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EU: Urheberrecht, "Artikel 13"
#51

(27.03.2019, 01:20)Josef schrieb:  Was ist eigentlich ein Upload-Filter?
Ein Upload-Filter ist ein Computer-Algorithmus, der verhindert, dass rechtswidrige Inhalte auf einer Seite hochgeladen werden. Das können "Raubkopien" sein, also Videos (oder Filme oder Songs...), für die man selbst keine Rechte besitzt oder auch Videos, die gegen geltendes Recht verstoßen, also zum Beispiel Kinderpornographie oder Gewalttaten zeigen, oder?

Fanden dieser Tage einige Zehntausend eher nicht und demonstrierten dagegen. Beziehungsweise gegen eine EU-Urheberrechtsnovelle ("Artikel 13"), von der sie glauben, dass die Upload-Filter fordert. Und auch hier im Netz wird dazu allerlei Unfug verbreitet – bis zur eigentlich als seriös eingeschätzten SPD, die mit Hashtags wie #MerkelFilter und #NieWiederCDU auf billigstem Trump- und AfD-Niveau suggeriert, Frau Merkel oder CDU wollen Upload-Filter.

Damit zeigen sie aber nur, dass sie doppelt keine Ahnung haben. Ich habe diese Richtlinie in den vergangenen Monaten zig Mal gelesen und mit Beteiligten und mutmaßlich Betroffenen diskutiert. Von Upload-Filtern steht da kein Wort! Also doppelter Schwachsinn: Menschen protestieren gegen etwas, was eigentlich sinnvoll erscheint, aber nicht mal jemand fordert?!

Was also will diese Richtlinie wirklich und welche Auswirkungen hat sie?
Wenn ich (als Privatmann) heute ein lustiges Video oder einen tollen Song hochlade, mache ich mich meist strafbar. Denn wenn ich dieses Video nicht gerade selbst von mir aufgenommen oder den Song selbst geschrieben UND gesungen habe, bin ich gar nicht Rechteeigentümer und darf das nicht weiterverbreiten. Das ist ungefähr so, als ob ich nen aktuellen Kino-Film an RTL oder Sat.1 schicke und sage "Sendet das doch mal bitte" – die zeigen mir direkt nen Vogel und sagen "Da müssen wir erst die Rechte einkaufen".

"YouTube" macht es sich da im Vergleich zu RTL oder Sat.1 einfacher und sagen "Klar, senden wir den (also lassen ihn auf unsere Plattform), der Josef hat das ja hochgeladen und damit versichert, dass er Rechteinhaber ist. Wenn Euch das nicht passt, verklagt doch den Josef".

Das ist aber eigentlich unfair – denn ich habe das Video ja nur "zum Spaß" hochgeladen, weil ich anderen eine Freude machen will oder mal ein paar Klicks auf meinem YouTube-Channel möchte. Daran verdient – ebenso wie Sat.1 oder RTL, wenn sie Filme zeigen – YouTube, denen ich die Plattform mit meinem Film attraktiver mache und dafür für mehr Zuschauer und einen besseren Werbe-Verkauf sorge. Also wäre es doch nur fair, wenn auch YouTube dafür haftet, WOMIT sie Geld verdienen und was sie da senden.

... und genau da will diese Richtlinie hin. Ab sofort soll das Filmstudio dann nicht mehr primär MICH verklagen, weil ich es hochgeladen habe, sondern YouTube, weil sie mit fremden Inhalten zu Unrecht Geld verdienen! Also sollen sie die Rechte dafür kaufen – und damit die Urheber gerecht entlohnen. Genau genommen ist (vereinfacht zusammengefasst) davon die Rede, dass YouTube alles in seiner Macht stehende, branchenübliche unternehmen muss, um die Lizenzen zu erwerben ("best practice" oder "best efforts"). Von Upload-Filter steht da also nix.

YouTube sagt aber, wir haben keinen Bock die Lizenzen alle zu kaufen, also machen wir die Plattform dicht (zum BEISPIEL mit Upload-Filtern), damit niemand mehr etwas hochladen kann. Auf gut Deutsch: Wir haben keine Lust, die rechtmäßigen Urheber zu bezahlen, entweder wir machen weiter horrende Gewinne mit fremden Inhalten oder wir lassen es ganz. Klingt wie Erpressung? Ist es auch und eigentlich ziemlich dämlich, denn YouTube verdient so viel Geld, dass es ein Schuss ins Knie wäre, die Plattform dicht zu machen. Sie müssten nur von dem Gewinn etwas abgeben und damit die Rechteinhaber Gerecht entlohnen. Aber auf Gerechtigkeit haben sie keinen Bock. Und tausende Demonstranten (siehe oben) inklusive SPD und inzwischen FDP unterstützen das. Klingt komisch, ist aber so!

