13.12.2016, 10:15
(13.12.2016, 09:14)Sophie schrieb: Ich habe nichts dagegen, wenn sich die EU mit Russland gut versteht. Russland hat nur einen falschen Präsidenten. Und der hat - wie verständlich man das auch finden mag - bereits gezeigt, dass er gegen seine Nachbarn militärisch vorgeht.
Vllt. lassen sich ja auch noch andere gute Gründe dafür finden, das Sowjetreich wieder zusammen zu zimmern.
Mir persönlich sind Kriege immer völlig unverständliich. Ich verstehe auch nicht, warum das Riesenreich China unbedingt Taiwan als ein Teil dieses ansehen muss. Aber die Mächtigen dieser Welt ticken eben anders.
Wir hier in Deutschland, wir die Nachkriegsgeneration kann sich nicht mehr vorstellen, dass auf unserem Boden, dass in Europa Krieg geführt werden könnte. Aber ob wir uns da nicht nur in falscher Sicherheit wiegen? Geht schneller als man meint - wenn man auf den Balkan blickt.
Putinkenner leopold? Du meinst, der war auch (nicht) in der Sauna mit ihm. ;-)
War der Kalte Krieg nur negativ? Oder hat er uns davor bewahrt, eine zweite DDR zu werden?
Als Gorbatschow Präsident wurde war er (der Kalte Krieg) jedenfalls überflüssig. Es hängt eben sehr wohl an Personen. Und ich traue Putin überhaupt nicht über den Weg, was nicht heißt, dass ich alles was, ihm zugeschrieben wird für bare Münze nehme, was nicht heißt, dass ich das Verhalten des Westens gegenüber Russland nach der Wiedervereinigung richtig gefunden habe, denn man hat gegen Zusagen verstoßen - das allein ist schon ein Handeln, das geeignet sein kann, kriegerische Handlungen zu befördern.
Dass Russland den falschen Präsidenten hat, können wahrscheinlich nicht viele mit solcher Entschiedenheit sagen.
Warum soll der falsch sein? Für Russland, das in seiner Geschichte immer starke Männer (und Frauen) an der Spitze des Reiches bzw. Staates hatte und wo Demokratie etwas Unbekanntes war, ist das die logische Fortsetzung. Der von dir herangezogene Gorbatschow leitete zwar das Ende des Kalten Krieges ein, auf Kosten des endgültigen Zerfalls der ehemaligen UdSSR, aber er war dem Westen gegenüber zu vertrauensselig, zu weich. hast du ja angedeutet.
Tja, wenn derzeit bzw. seit einiger Zeit wieder aus allen Propagandarohren gegen Putin bzw. Russland geschossen wird und man sich erlaubt, sich gegen diese Hetzkampagne kritisch zu äußern, ja vielleicht sogar Verständnis für Putins Vorgehen zeigt, da läuft man halt schnell Gefahr, als Putinversteher oder gar Putinfreund hingestellt oder diffamiert zu werden. Aber das ist mir egal.
Einer Sache bin ich mir ziemlich sogar sicher: Hätte Putin damals nicht die Krim besetzt, wäre die Druck der Nato und der EU auf ukrainische Regierung noch stärker geworden und Russland wäre seinen Hafen der Schwarzmeerflotte in Sewastopol, der ihnen durch einen Vertrag mit der Ukraine bis 2042 zugesichert war, über kurz oder lang losgeworden. Weil die Ukraine in Verbund mit der Nato die Russen dort vertrieben hätte oder es zumindest versucht hätte. Dann hätte allerdings allerhöchste Kriegsgefahr bestanden.