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Quo Vadis, Türkei? - Druckversion

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RE: Quo Vadis, Türkei? - Martin - 04.01.2018

(04.01.2018, 15:07)Maylin schrieb:  Warum schreiben Sie immer Dinge, wenn Sie sie nicht wissen oder nicht verstehen? Wo schreiben Sie ab und lernen nicht dazu?
Sie schreiben über die Mufti-Ehe. Ja und ? Der Mufti, dies sind islamische Religionsgelehrte, dürfen Ehen schließen. 
ABER: Der Mufti hat nun die Befugnis eines Standesbeamten. Das heißt, er kann nur Ehen schließen, die auch vor dem Gesetz legal sind. 
Für Paare heißt das, wenn ihre standesamtliche Eheschließung einen religiösen Charakter haben sollte - wie bei uns eine kirchliche Trauung - dann können sie jetzt auch vor einem Mufti heiraten. Und wer das nicht möchte, geht weiter auf das normale Standesamt bzw. der Standesbeamte kommt zur Hochzeit und hält dort vor allen Leuten die Zeremonie ab. 
Das alles hat nichts mit Islam und Gottesstaat zu tun. Die Leute haben lediglich die Wahl erhalten. Oder sind wir in Deutschland nun auch ein christlicher Gottesstaat, weil wir eine kirchliche Zeremonie wählen können?

Manchmal ist es einfach besser, man informiert sich, bevor man in die Tasten haut.

Wenn religiöse Funktionsträger plötzlich hoheitliche Aufgaben von Staatsbeamten wahrnehmen, weiß man, wohin der Hase läuft. Wer nichts verstehen will, sind ausschließlich Sie.

In Deutschland ist eine Ehe ohne Standesbeamten rechtlich nicht existent und keiner käme hier auf die Idee, diese Aufgabe einem Pfarrer oder Mufti zu übertragen.

Martin


RE: Quo Vadis, Türkei? - Kreti u. Plethi - 04.01.2018

(04.01.2018, 15:07)Maylin schrieb:  .......... Oder sind wir in Deutschland nun auch ein christlicher Gottesstaat, weil wir eine kirchliche Zeremonie wählen können?


.........

Sie vergessen jetzt bitte aber nicht dass bei uns eine rechtskräftige Ehe ausschließlich vor dem Standesamt geschlossen werden kann?
Seit 2009 dürfen Paare zwar auch vor dem Standesamt-Termin kirchlich heiraten aber rechtskräftig wird sie erst durch das Standesamt, das ist schon ein deutlicher Unterschied.


RE: Quo Vadis, Türkei? - Maylin - 04.01.2018

(04.01.2018, 15:12)Martin schrieb:  Wenn religiöse Funktionsträger plötzlich hoheitliche Aufgaben von Staatsbeamten wahrnehmen, weiß man, wohin der Hase läuft. Wer nichts verstehen will, sind ausschließlich Sie.

In Deutschland ist eine Ehe ohne Standesbeamten rechtlich nicht existent und keiner käme hier auf die Idee, diese Aufgabe einem Pfarrer oder Mufti zu übertragen.

Martin

Diese Muftis bekamen den Status Standesbeamte. Nochmal: sie müssen sich an die Gesetze halten, jede andere Eheschließung wäre illegal. 
Akzeptieren Sie ganz einfach, dass jedes Land seine eigenen Gesetze hat. Ob Deutschland nun immer Maß aller Dinge ist? Nein, Deutschland ist nicht Maß aller Dinge. Ist einfach so. 
Und nein, die Türkei geht nicht Richtung islamistisch. Unser Alltag ist nicht religiös geprägt, wie Ihrer sicher auch nicht.