Und nicht nur diese Parteien machen sich eigentlich zum Affen – auch die deutschsprachige Wikipedia war am vergangenen Donnerstag für einen Tag offline. Aus Protest. Dabei sind sie gar nicht betroffen, denn es hat einen Grund, warum ich eben nur von YouTube gesprochen habe – Artikel 13 gilt nämlich nur für Plattformen, die fremde Rechte kommerziell nutzen und somit mit fremden Rechten Geld verdienen (und genau das macht Wikipedia eben nicht...) und einen Jahresumsatz über 10
Millionen Euro haben. Damit geht es also nur um die Big Players, die YouTubes (sprich: Google) und Facebooks dieser Welt, die man dazu zwingen will, Urheber gerecht zu bezahlen.
Auf Anfrage gaben die Initiatoren dieser Wikipedia-Abschaltung an, auch wenn sie selbst nicht betroffen sind, wollen sie dafür protestieren, dass das Netz so bleibt wie es ist – also als rechtsfreier Raum für Google und Co. Und um es noch besser einzuordnen: Es haben an dieser Abstimmung, die die Wikipedia deutschlandweit lahmlegte, gerade einmal 215 (!) Menschen teilgenommen – 146 waren für die Abschaltung, 69 dagegen. So einfach ist es also, massiv Stimmung zu machen und Unsinn zu verbreiten.

Ach ja, und noch ein letztes, falls Ihr immer noch nicht überzeugt seid, dass wirklich NIRGENDWO von Upload-Filtern die Rede ist:
Die EU-Richtlinie weiß nämlich durchaus, dass es bei mehreren Millionen Uploads am Tag nicht möglich ist, die alle vorher zu kontrollieren. Also doch Filter, um nicht verklagt zu werden? Nein, eben nicht. In der Richtlinie ist nämlich ausdrücklich vorgesehen, dass YouTube erst dann tätig werden muss, wenn YouTube MITGETEILT wird, dass ein hochgeladener Inhalt gegen geltendes Recht verstößt. Also sogar für Kinderpornographie haften sie erstmal erst dann, wenn ihnen jemand sagt, was da auf ihrer Plattform ist und sie es DANACH nicht sperren.

Viel "bequemer" können sie es fast gar nicht haben, oder? Aber es kostet halt Geld und davon verdient YouTube lieber so viel wie möglich. Auf Kosten der Rechteinhaber und geltender Gesetze. Und Millionen demonstrierten dafür. Inklusive FDP und SPD.

Klingt komisch, ist aber so, auch wenns ein Waldmensch nicht begreift.

Sie wollen uns für dumm verkaufen. Ja, ich weiß Troll Nr. x bis y. Von welchem Rechteinhaber sind Sie denn? Thumbdown 

Millionen von Protestierern sind also einfach nur zu blöde, Gesetzestexte richtig zu lesen und zu verstehen und zu begreifen, dass jetzt alles für sie besser wird.

Sehen Profis aber anders.  https://www.wbs-law.de/urheberrecht/gepl...ube-78689/ 

Wie soll denn selbst eine große Plattform wie youtube von ALLEN Rechteinhabern im Vorfeld die Lizenzen erwerben? Warum genau sollten sie eine Lizenz erwerben, wenn sie gar nicht wissen, ob von diesem (bis dato unbedeutenden) Urheber irgendjemand jemals etwas auf die Plattform hochladen will? Denn Urheber ist ja jeder, der ein Bild anfertigt oder einen Text verfasst, sei er noch so banal. Bzw. müsste man dann wieder streiten, ob die Schöpfungshöhe erreicht ist...

Natürlich ist das das Ende vom Internet, wie es einmal war. Der Klugscheißer und Besserwisser sind schon Sie bzw. eben der, der aus reichlich durchsichtigen Gründen alle hier verarschen will.

Können Sie sich vorstellen, was mit einer Plattform wie dieser geschehen wird? Sie wird komplett uninteressant werden, weil niemand mehr seine Behauptungen verifizieren kann, weil der Betreiber gewiss nicht in der Lage ist zu prüfen, ob der Verlinker dies tun darf und schon gar kein Geld hat, etwaige Lizenzen zu erwerben. Er ist ausgenommen von der Regel, weil noch keine drei Jahre alt? Puh, Schwein gehabt, aber was ist das für eine willkürliche Ausnahmevorschrift.
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#52

(27.03.2019, 08:55)leopold schrieb:  99% der Kulturschaffenden können kaum oder gar nicht von ihrer Tätigkeit leben. Nur weil sich 0,1% dumm und dämlich verdienen, sollte man die Interessen der großen Mehrheit nicht einfach  ignorieren. Das wird nämlich langfristig dazu führen, dass deren Leistungen gar nicht mehr erbracht werden.
Die gestrige Entscheidung des EU-Parlaments ist nach der Datenschutz-Grundverordnung ein weiterer gewaltiger Schritt nach vorne, um die Macht der internationalen Internetkonzerne zumindest einzuschränken.

