(27.02.2019, 09:44)Martin schrieb: Verfolge das am Rande seit ein paar Tagen in der Presse. Ein bildhübsches Mädel. Ich hoffe das sie wieder gesund auftaucht, obwohl die Chancen vermutlich eher gering sind.
Hm... Gibt es denn irgendwelche Gründe, dass da jetzt schon die Mordkommission "intensiv ermittelt", die nicht in dem von dir verlinkten Artikel stehen?
Ich weiß nämlich nicht, ob du schon mal versucht hast, eine Vermisstenanzeige bei der Polizei zu erstatten. Ich habe das mal gemacht (machen müssen) und es gab gute Gründe dafür. Die Frau hatte nämlich mir gegenüber kurz vorher konkrete Selbstmordabsichten geäußert, war psychisch allgemein und chronisch äußerst labil und war dann plötzlich völlig verschwunden, ohne sich zu verabschieden. Keiner, der sie kannte, hatte sie gesehen. Ich habe alle abtelefoniert. Wirklich alle, denn ihr Handy lag noch bei mir in der Wohnung rum. Es hätte also gut sein können, dass die sich irgendwo im Wald aufgehängt hatte.
Du machst dir also größte Sorgen, aber bei der Polizei wimmeln sie dich routinemäßig ab, wenn das erst eine Woche oder so her ist. Die Frau ist erwachsen, sie kann hingehen, wo sie will usw. blablabla. Und was du überhaupt damit zu tun hättest. Du seist ja schließlich nicht der Ehemann. (Nein, war ich natürlich nicht. Weil unsere Beziehung nie auf eine Heirat abzielte, aber immerhin schon sechs Jahre oder so gehalten hatte, auch ohne Trauring.) Also bitte, gehen Sie jetzt, und halten Sie uns nicht weiter von unserer ach so wichtigen Arbeit ab. Da drüben hat der Zimmermann das Loch gelassen.
Bei Minderjährigen ist das ein bisschen anders. Aber allzu hoch hängen sie auch das bei der Polizei normalerweise nicht. Nach spätestens drei Wochen, wenn ihnen das Geld ausgeht, kommen die meisten freiwillig zurück zu Mama und Papa. Also, ohne jetzt Statistiken raussuchen zu wollen, würde ich mal sagen, die allermeisten (weit mehr als 95 %) tauchen früher oder später wieder ganz von selbst auf.
Und denk doch mal zurück an unsere Jugendzeiten. Es gab schon immer Teenager, die für eine oder zwei Wochen "durchbrannten" (so nannte man das damals gemeinhin). Und die kamen auch damals schon bis auf ganz wenige Ausnahmefälle schon ziemlich bald ganz von selbst wieder.
Es kann aber in dem Fall natürlich sein, dass es Anahltspunkte dafür gibt, dass das Mädchen einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein könnte. Dazu müsste man aber mehr über den konkreten Fall wissen, als in dem von dir verlinkten FAZ-Artikel steht. Hast du noch einen anderen Link dazu auf Lager? Du hast ja geschrieben, du hättest das mitverfolgt.
Die Gefühle der Familie kann ich aber sehr gut nachvollziehen. Das ist ziemlich furchtbar, wenn so etwas vorkommt, und das Schlimmste daran ist eben die Ungewissheit über das Schicksal dieses Menschen. Man hat da, zumindest zeitweise, das Gefühl, es würde einem besser gehen, wenn man wenigstens eine Todesnachricht hätte statt einfach gar nichts zu wissen.