RE: Quo Vadis, Türkei? - Maylin - 04.01.2018

(04.01.2018, 15:16)Kreti u. Plethi schrieb:  Sie vergessen jetzt bitte aber nicht dass bei uns eine rechtskräftige Ehe ausschließlich vor dem Standesamt geschlossen werden kann?
Seit 2009 dürfen Paare zwar auch vor dem Standesamt-Termin kirchlich heiraten aber rechtskräftig wird sie erst durch das Standesamt, das ist schon ein deutlicher Unterschied.

Der Mufti hat den Status eines Standesbeamten erhalten. Somit ist er Standesbeamter. Und die Ehepaare können sich nun einfach aussuchen, wollen sie nur eine normale Zeremonie mit Null-Charakter :) oder soll die Zeremonie einen religiösen Charakter haben. Nicht mehr und nicht weniger ist die neue Regelung. Wir haben hier einfach die Wahl, so einfach ist das. 
Wenn eine Ehe ausschließlich vor einem Imam geschlossen hat, hat diese Ehe auch keine Gültigkeit. Sie benötigt, wie in Deutschland, noch die Eheschließung vor dem Standesbeamten. Alles andere ist ungültig. 
Sie sehen, es gibt keine Unterschiede, auch wenn Sie sie noch so sehr suchen .... =D


RE: Quo Vadis, Türkei? - TomPaul - 04.01.2018

(04.01.2018, 15:41)Maylin schrieb:  Diese Muftis bekamen den Status Standesbeamte. Nochmal: sie müssen sich an die Gesetze halten, jede andere Eheschließung wäre illegal. 
Akzeptieren Sie ganz einfach, dass jedes Land seine eigenen Gesetze hat. Ob Deutschland nun immer Maß aller Dinge ist? Nein, Deutschland ist nicht Maß aller Dinge. Ist einfach so. 
Und nein, die Türkei geht nicht Richtung islamistisch. Unser Alltag ist nicht religiös geprägt, wie Ihrer sicher auch nicht.

Ein Mufti ist ein 


Zitat:Ein Mufti (arabisch  المفتي, DMG  [i]al-muftī[/i]; indet. مفت / [i]muftin[/i]) ist ein offizieller Erteiler von islamischen  Rechtsgutachten. Der Mufti ist ein Rechtsgelehrter, der ein islamrechtliches Gutachten (Fatwa ) über eine Rechtsfrage nach Maßstäben der Rechtswissenschaft „Fiqh “ abgibt und dieses gemäß der von ihm befolgten Rechtsschule  scharia ­rechtlich begründet.
Quelle: Wikipedia

Es ist kein Standesbeamter der Angehöriger des Staates ist. Ein Trennung von Staat und Kirche kann, somit nicht mehr die Rede sein.
Wie Martin schon sagte:

(04.01.2018, 14:47)Martin schrieb:  Natürlich ist alleine die Existenz dieser Religionsbehörde Schwachsinn pur, die lediglich aufgrund des öffentlichen Drucks einen Rückzieher machte. Erdogan selbst hat sich für „islamische Ehen“ ohne Standesbeamte ausgesprochen, damit kann man gesetzliche Bestimmungen vorzüglich unterlaufen. Die Türkei ist mit Volldampf unterwegs in Richtung islamischer Gottesstaat.

Martin


Nicht um sonst wurden überr 150.000 Staatsbediensten aus dem Staatsapperat entsorgt.


RE: Quo Vadis, Türkei? - Maylin - 04.01.2018

(04.01.2018, 15:46)TomPaul schrieb:  Ein Mufti ist ein 



Es ist kein Standesbeamter der Angehöriger des Staates ist. Ein Trennung von Staat und Kirche kann, somit nicht mehr die Rede sein.
Wie Martin schon sagte:



Nicht um sonst wurden überr 150.000 Staatsbediensten aus dem Staatsapperat entsorgt.

Vermengen Sie jetzt bitte nicht die Kündigungen von Staatsangestellten nach dem Putsch mit der Befugnis eines Muftis. 
Warum ist hier keine Trennung von Staat und Kirche mehr gegeben? Achso, ja wie in Deutschland? Werden da die Kleriker nicht auch vom Staat finanziert?  Und ist Deutschland deswegen ein Gottesstaat?