Sie haben es auch nicht verstanden. Man kann diese Mechanismen einfach umgehen und die EU ist nicht die Welt. Die Internetkonzerne werden sich auch weiterhin "dumm und dämlich" verdienen und dank der Steuergesetzgebung in der EU das meiste auch noch steuerfrei.

Martin
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#53

(27.03.2019, 01:20)Josef schrieb:  Was ist eigentlich ein Upload-Filter?
Ein Upload-Filter ist ein Computer-Algorithmus, der verhindert, dass rechtswidrige Inhalte auf einer Seite hochgeladen werden. Das können "Raubkopien" sein, also Videos (oder Filme oder Songs...), für die man selbst keine Rechte besitzt oder auch Videos, die gegen geltendes Recht verstoßen, also zum Beispiel Kinderpornographie oder Gewalttaten zeigen, oder?

Fanden dieser Tage einige Zehntausend eher nicht und demonstrierten dagegen. Beziehungsweise gegen eine EU-Urheberrechtsnovelle ("Artikel 13"), von der sie glauben, dass die Upload-Filter fordert. Und auch hier im Netz wird dazu allerlei Unfug verbreitet – bis zur eigentlich als seriös eingeschätzten SPD, die mit Hashtags wie #MerkelFilter und #NieWiederCDU auf billigstem Trump- und AfD-Niveau suggeriert, Frau Merkel oder CDU wollen Upload-Filter.

Damit zeigen sie aber nur, dass sie doppelt keine Ahnung haben. Ich habe diese Richtlinie in den vergangenen Monaten zig Mal gelesen und mit Beteiligten und mutmaßlich Betroffenen diskutiert. Von Upload-Filtern steht da kein Wort! Also doppelter Schwachsinn: Menschen protestieren gegen etwas, was eigentlich sinnvoll erscheint, aber nicht mal jemand fordert?!

Was also will diese Richtlinie wirklich und welche Auswirkungen hat sie?
Wenn ich (als Privatmann) heute ein lustiges Video oder einen tollen Song hochlade, mache ich mich meist strafbar. Denn wenn ich dieses Video nicht gerade selbst von mir aufgenommen oder den Song selbst geschrieben UND gesungen habe, bin ich gar nicht Rechteeigentümer und darf das nicht weiterverbreiten. Das ist ungefähr so, als ob ich nen aktuellen Kino-Film an RTL oder Sat.1 schicke und sage "Sendet das doch mal bitte" – die zeigen mir direkt nen Vogel und sagen "Da müssen wir erst die Rechte einkaufen".

"YouTube" macht es sich da im Vergleich zu RTL oder Sat.1 einfacher und sagen "Klar, senden wir den (also lassen ihn auf unsere Plattform), der Josef hat das ja hochgeladen und damit versichert, dass er Rechteinhaber ist. Wenn Euch das nicht passt, verklagt doch den Josef".

Das ist aber eigentlich unfair – denn ich habe das Video ja nur "zum Spaß" hochgeladen, weil ich anderen eine Freude machen will oder mal ein paar Klicks auf meinem YouTube-Channel möchte. Daran verdient – ebenso wie Sat.1 oder RTL, wenn sie Filme zeigen – YouTube, denen ich die Plattform mit meinem Film attraktiver mache und dafür für mehr Zuschauer und einen besseren Werbe-Verkauf sorge. Also wäre es doch nur fair, wenn auch YouTube dafür haftet, WOMIT sie Geld verdienen und was sie da senden.

... und genau da will diese Richtlinie hin. Ab sofort soll das Filmstudio dann nicht mehr primär MICH verklagen, weil ich es hochgeladen habe, sondern YouTube, weil sie mit fremden Inhalten zu Unrecht Geld verdienen! Also sollen sie die Rechte dafür kaufen – und damit die Urheber gerecht entlohnen. Genau genommen ist (vereinfacht zusammengefasst) davon die Rede, dass YouTube alles in seiner Macht stehende, branchenübliche unternehmen muss, um die Lizenzen zu erwerben ("best practice" oder "best efforts"). Von Upload-Filter steht da also nix.

