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Neoliberal war einmal - Druckversion

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RE: Neoliberal war einmal - Serge - 12.04.2017

Man dürfte es ja eigentlich nicht sagen, weil es die Regierung in einem ganz schlechten Licht erscheinen lässt.
Aber de facto fällt dieser beschnittene und beschönigende Armutsbericht in die Kategorie "Fake News". Es ist nicht mehr der ursprüngliche "echte" Bericht, sondern er wurde in wesentliche Teilen umgeschrieben bzw. wurden solche Teile auch entfernt. Er wurde also gefälscht.
Ich wundere mich nur, warum der von der ARD bzw. der Tagesschau neu geschaffene Faktenfinder  da nicht Alarm geschlagen hat  At
Na sowas ...

Was können wir daraus lernen?
Die Guten können sich gar keine Fake News ausdenken. Warum? Weil sie einfach gut sind ...


RE: Neoliberal war einmal - leopold - 12.04.2017

(12.04.2017, 11:36)Serge schrieb:  Man dürfte es ja eigentlich nicht sagen, weil es die Regierung in einem ganz schlechten Licht erscheinen lässt.
Aber de facto fällt dieser beschnittene und beschönigende Armutsbericht in die Kategorie "Fake News". Es ist nicht mehr der ursprüngliche "echte" Bericht, sondern er wurde in wesentliche Teilen umgeschrieben bzw. wurden solche Teile auch entfernt. Er wurde also gefälscht.
Ich wundere mich nur, warum der von der ARD bzw. der Tagesschau neu geschaffene Faktenfinder  da nicht Alarm geschlagen hat  At
Na sowas ...

Was können wir daraus lernen?
Die Guten können sich gar keine Fake News ausdenken. Warum? Weil sie einfach gut sind ...

Sie schwadronieren wieder einmal wie ein unreifer Pennäler. An den Fakten wurde gar nichts ge- oder verfälscht, geändert wurden lediglich die vom von Frau Nahles (SPD) geführten Sozialministerium vorgenommenen politischen Bewertungen und Schlussfolgerungen. Das ist auch gar kein Wunder, da die Union keinen Wahlkampf über soziale Gerechtigkeit führen, sondern lieber das Thema Steuersenkungen in den Vordergrund stellen will. Dazu brauchen Sie nur die heutige Augsburger Allgemeine zur Hand nehmen; dort wird die Richtung vorgegeben. Die Frage ist, welches Thema am Ende im Zentrum der Auseinandersetzung stehen wird. Statt rumzujammern, ist es die Aufgabe von SPD, Grünen und Linken die politischen Unterschiede herauszuarbeiten. Natürlich nur, wenn man das überhaupt will...


RE: Neoliberal war einmal - Serge - 12.04.2017

(12.04.2017, 12:07)leopold schrieb:  Sie schwadronieren wieder einmal wie ein unreifer Pennäler. An den Fakten wurde gar nichts ge- oder verfälscht, geändert wurden lediglich die vom von Frau Nahles (SPD) geführten Sozialministerium vorgenommenen politischen Bewertungen und Schlussfolgerungen. Das ist auch gar kein Wunder, da die Union keinen Wahlkampf über soziale Gerechtigkeit führen, sondern lieber das Thema Steuersenkungen in den Vordergrund stellen will. Dazu brauchen Sie nur die heutige Augsburger Allgemeine zur Hand nehmen; dort wird die Richtung vorgegeben. Die Frage ist, welches Thema am Ende im Zentrum der Auseinandersetzung stehen wird. Statt rumzujammern, ist es die Aufgabe von SPD, Grünen und Linken die politischen Unterschiede herauszuarbeiten. Natürlich nur, wenn man das überhaupt will...