RE: Quo Vadis, Türkei? - Kreti u. Plethi - 04.01.2018

(04.01.2018, 16:18)Maylin schrieb:  Vermengen Sie jetzt bitte nicht die Kündigungen von Staatsangestellten nach dem Putsch mit der Befugnis eines Muftis. 
Warum ist hier keine Trennung von Staat und Kirche mehr gegeben? Achso, ja wie in Deutschland? Werden da die Kleriker nicht auch vom Staat finanziert?  Und ist Deutschland deswegen ein Gottesstaat?

Die Bezahlung der Bischöfe und zwar nur der ist eine Folge der früheren Enteignungen der Kirchen und sie werden nicht zu Standesbeamten befördert.
Sie erkennen die klare Trennung zwischen kirchlichen und hoheitlichen Aufgaben?

Ich suche keine Unterschiede ich benenne sie im Gegensatz zu Ihnen Sie suchen zur Verteidigung von kritischen Vorgängen Gemeinsamkeiten die gar nicht bestehen.


RE: Quo Vadis, Türkei? - Maylin - 04.01.2018

(04.01.2018, 17:28)Kreti u. Plethi schrieb:  Die Bezahlung der Bischöfe und zwar nur der ist eine Folge der früheren Enteignungen der Kirchen und sie werden nicht zu Standesbeamten befördert.
Sie erkennen die klare Trennung zwischen kirchlichen und hoheitlichen Aufgaben?

Ich suche keine Unterschiede ich benenne sie im Gegensatz zu Ihnen Sie suchen zur Verteidigung von kritischen Vorgängen Gemeinsamkeiten die gar nicht bestehen.

Ja, man sieht halt gerne so, wie man es sehen möchte - gell  At
In Deutschland gibt es auch keine Partei, die den Namen "Christlich" in sich trägt ..... 
In Deutschland ist Staat und Religion völlig getrennt  Yes

Ach so, Sie sollten vielleicht vor einem Beitrag auch immer Herrn Google befragen, damit sie auf der sicheren Seite sind.  Hier haben Sie einen Link, wie das mit der Lohnzahlung an die Geistlichkeit und Nichtgeistlichkeit bestellt ist.
https://fowid.de/meldung/gehaelter-klerikern-2016 


RE: Quo Vadis, Türkei? - Kreti u. Plethi - 04.01.2018

(04.01.2018, 18:45)Maylin schrieb:  Ja, man sieht halt gerne so, wie man es sehen möchte - gell  At
In Deutschland gibt es auch keine Partei, die den Namen "Christlich" in sich trägt ..... 
In Deutschland ist Staat und Religion völlig getrennt  Yes

Ach so, Sie sollten vielleicht vor einem Beitrag auch immer Herrn Google befragen, damit sie auf der sicheren Seite sind.  Hier haben Sie einen Link, wie das mit der Lohnzahlung an die Geistlichkeit und Nichtgeistlichkeit bestellt ist.
https://fowid.de/meldung/gehaelter-klerikern-2016 

Sie sollten nicht einfach nur Links einstellen sondern auch verstehen was darin steht.
Ich erwähnte ja bereits die Folge der Enteigungen und was ist an dem Wort "entspricht" nicht zu verstehen?
Es werden dort auch die pauschalen Zehlungen des Staates erwähnt allerdings sind die aufgeführten alles Angestellte der Kirche, also nicht anderes als ich schon erwähnt habe.
Es handelt sich immer noch um Verträge mit den Kirchen in Folge ehemaliger Enteignungen.
Das C der Su oder DU können Sie getrost in die Tonne kloppen die sind lediglich noch das Aushängeschild für die letzten angeblichen christlichen, meist Heuchler.

