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Alzheimer lange vorher erkennbar?
#1

Durch Bluttests konnte die Entwicklung von Alzheimer sehr früh (bis 16 Jahre) bestimmt werden.


Zitat:„Wir konnten Vorhersagen über den Verlust von Hirnmasse und über kognitive Beeinträchtigungen machen, die dann zwei Jahre später tatsächlich eingetreten sind“


Quelle 

Dabei frage ich mich alledings, wer will das wirklich schon vorher so genau wissen?
Sich die Zeit dahin durch belastendes Wissen auch noch selbst versauen?
Solange keine Medikamente bestehen die das zuverlässig verhindern, oder zumindest sehr lange hinauszögern können, macht das fü mich nicht wirklich großen Sinn.

Eine Einschränkung allerdings gibt es dabei, die Studie wurde an Familien durchgeführt der genetische Disposition Alzheimer häufiger auftreten lässt.


Zitat:„Eine Einschränkung besteht darin, dass diese Befunde in der Genpopulation der Familien erhoben wurden, und wir nicht wissen, ob die Ergebnisse in einer unspezifischen Population die gleichen sein werden“
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#2

Alzheimer ist doch gar nicht schlecht. 

Ich hatte mal einen Freund, der sich als Zivi nur um eine einzige Patientin kümmern musste. Eine alte Dame mit reichlich Geld und Alzheimer. 

Von der und seiner Arbeit hat er uns immer erzählt. Dass er z.B. fast täglich mit ihr ins Café gehe. Und zwar nicht einmal, sondern mehrmals hintereinander. Nach einer Stunde verließen sie das Café, er ging mit ihr einmal um den Block und sagte dann zu ihr "Schauen Sie mal, das Café XY. Da waren wir schon lange nicht mehr, da könnten wir doch jetzt wieder mal hingehen." "Stimmt, gute Idee," sagte sie dann, "da waren wir wirklich schon lange nicht mehr." Und dann gingen sie da wieder rein und sie trank wieder einen Kaffee und aß wieder ein Stück Torte und er trank sein Weizen. Das konnte er mit ihr bis zu drei Mal hintereinander machen, bis sie halt irgendwann keinen Appetit mehr auf Kaffee und Kuchen hatte. 

Wir, seine Freunde, wollten sie dann mal sehen. Er wohnte damals noch bei seinen Eltern und die Wohnung war nicht besonders groß. Drei Zimmer, eines davon seines, Küche, Bad. Er holte sie ab und kam mit ihr wieder. Er sperrte die Tür zum Treppenhaus ab, damit sie nicht davonlaufen konnte. Und dann besichtigte sie, während wir in seinem Zimmer Musik hörten, die Wohnung, obwohl sie das in der Vergangenheit schon mehrfach getan hatte. Und zwar besichtigte sie sie mehrmals. Sie ging einfach im Flur auf und ab, öffnete jede unverschlossene Tür und schaute sich das Zimmer dahinter an. Wenn sie durch war, fing sie von vorne an, weil sie inzwischen vergessen hatte, dass sie in diesem Zimmer erst vor wenigen Minuten gewesen war. 

Wenn man das hat, ist also immer alles völlig neu und daher interessant. Man lernt auch ständig neue Leute kennen. Wir mussten uns an dem Tag fünf- oder sechsmal bei ihr vorstellen, wenn sie wieder mal in sein Zimmer kam. 

Schlimmer ist was anderes. Ich lag mal in der Neurochirurgie, damals im 11. Stock des ZKA. Das war ein Zweibettzimmer und das andere Bett belegte ein Mann mit einer Krankheit, deren Namen ich leider vergessen habe. Aber dem hat es das Großhirn zersetzt. Das ist einfach Stück für Stück abgestorben und die Ärzte konnten nicht mehr tun, als die abgestorbenen Teile von Zeit zu Zeit zu entfernen. 

Der hatte nicht nur lucida intervalla, sondern wirkte sogar die meiste Zeit ganz normal. Nur ganz selten hatte er eine Art Anfall, während dessen er völlig weggetreten und nicht ansprechbar war. Er hat aber dann keinen Unsinn gemacht, wie es Alzheimer-Patienten mitunter tun (zu einer Arbeit fahren wollen, die sie seit 20 Jahren nicht mehr haben oder so), dazu war er in diesem Zustand gar nicht mehr fähig. Diese Anfälle waren wirklich schlimm. Der lag zum Beispiel nachts mal quer im Bett und plapperte laut kompletten Unsinn. Davon bin ich aufgewacht. Ich habe dann versucht, ihn wieder richtig herum reinzulegen und ihm natürlich dauernd gesagt, dass das so, wie er es macht, falsch ist. Aber er hat sich immer wieder so hingedreht, dass der Kopf auf der einen Seite und die Beine auf der anderen Seite herunter hingen. Mir blieb dann nichts anderes übrig, als den Notruf zu drücken und den herbeigeeilten Schwestern blieb nichts anderes übrig, als ihn zu sedieren. Erst, als das Mittel wirkte (ziemlich schnell; das Medikament, das sie ihm spritzten, muss ein echter Hammer gewesen sein) konnten sie ihn richtig herum in seinem Bett platzieren.