Jaja, ich unreifer Pennäler - Sie das strahlende Idealbild eines durch und durch allseitig erfahrenen elder statesman.
Lol Rauch

Also gut, Sie wollen es nicht anders. Ich zitiere aus dem von Silversurfer verlinkten Zeitartikel:

Zitat:Doch diesmal waren die Eingriffe noch gravierender. Auf Initiative des Bundeskanzleramts wurden im Ursprungsentwurf des von der Sozialdemokratin Andrea Nahles geführten Arbeits- und Sozialministeriums gleich mehrere Kernpunkte herausgenommen: 
  • Es entfielen die theoretischen Überlegungen zum Verhältnis von Armut, Reichtum und (repräsentativer) Demokratie. 

  • Ebenfalls gestrichen wurde das Unterkapitel "Einfluss von Interessensvertretungen und Lobbyarbeit". 

  • Erheblich kürzer fiel die Darstellung des Ergebnisses einer Untersuchung aus, wonach die Wahrscheinlichkeit für eine Politikänderung wesentlich höher ist, wenn diese von vielen Befragten mit höherem Einkommen unterstützt wird.
Umformuliert wurde auch ein Absatz, in dem es hieß, hohe Ungleichheit könne nicht nur den gesellschaftlichen Zusammenhalt beeinträchtigen, sondern auch das Wirtschaftswachstum dämpfen. Deshalb sei die "Korrektur von Verteilungsergebnissen" eine "wichtige gesellschaftliche Aufgabe". 

Soso, es wurden also lediglich die politischen Bewertungen und Schlussfolgerungen des Sozialmimisteriums verändert. Durch Weglassungen.

Sagen Sie mal, haben Sie schon wieder mal einen Artikel, über den Sie schreiben, nicht gelesen?


RE: Neoliberal war einmal - leopold - 12.04.2017

@Serge: Können Sie tatsächlich nicht unterscheiden zwischen politischen Bewertungen / Schlussfolgerungen und empirischen Fakten der Studie oder stellen Sie sich dümmer, als Sie sind? Geben Sie wenigstens zu, dass die Veränderung des Berichtsentwurfs allein auf das Konto der Unionsparteien geht? Eigentlich eine Steilvorlage für das linke Parteienspektrum, aber wahrscheinlich geht stattdessen das Gezänk zwischen Linken und SPD weiter.


RE: Neoliberal war einmal - Serge - 12.04.2017

(12.04.2017, 18:56)leopold schrieb:  @Serge: Können Sie tatsächlich nicht unterscheiden zwischen politischen Bewertungen / Schlussfolgerungen und empirischen Fakten der Studie oder stellen Sie sich dümmer, als Sie sind? Geben Sie wenigstens zu, dass die Veränderung des Berichtsentwurfs allein auf das Konto der Unionsparteien geht? Eigentlich eine Steilvorlage für das linke Parteienspektrum, aber wahrscheinlich geht stattdessen das Gezänk zwischen Linken und SPD weiter.

Warum liegt Ihnen denn immer so viel daran, dass der andere etwas zugibt, wovon Sie sich im Recht fühlen?
Es ist der Armutsbericht, den die große Koalition unter Leitung des Sozialministeriums erstellt hat.
Und ja, natürlich haben die Unionsparteien am ursprünglichen Bericht gravierende Änderungen vorgenommen. Und nicht nur hinsichtlich der politischen Bewertungen und der Schlussfolgerungen, sondern sie haben natürlich auch Ergebnisse von Untersuchungen gekürzt wiedergegeben bzw. unterschlagen.
Dass die SPD als Regierungspartei dies nicht verhindert und auf der ursprünglichen Fassung als gemeinsame Erklärung bestanden hat, sondern stattdessen eine eigene Vorabpräsentation des ursprünglichen Berichtes vorzog, finde ich schwach und opportunistisch. Es gibt eben auch in einer Koalition Dinge, die nicht verhandelbar sein sollten.
Die Steilvorlage für die SPD hätte genau da, am Punkt des Nicht-Nachgebens, verwertet werden sollen. Und nicht später.
Was ist das denn für eine Wirkung, wenn die große Koalition gemeinsam den Arbeitsbericht erarbeitet, aber die beiden beteiligten Parteien dann jede für sich ihre eigene Fassung vorträgt.


