13.12.2016, 13:36
(13.12.2016, 10:31)PuK schrieb: Mit einem "gewissen" Recht aber, das muss man dem Putin nämlich lassen. Und zwar weil:Das ist alles richtig, jedoch mit einer wichtigen Ausnahme. Es war nämlich nicht Stalin sondern Chruschtschow, der erst 1954 aus eigentlich unerklärlichen Gründen die Krim Rußland wegnahm und der Ukraine zuschlug. Man streitet sich, ob das wegen etwaiger ukrainischer Vorfahren oder deswegen geschah, weil C. sich eine Teilung der UdSSR damals zu recht nicht vorstellen konnte.
Die Krim war "schon immer" ein Teil Russlands. Und dann kam aber in Russland die Oktoberrevolution von 1917 und die Kommunisten an die Macht. Irgendwann kam Stalin mit einer Gebietsreform in der UdSSR um die Ecke. So etwas wie eine "Flurbereinigung" lediglich. Und er hat dabei die Krim, die vorher zu Russland gehörte, der Ukraine als "selbständiger Sowjetrepublik" zugeschlagen, die natürlich alles andere als selbständig und unabhängig von Moskau war. Eigentlich hat sich Stalin dabei also nichts vergeben. Die ganze Macht über das Gebiet hat er ja behalten. Das war nur ein Neuziehen von Grenzen mit dem Finger auf der Landkarte. Das muss irgendwie in den 1940ern gewesen sein, kann man aber googeln.
So. Erst seit einigen Jahrzehnten gab es "die Ukraine" in dieser Form und mit ihr die Krim also überhaupt als "selbständige Sowjetrepublik" in diesen Grenzen überhaupt, bevor sie dann, als die Sowjetunion sich auflöste, in die staatlliche Selbständigkeit entlassen wurde. Vorher war das tatsächlich und schon sehr, sehr lange "Russland".
Man könnte daher sagen, Putin hole sich nur zurück, was ihm eh schon immer gehört habe. Ich sage es hier bewusst und ausdrücklich nicht, ich sage nur, dass man es sagen könnte, und dass man die historische Vorgeschichte des Konflikts ein bisschen kennen sollte, die von deutschen Medien sehr gerne völlig ausgeblendet wird.