YouTube sagt aber, wir haben keinen Bock die Lizenzen alle zu kaufen, also machen wir die Plattform dicht (zum BEISPIEL mit Upload-Filtern), damit niemand mehr etwas hochladen kann. Auf gut Deutsch: Wir haben keine Lust, die rechtmäßigen Urheber zu bezahlen, entweder wir machen weiter horrende Gewinne mit fremden Inhalten oder wir lassen es ganz. Klingt wie Erpressung? Ist es auch und eigentlich ziemlich dämlich, denn YouTube verdient so viel Geld, dass es ein Schuss ins Knie wäre, die Plattform dicht zu machen. Sie müssten nur von dem Gewinn etwas abgeben und damit die Rechteinhaber Gerecht entlohnen. Aber auf Gerechtigkeit haben sie keinen Bock. Und tausende Demonstranten (siehe oben) inklusive SPD und inzwischen FDP unterstützen das. Klingt komisch, ist aber so!

Und nicht nur diese Parteien machen sich eigentlich zum Affen – auch die deutschsprachige Wikipedia war am vergangenen Donnerstag für einen Tag offline. Aus Protest. Dabei sind sie gar nicht betroffen, denn es hat einen Grund, warum ich eben nur von YouTube gesprochen habe – Artikel 13 gilt nämlich nur für Plattformen, die fremde Rechte kommerziell nutzen und somit mit fremden Rechten Geld verdienen (und genau das macht Wikipedia eben nicht...) und einen Jahresumsatz über 10
Millionen Euro haben. Damit geht es also nur um die Big Players, die YouTubes (sprich: Google) und Facebooks dieser Welt, die man dazu zwingen will, Urheber gerecht zu bezahlen.
Auf Anfrage gaben die Initiatoren dieser Wikipedia-Abschaltung an, auch wenn sie selbst nicht betroffen sind, wollen sie dafür protestieren, dass das Netz so bleibt wie es ist – also als rechtsfreier Raum für Google und Co. Und um es noch besser einzuordnen: Es haben an dieser Abstimmung, die die Wikipedia deutschlandweit lahmlegte, gerade einmal 215 (!) Menschen teilgenommen – 146 waren für die Abschaltung, 69 dagegen. So einfach ist es also, massiv Stimmung zu machen und Unsinn zu verbreiten.

Ach ja, und noch ein letztes, falls Ihr immer noch nicht überzeugt seid, dass wirklich NIRGENDWO von Upload-Filtern die Rede ist:
Die EU-Richtlinie weiß nämlich durchaus, dass es bei mehreren Millionen Uploads am Tag nicht möglich ist, die alle vorher zu kontrollieren. Also doch Filter, um nicht verklagt zu werden? Nein, eben nicht. In der Richtlinie ist nämlich ausdrücklich vorgesehen, dass YouTube erst dann tätig werden muss, wenn YouTube MITGETEILT wird, dass ein hochgeladener Inhalt gegen geltendes Recht verstößt. Also sogar für Kinderpornographie haften sie erstmal erst dann, wenn ihnen jemand sagt, was da auf ihrer Plattform ist und sie es DANACH nicht sperren.

Viel "bequemer" können sie es fast gar nicht haben, oder? Aber es kostet halt Geld und davon verdient YouTube lieber so viel wie möglich. Auf Kosten der Rechteinhaber und geltender Gesetze. Und Millionen demonstrierten dafür. Inklusive FDP und SPD.

Klingt komisch, ist aber so, auch wenns ein Waldmensch nicht begreift.

Respekt, so viel Inhalt liest man hier selten.
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#54

(27.03.2019, 09:03)leopold schrieb:  Respekt, so viel Inhalt liest man hier selten.

Wenn Sie das beeindruckt, wäre ein Telefonbuch die richtige Lektüre für Sie. Wenig erhellend, aber, hey, viel Inhalt.

Martin
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#55

(27.03.2019, 09:00)Martin schrieb:  Sie haben es auch nicht verstanden. Man kann diese Mechanismen einfach umgehen und die EU ist nicht die Welt. Die Internetkonzerne werden sich auch weiterhin "dumm und dämlich" verdienen und dank der Steuergesetzgebung in der EU das meiste auch noch steuerfrei.

