28.01.2020, 03:11
(27.01.2020, 17:03)Don Cat schrieb: Ich halte mich ja für einen eher fortschrittfreundlichen Menschen, der Neuerungen gerne ausprobiert. Deine Schilderung klingt auch sehr verlockend.
Sich jedoch völlig entspannt im hochkomlexen Straßenverkehr in die alleinige "Obhut" von Microchips zu begeben, löst ein mulmiges Gefühl aus. Wir sprechen hier ja nicht von einer Oneway-Seilbahn oder U-Bahn ohne Gegenverkehr und ohne anderen Verkehrsteilnehmern.
Das das problemlos kommen wird, ist mir auch klar. Nur denke ich dabei eher nicht an den Individualverkehr. Das Problem ist in meinen Augen weniger die Fehlerhaftigkeit des Menschen, sondern mehr die Anzahl der Fahrzeuge überhaupt.
Die überwiegende Anzahl der Autofahrer hält sich für gute Fahrer bis nahezu unfehlbar. Die Fehler machen immer die anderen. Dazu gehöre ich nicht. Obwohl ich nicht betrunken oder unausgeschlafen fahre und mich auch nicht mit dem Smartphone beschäftige während ich am Steuer sitze, gibt es doch Faktoren vor denen ich nicht gefeit bin, wie Ablenkung durch was auch immer, Emotionen, Nervosität. Wer ist noch nie 'ein bisschen' zu schnell gefahren, weil es 'pressiert' hat, wer hat noch nie etwas übersehen?
Ich gehe davon aus, dass ein serienmäßig zugelassenes autonom fahrendes Kfz sicherer unterwegs ist als jeder Autofahrer. Das schließt technische Fehler natürlich nicht komplett aus nur erscheint mir die Sorge davor übertrieben.
Würden alle Fahrzeuge ab Serienreife autonom unterwegs sein, würden die Unfallzahlen dramatisch sinken, davon bin ich überzeugt.
Ich würde mich einem solchen Auto genau so anvertrauen, wie einem Busfahrer oder einem Zugführer. Das Gefühl, 'die Sache im Griff' zu haben, schwindet in dem Moment, in dem einem plötzlich ein Auto auf der eigenen Spur entgegenkommt oder bei grün aus der Seitenstraße in die Quere.