In einem aber muss ich Ihnen recht geben die Trennung von Staat und Kirche geht mir hierzulande bei weitem noch nicht weit genug.
Auch diese pauschalen Zahlungen dürfen ja nicht bis alle Ewigkeit weitergehen, irgendwann muss das auch mal abgegolten sein.

Was allerding in der Türkei passiert ist eher der gegenteilige Weg nämlich eine immer deutlichere Einbindung der Religion in eigentlich staatliche Aufgaben.
Ich möchte das nicht so sehen das dürfen Sie mir getrost glauben ich kann nur leider nicht drüber hinwegsehen.
Im Sinne einer sekularen Entwicklung ist man dort eher deutlich auf einem Rückweg.
Bei uns fällt es nur schwer alte Zöpfe endlich auch völlig abzuschneiden.


RE: Quo Vadis, Türkei? - Lueginsland - 04.01.2018

(04.01.2018, 18:45)Maylin schrieb:  Ja, man sieht halt gerne so, wie man es sehen möchte - gell  At
In Deutschland gibt es auch keine Partei, die den Namen "Christlich" in sich trägt ..... 
In Deutschland ist Staat und Religion völlig getrennt  Yes

Ach so, Sie sollten vielleicht vor einem Beitrag auch immer Herrn Google befragen, damit sie auf der sicheren Seite sind.  Hier haben Sie einen Link, wie das mit der Lohnzahlung an die Geistlichkeit und Nichtgeistlichkeit bestellt ist.
https://fowid.de/meldung/gehaelter-klerikern-2016 

Den geröteten Satz können Sie sich absolut an die eigene Fahne heften!

Ihre Quelle,  die Forschungsgruppe Weltansschuungen in D. vertritt die Ansicht,
dass Religionen „die kulturelle Evolution der Menschheit bis heute auf unheilvolle Weise beeinflussen.“

Soviel zu vorurteilsfreien Aussagen dieser Gruppe.

Dort die Hinweise zu den Gehältern von Klerikern 2016 interessierten mich, da in meiner weiteren Familie Beamte...

Eine oberflächliche Überprüfung dieser Hinweise hat gewaltige Fehler offenbart.
Stellen Sie die Hinweise der Liste Sonderzahlungen gegenüber , Sie kommen selbst auf diese falschen Behauptungen.

Weshalb in D. Staat und Kirche nicht absolut getrennt sind, brauche ich Ihnen vermutlich nicht sagen.
Ich nenne aber als kleinen Hinweis, dass im 18. Jh. Kirchengüter in hohem Wert enteignet wurden.
Deshalb erhalten heute noch (Änderung schwer zu verwirklichen), die römisch-katholische und die evangelisch-lutherischen Landeskirchen
sogenannte Staatsleistungen als Ausgleich.

Dass in Deutschland 2 Parteien christlich in ihrem Namen führen, ist wohl gründungsgeschichtlich bedingt.

Der Vorteil einer Namensänderung stünde wohl in keinem Verhältnis zum Aufschrei vieler Mitglieder.
Dem Staat wäre es bestimmt wurscht, die Parteienarbeit davon  nicht beeinflusst.

Heute gibt es aus diesen "C"- Reihen deutliche Bemerkungen,
z.B. als die Bundeskanzlerin eine Entscheidung des damaligen Papstes (unseres Bene, heutigem eremitierten Papst)
deutlich kritisierte, ein Bundestagsabgeordneter in einer Angelegenheit seiner Partei rügte sie vertrete christliche Auffassungen nicht konsequent genug“
(und weiter Beispiele auf Zuruf) 

 (Aber Sie können zur Abwechslung schon mal vorurteilsfrei googeln, Stichworte Bischof Williamson und Bosbach/Patientenverfügung)
In D. sind Bundestagsabgeordnete dem Wohle des ganzen Volkes verpflichtet und keinen Weisungen unterworfen. 
Bindungsfreiheit und Unabhängigkeit von Weisungen sind wesentliche Merkmale  ihres Mandats!