Martin

Mit der DSGVO hat die EU bereits einen Standard gesetzt, der weltweit Beachtung findet, mit der Entscheidung zum Urheberrecht wird es genauso sein. Wir stehen bei der Regulierung dieser Geschäftsfelder doch erst ganz am Anfang; ebenso bei der Besteuerung dieser Unternehmen, deren Gewinne für die Steuerbehörden nicht so leicht zu fassen sind. Die EU ist da auf sehr gutem Wege und die Internetkonzerne betrachten  das zu Recht mit großer Sorge.
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#56

(27.03.2019, 08:55)leopold schrieb:  99% der Kulturschaffenden können kaum oder gar nicht von ihrer Tätigkeit leben. Nur weil sich 0,1% dumm und dämlich verdienen, sollte man die Interessen der großen Mehrheit nicht einfach  ignorieren. Das wird nämlich langfristig dazu führen, dass deren Leistungen gar nicht mehr erbracht werden.
Die gestrige Entscheidung des EU-Parlaments ist nach der Datenschutz-Grundverordnung ein weiterer gewaltiger Schritt nach vorne, um die Macht der internationalen Internetkonzerne zumindest einzuschränken.

Es ist absolut der FALSCHE Schritt. Dass Kulturschaffende u.U. nicht gut von ihrer Tätigkeit leben können, war schon immer so. Die Prozentzahl halte ich für stark übertrieben. Und wenn es so ist, dann besteht eben hauptsächlich keine Nachfrage an ihren Leistungen und nicht andersherum, verhungern sie, weil alle ihre Produkte kostenlos konsumieren.

Es gibt in Augsburg x Bands, die mehr oder weniger professionell Musik machen. Wenn nun in einer Szenezeitschrift deren Werken besprochen wird und ich als Leser mein Interesse geweckt finde und ich schaue in Youtube nach, ob ich was von ihnen finde (beispielsweise weil ein Fan eine erworbene Musikdatei das Urheberrecht verletztend hochgeladen hat) dann ist das eine Möglichkeit für diese, einen zusätzlichen Kunden zu gewinnen. Weil wenn mir gefällt was ich höre oder sehe, kaufe ich mir das Album oder gehe mal auf ein Konzert von ihnen. Natürlich kaufe ich nicht, wenn mir nicht zusagt, was ich hören muss. Aber OHNE mir das anhören zu können, werde ich auf gar keinen Fall zum Kunden. Und ich finde auf keinen Fall, dass ich irgendetwas Rechtswidriges getan habe damit, dass ich mir das zur Probe einmal angehört habe. Und ich zahle auch nicht für dieses Probehören, denn für etwas, mit dem man u.U. die Geschmacksnerven anderer verletzt, kann man kein Geld verlangen - auch als Urheber nicht. Da sollte man dann eher an Körperverletzung und Schmerzensgeld denken. Rauch   um mal provokant zu überspitzen.


Bezüglich Journalismus und Zeitungstexten habe ich den Königsweg bereits aufgezeigt. Es ist vergleichbar mit den Streamingdiensten. Wenn die Protagonisten zu unwillig und unorganisiert sind, das zu regeln und auf den Weg zu bringen, sind sie selbst schuld. Es geht nicht um überhaupt nichts zahlen und natürlich sollen sich nicht Megaunternehmen an anderen bereichern. Also ne Abgabe pro Klick und Aufruf, wäre ja schon mal ein Ansatz, oder?
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#57

(27.03.2019, 09:03)leopold schrieb:  Respekt, so viel Inhalt liest man hier selten.

und hier ist der Artikel 17 (ehemals 13) anhand des Gesetzestextes erklärt.

Handelsblatt 
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#58

(27.03.2019, 09:11)leopold schrieb:  Mit der DSGVO hat die EU bereits einen Standard gesetzt, der weltweit Beachtung findet, mit der Entscheidung zum Urheberrecht wird es genauso sein. Wir stehen bei der Regulierung dieser Geschäftsfelder doch erst ganz am Anfang; ebenso bei der Besteuerung dieser Unternehmen, deren Gewinne für die Steuerbehörden nicht so leicht zu fassen sind. Die EU ist da auf sehr gutem Wege und die Internetkonzerne betrachten  das zu Recht mit großer Sorge.

"Weltweit Beachtung findet." Ja, so kann man das auch formulieren.  Clown

https://edition.cnn.com/2019/03/26/tech/...index.html 

Martin
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#59

(27.03.2019, 09:03)leopold schrieb:  Respekt, so viel Inhalt liest man hier selten.

Jawoll, copy und paste aus anderen Plattformen. Also wenn's erlaubt wäre, würde man derartiges sehr wohl öfter hier lesen.
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#60

(27.03.2019, 09:16)Sophie schrieb:  Jawoll, copy und paste aus anderen Plattformen. Also wenn's erlaubt wäre, würde man derartiges sehr wohl öfter hier lesen.

Ich fand die Problematik gut erklärt, zumindest besser, als es jeder andere hier bisher zustandegebracht hat.
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