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Gedanken zum 3. Oktober - von Dr. Rafael Korenzecher - Druckversion

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RE: Gedanken zum 3. Oktober - von Dr. Rafael Korenzecher - harvest - 04.10.2020

(04.10.2020, 11:41)Kreti u. Plethi schrieb:  Mal sehen wie es hinterher bei Steinmeier aussieht, bei dem großen Abstand den wir haben wage ich kaum eine Beurteilung.
Ob wir beide das allerdings noch erleben steht auch in den Sternen.

Edit:
Natürlich zitiert man selektiv, da ja nicht der ganze eingestellt werden sollte und diese Selektion liegt jedem anheim nach seinen eigenen Gedanken.
Ihre etwa nicht?

Aber nicht gegennsätzlich, aus ein und demselben Artikel das Schlechte kopieren und das Positive weglassen.


RE: Gedanken zum 3. Oktober - von Dr. Rafael Korenzecher - harvest - 04.10.2020

(04.10.2020, 11:51)harvest schrieb:  Aber nicht gegennsätzlich, aus ein und demselben Artikel das Schlechte kopieren und das Positive weglassen.

Korrektur: ... scheinbar Schlechte ...


RE: Gedanken zum 3. Oktober - von Dr. Rafael Korenzecher - nomoi III - 04.10.2020

(04.10.2020, 10:01)harvest schrieb:  Den unsäglichsten Kommentar zum "Tag der deutschen Einheit", den ich gelesen habe, lieferte jedoch der AA-Korrespondent in Berlin, Christian Grimm.

......

Thumbup1

Der Angepasste.
(frei und ein bisschen nach den Gebrüdern Grimm) 

Wenn hinter Schwätzern Schwätzer schwätzen
schwätzen Schwätzer Schwätzern nach!


Solcher dieser Jungspund.

Es begann doch 1948, als den  Ministerpräsidenten der westdeutschen Besatzungszonen von den Militärgouverneuren der Auftrag, 
die Genehmigung erteilt wurde eine demokratische Verfassung zu fertigen. 
Das föderalistische System war beabsichtigt, ist gelungen.

Nun, die MinPräs setzten sich mit ihrer Meinung gegen diese Gouverneure durch.
Sie sahen, dass mit einer Verfassung die Spaltung Deutschlands zementiert werde.

Ergebnis ein Grundgesetz, das alle Voraussetzungen einer Verfassung erfüllte und weiter erfüllt!
Das außerdem die "Eingliederung" auch der Bürger unter russischer Verwaltung offenhielt. 

Es gab sicherlich keine Hinweise, dass die DDR-Bürger vor der Wende Ostdeutsche gewesen wären.
Sollten das andere Typen gewesen sein nur wegen der Teilung?

Bestimmt hat sich der Alltag in der sozialistischen DDR gewaltig (?) von 
unserem kapitalistischen unterschieden.
Aber ob sich die DDR-Bürger damals wirklich als Ostdeutsche empfunden haben, keine Ahnung.
Bewusst gemacht wurde das wohl erst mit der "Wiedervereinigung."

Ich fühle mich auch nicht als Westdeutscher.
Ich bin sehr zufrieden Bayer zu sein, wie ich Sachsen kennen gelernt habe,
die auf Anhieb nicht einen ostdeutschen Hintergrund nennen aber sofort, 
unüberhörbar, sich als Sachsen bezeichnen! 
 



RE: Gedanken zum 3. Oktober - von Dr. Rafael Korenzecher - jackson - 04.10.2020

(04.10.2020, 11:03)harvest schrieb:  [...]
Lübke war ein Mann des Volkes, unverbildet und von Politik wenig verdorben, vielen Journalisten (Spiegel!!!) viel zu wenig intellektuell. [...]
.. und einfach die letzten Jahre nicht mehr gesund. Das ist Teil seiner Geschichte.


RE: Gedanken zum 3. Oktober - von Dr. Rafael Korenzecher - harvest - 05.10.2020

(04.10.2020, 10:37)harvest schrieb:  Und unser aller Bundespräsident hielt nicht nur eine seiner inhaltlich ziemlich gleichen floskelhaften und einschläfernden Reden ...

Mit meiner Kritik an Steinmeiers Rede zum 03.10. stehe ich nicht alleine.

Die schlimmste von vielen schlimmen Steinmeier-Reden 

Zitat:Das beginne schon mit sachlichen Fehlern. So sei von Friedensabkommen mit Warschau und Moskau die Rede gewesen. Es habe sich aber um Verträge gehandelt, denn Friedensabkommen hätten unweigerlich „Reparationsleistungen zur Folge gehabt, die unter allen Umständen vermieden werden sollten und mussten. Es waren vielmehr Gewaltverzichtsabkommen, und die waren umstritten genug.“ Die Lektüre des sogenannten Bahr-Papiers, benannt nach Willy Brandts Berater Egon Bahr, hätte schon gereicht, das im Blick zu haben. „Im Präsidialamt sollte es den einen oder anderen geben, der das weiß.“
Casdorff vermisste in den obendrein nach Augenzeugenaussagen öde und betonungsfrei vorgelesenen Worten einen Hinweis auf die 2+4–Verhandlungen, an deren Ende erst das völkerrechtliche Festschreiben der Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze möglich wurde.
Die Schmerzen des Autors gehen weiter: „Wir Deutsche feiern 30 Jahre Einheit – und der sozialdemokratische Bundespräsident verliert kein Wort, nicht ein einziges, über Helmut Kohl, den Kanzler der Einheit. Weil er was war? Christdemokrat?“ Man müsse Kohl nicht mögen, weiß Gott nicht, um dennoch seinen Beitrag (übrigens damit verbunden: zur europäischen Einigung) und seinen unbestreitbaren geschichtlichen Rang anzuerkennen. Und aus diesem Anlass, wie es sich gehört, zu würdigen. Michail Gorbatschow sei genannt worden.

Diese detaillierte Sezierung konnte ich mangels Fachkenntnissen so nicht machen, aber mein Eindruck war der einer trägen und vor allem drögen Rede.

Interessant auch die Kommentare zur Steinmeier-Rede:
Zitat:Er (der BP) spaltet durch seine Worthülsen, sein Auftreten und oftmals seltsame Aktionen dieses Land immer mehr.
Er ist seinem Amt nicht gewachsen, sein Ausscheiden aus diesem überfällig.
Es muss endlich jemand her, der die Kunst des Redens beherrscht und dieses moralisch und ethisch zutiefst zerrissene Land wieder einigt.
Und der es schafft, eine Atmosphäre ehrlichen Diskutierens und Streitens wieder entstehen zu lassen.
oder:
Die Rede war einfach grausam. Dazu unverständliche Fehler in der historischen Darstellung der Ereignisse. So u.a. bei der Erwähnung der angeblichen Verfolgung der Juden im Kaiserreich. Diese hatten nach 1871 großen Freiraum im Deutschen Reich und bedankten sich mit zahlreichen herausragenden Gelehrten und Künstlern. Der oberste Repräsentant der Bundesrepublik mit einem öden und schludrigen Vortrag.