(20.05.2018, 11:36)Sophie schrieb: Ach hätte es da schon eine Autokorrektur gegeben.
Die Autokorrektur macht doch alles nur noch schlimmer.
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Ich hab mal in einem Büro gearbeitet, da waren die Computer nur Terminals. Die hatten also keine eigene Festplatte, sondern alles ging übers interne Netzwerk und wurde zentral auf einer Platte in einem Server gespeichert und von dort geladen. Und das DOS-Programm (es hätte damals auch schon Windows 3.11 für Workgroups gegeben, denn damit und mit Word 6.0 für Windows hatte ich in dem Job
vorher gearbeitet, Windows NT müsste es parallel dazu auch gegeben haben, aber das war dem Chef alles zu teuer) hatte eine Rechtschreibprüfung, die die Benutzer ergänzen konnten. Und da arbeiteten auch zwei Tippsen, die der Rechtschreibprüfung nicht trauten, aber selber keine Ahnung von Rechtschreibung hatten. Die haben also die ganze Rechtschreibprüfung komplett versaut, weil sie ihre falschen Schreibweisen als richtig eingegeben haben. Das war völlig unbrauchbar, eher kontraproduktiv, hat Richtiges als falsch markiert und gleichzeitig Falsches einfach durchgewunken.
Mannomann, war das eine Scheiß-Software. Die hatte nicht mal eine Druckvorschau. Formatierungen wie fett oder kursiv hat das Programm farbig angezeigt, grüner Text war im Ausdruck kursiv, fetter rot, unterstrichener blau usw. Man musste eine gute Phantasie besitzen, um ungefähr abschätzen zu können, wie es im Druck aussieht. Und sowas wie einen PDF-Drucker gab's noch nicht, außer für damals viel Geld von Adobe direkt (Akrobat hieß das damals glaub ich, das war damals so ziemlich das Einzige, mit dem man PDFs erstellen und nicht nur anschauen konnte. Selbstverständlich zu teuer, und wäre auf purem DOS sowieso nicht gelaufen, das setzte ein Windows zwingend voraus). Der Seitenumbruch war absolute Glückssache. Sehr gerne hat diese Saftware Seiten mit einer Zeile Text drauf produziert und machen konnte man dagegen nur sehr begrenzt was. Unsere Texte hatten üblicherweise so 15 bis 20 Seiten. Der erste Ausdruck war regelmäßig für den Reißwolf. Der zweite meistens auch. Und wehe, der Chef hat das gesehen, wenn man den frischen Ausdruck gleich durch den Vernichter gejagt hat. Der war ja so sparsam, das sagte ich schon, und Papier kostet Geld, "sollte man Ihnen vom Gehalt abziehen", blabla... Leck mich doch und mach's dir selber, du blöder Arsch! habe ich mir gedacht. Gesagt habe ich, er könnte sich mal einen Drucker kaufen, der doppelseitig drucken kann. Damit könne man bis zu 50 % Papier sparen. Das hat er dann tatsächlich gemacht, "sparen" war das Zauberwort (und das bei einer Privatentnahme von ~20.000 € monatlich, die zentrale Festplatte hatte den Vorteil für Neugierige, dass da auch die ganze Buchhaltung drauf war).