb oben von einer Grundtendenz in den deutschen Leitmedien und darüber, dass es auch alternative Quellen gibt. Keiner, jedenfalls nicht ich, hat behauptet, dass die NZZ, die BBC, der Guardian oder sogar RT immer eine konträre Meinung zur deutschen Presselandschaft hätte.
Viel schlimmer ist die Tendenz, gerade der deutschen Presse, Berichterstattung und Kommentar nicht mehr zu trennen, und dann auch selektiv zu berichten und zu gewichten.
Das durchschaut nämlich jemand, der sich nicht für Politik, sondern eher für "Bauer sucht Frau" interessiert, garantiert nicht.
Aber auch diese Leute gehen wählen. Und deren Stimme zählt genausoviel bei der Wahl wie Ihre oder meine.
Sie haben Recht, aber das, was der User Martin oben zum Besten gab, klang doch sehr nach "Lügenpresse". Die Sachlage hinsichtlich der Volksbefragung in Ungarn ist glasklar. Da hilft es auch nichts, die dargestellten Fakten mit dem Hinweis auf die Berichterstattung "deutscher Medien" als unglaubwürdig hinzustellen.
Die deutsche Presse berichtet auch nicht selektiver als die Presse anderswo und schon gar nicht im Vergleich zu den angelsächsischen Medien, wenn man beispielsweise an die von Murdoch kontrollierten Medien denkt. Solche Exzesse gesteuerter Meinungsmache gibt's in Deutschland glücklicherweise noch nicht. Insbesondere im Zusammenhang mit dem Brexit haben sich die britischen Medien nicht gerade mit Ruhm bekleckert.