RE: Neoliberal war einmal - leopold - 12.04.2017

(12.04.2017, 21:29)Serge schrieb:  Warum liegt Ihnen denn immer so viel daran, dass der andere etwas zugibt, wovon Sie sich im Recht fühlen?

Was soll das für eine Art von deutsch sein? Devil

Was "Ressortabstimmung" bedeutet, scheint Ihnen auch nicht so recht klar zu sein, wenn ich Ihre Ausführungen ("finde ich schwach und opportunistisch") so lese. :D

(12.04.2017, 21:29)Serge schrieb:  Was ist das denn für eine Wirkung, wenn die große Koalition gemeinsam den Arbeitsbericht erarbeitet, aber die beiden beteiligten Parteien dann jede für sich ihre eigene Fassung vorträgt.

Das ist Politik, mein lieber Serge.


RE: Neoliberal war einmal - Serge - 13.04.2017

(12.04.2017, 22:41)leopold schrieb:  Was soll das für eine Art von deutsch sein? Devil

Was "Ressortabstimmung" bedeutet, scheint Ihnen auch nicht so recht klar zu sein, wenn ich Ihre Ausführungen ("finde ich schwach und opportunistisch") so lese. :D


Das ist Politik, mein lieber Serge.

Ach, Ressortabstimmung nennt man das. Aber warum trägt dann nach dieser "Abstimmung" jeder sein eigene Version vor? Sie können mir das sicher erklären.
Sie tun ja grad so, als ob Sie ein Politprofi wären. Hat aber doch nicht ganz gereicht, oder?
Stattdessen müssen Sie ahnungslosen Foristen lernen, wie große Politik geht.  Lol'


RE: Neoliberal war einmal - leopold - 13.04.2017

(13.04.2017, 00:21)Serge schrieb:  Ach, Ressortabstimmung nennt man das. Aber warum trägt dann nach dieser "Abstimmung" jeder sein eigene Version vor? Sie können mir das sicher erklären.

Der Grund könnte möglicherweise die bevorstehende Bundestagswahl sein und der Umstand, dass der SPD-Kanzlerkandidat die soziale Gerechtigkeit zum Wahlkampfthema gemacht hat. :D

Gestern Abend wurde im öffentlich-rechtlichen TV übrigens ausführlich über den Armutsbericht, seinen Inhalt und die politisch unterschiedlichen Interpretationen der Studie durch die Regierungsparteien berichtet.


RE: Neoliberal war einmal - Serge - 13.04.2017

(13.04.2017, 11:55)leopold schrieb:  Der Grund könnte möglicherweise die bevorstehende Bundestagswahl sein und der Umstand, dass der SPD-Kanzlerkandidat die soziale Gerechtigkeit zum Wahlkampfthema gemacht hat. :D

Gestern Abend wurde im öffentlich-rechtlichen TV übrigens ausführlich über den Armutsbericht, seinen Inhalt und die politisch unterschiedlichen Interpretationen der Studie durch die Regierungsparteien berichtet.

Wozu dann die sog. "Ressortabstimmung"?


RE: Neoliberal war einmal - Serge - 13.04.2017

(13.04.2017, 11:55)leopold schrieb:  Der Grund könnte möglicherweise die bevorstehende Bundestagswahl sein und der Umstand, dass der SPD-Kanzlerkandidat die soziale Gerechtigkeit zum Wahlkampfthema gemacht hat. :D

Gestern Abend wurde im öffentlich-rechtlichen TV übrigens ausführlich über den Armutsbericht, seinen Inhalt und die politisch unterschiedlichen Interpretationen der Studie durch die Regierungsparteien berichtet.

Wozu dann die sog. "Ressortabstimmung"? Braucht man die dann überhaupt?