Heute in der AA, S.7
Der Fall Palmer
Ein Kommentar von Stefan Lange:
Zitat:Es ist nicht schade, dass sich der Politiker Boris Palmer eine Auszeit nimmt. Die jüngsten rassistischen Äußerungen des Tübinger Oberbürgermeisters haben das Fass zum Überlaufen gebracht. „Ja, ich benutze das Wort Neger. Tue ich auch hier in diesem Raum“, sagte der 52-Jährige bei einer Veranstaltung zum Thema Migration vergangene Woche in Frankfurt am Main. Palmer verwendete ein Wort, dass stark diskriminierend ist und deshalb vielfach mit „N-Wort“ umschrieben wird.
Er sei ein Faschist, wurde in der Mainmetropole gerufen, Palmer winkte ab. Seine Rechtfertigung, der „simple Sprechakt“ gebe keinerlei Auskunft darüber, „ob die Person ein Nazi ist oder nicht“, zieht allerdings nicht
Der Verfasser des Kommentar lässt erkennen, dass es ihm nicht um eine Kommentierung auf der Basis von Fakten geht, sondern dass er es vorzieht, sich dem gegenwärtigen Medien-Shitstorm anzuschließen.
Denn fairerweise hätte er das Zitat nicht abbrechen, sondern vollständig zitieren müssen.
Palmer fährt nämlich direkt fort und begründet auch seine These:
Zitat:Tu ich auch hier in diesem Raum, weil der simple Sprechakt keinerlei Auskunft darüber gibt, ob die Person ein Nazi ist oder nicht."
Und dann erfolgt sofort die Begründung seiner These:
Zitat:"Wenn ich eine Person, die vor mir steht, als ‚Neger' bezeichne, weil sie schwarze Hautfarbe hat, ist es eine justiziable Beleidigung – brauchen wir auch nicht drüber zu diskutieren.“ Wenn man aber beispielsweise die Frage debattiere, „ob Astrid Lindgrens Roman in Zukunft ‚Südseekönig‘ oder ‚Negerkönig‘ schreiben soll, dann ist es eine vollkommen legitime Verwendung des Wortes ‚N****‘“
Herr Lange sollte sich schämen.
Es ist so, wie derzeit immer und überall: Sich progressiv fühlende Etablierte in den Medien, Universitäten und anderen öffentlichen Institutionen sind stets bereit, sich krakeelnden und alles besser wissenden Jugendlichen und jungen Menschen, meist ohne Lebens- und Berufserfahrung, an die Brust zu werfen, ja, ihnen in den Allerwertesten zu kriechen.
Wenn man dies als öffentliche Person nicht will und auch nicht tut, muss man bereit sein, in Dauer-Shitstorm und medialem Entrüstungsgewitter zu leben. Dass einem da auch mal die Nerven durchgehen, ist nicht verwunderlich.
Man sollte froh sein, dass es noch solche Menschen wie Palmer und auch Wagenknecht, Schwarzer u.a. gibt
PS: Ich weiß, dass ich dieses vollständige Zitat schon in einem vorhergehenden Beitrag verwendet habe.
Man kann es den Kritikern von Palmer nicht oft genug vor die Nase halten.