Wir haben uns natürlich (auch) über unsere Krankheiten unterhalten und er sagte, das, was er da habe, sei ganz schrecklich für ihn. Vor einem halben Jahr habe er noch als Bauleiter gearbeitet und den Handwerkern auf den Baustellen gesagt, was sie wann zu tun hätten. Und jetzt liege er hier und sein Hirn "verfaule" (sein Ausdruck dafür) ihm im Kopf bei meistens vollem Bewusstsein. Es gebe kein Mittel dagegen, kein Arzt der Welt könne das heilen und er werde über kurz oder lang daran zugrunde gehen. Eher über kurz als über lang. Der wusste also genau, was gerade mit ihm passierte und dass die Lage hoffnungslos war. Als er mir das erzählte, hat er geweint.

Da ist Alzheimer doch viel gnädiger mit dem Patienten, findest du nicht?
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#3

(17.02.2019, 23:48)PuK schrieb:  ...................

Da ist Alzheimer doch viel gnädiger mit dem Patienten, findest du nicht?

Das Scherzen vergeht einem spätestens dann wenn man einen Alzheimerpatienten in der Familie ständig pflegt.
Das mit dem immer wieder ins Cafe gehen mag in Einzelfällen mal funktionieren, wenn der aber plötzlich sagt wer sind sie überhaupt wird's ganz schnell eng.

Alzheimer ist gnädiger? Ja vor allem weil es, im Bezug zu dem Beispiel mit dem zu entfernenden Gehirnteilen, natürlich viel seltener vorkommt. (vergl. I.Ronie)
Erkrankungen des Gehirns gibt es viel und vor allem auch viele sehr seltene, Alzheimer gehört nicht dazu.
Für den Patienten selber, wenn er seine Krankheit wahrnimmt, ist das schlimmste, dass er weiß er wird seinen Angehörigen sehr lange riesige Probleme machen.

Mir ging es bei der Möglichkeit der frühen Diagnose darum dass es doch niemand wirklich wissen will dass und wann sie ausbricht, vor allem ohne Therapieoption.
Oder wolltest du den Tag und die Stunde genau wissen wann du "abtrittst"?
Das womöglich noch sehr weit vorher?
Trotzdem wir wissen dass es mal vorbei sein wird, ist die Triebfeder doch eher die Tatsache es nicht zu wissen wann.
Du kannst mir glauben, gerade in der Medizin erkennt man recht bald dass Wissen sehr belastend sein kann.
Unbelastet lebt es sich manchmal weitaus angenehmer.
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#4

(18.02.2019, 08:29)Kreti u. Plethi schrieb:  Das Scherzen vergeht einem spätestens dann wenn man einen Alzheimerpatienten in der Familie ständig pflegt.
Das mit dem immer wieder ins Cafe gehen mag in Einzelfällen mal funktionieren, wenn der aber plötzlich sagt wer sind sie überhaupt wird's ganz schnell eng.

(...)

Mir ging es bei der Möglichkeit der frühen Diagnose darum dass es doch niemand wirklich wissen will dass und wann sie ausbricht, vor allem ohne Therapieoption.
Oder wolltest du den Tag und die Stunde genau wissen wann du "abtrittst"?
Das womöglich noch sehr weit vorher?
Trotzdem wir wissen dass es mal vorbei sein wird, ist die Triebfeder doch eher die Tatsache es nicht zu wissen wann.
Du kannst mir glauben, gerade in der Medizin erkennt man recht bald dass Wissen sehr belastend sein kann.
Unbelastet lebt es sich manchmal weitaus angenehmer.

Die Pflege von Angehörigen ist für den Pfleger immer belastender als wenn es sich um Fremde handelt, findest du nicht auch? Auch, weil du als Angehöriger natürlich den Patienten vorher lange gesund gekannt hast und jetzt seinen Verfall mit ansehen musst. 

Die alte Dame, von der ich erzählte, war auch insofern besonders pflegeleicht, weil sie "aus gutem Hause" kam und von klein auf kultiviert war. Dieses kultivierte Verhalten und die gute Erziehung steckten tief in ihr drin, waren im Langzeitgedächtnis fest verankert und waren deshalb trotz Alzheimer erhalten geblieben. Die war also nie unfreundlich oder gar aggressiv. Dass mein Freund, der Zivi, ihr persönlicher Pfleger war, hatte sie auch manchmal vergessen, wenn er morgens bei ihr auftauchte. Aber sie hätte nie gefragt "Wer sind Sie überhaupt!?" Das lag ihr völlig fern. Sie hätte eher etwas gesagt wie "Mir ist, als hätte ich Sie schon mal gesehen. Aber ich komme gerade leider nicht drauf, wer Sie sind. Könnten Sie mir bitte auf die Sprünge helfen?"

Bei der Frage, ob ich es wissen wollte, wenn es möglich wäre, bin ich nicht ganz sicher. Aber tendenziell eher ja. 

Ich habe gerade erst zwei Leute an Krebs sterben sehen. Sie kannten sich nicht und aufgrund unterschiedlicher Wohnorte waren sie bei ganz verschiedenen Ärzten und in verschiedenen Krankenhäusern in Behandlung. 

Die Krankheiten waren aber praktisch identisch. Bösartiger Krebs, bei dem einen ursprünglich Prostatakrebs, bei der anderen Leberkrebs, der aber in beiden Fällen erst in weit fortgeschrittenem Stadium diagnostiziert wurde. Weil sie halt beide erst zum Arzt gingen, als es weh tat und der Krebs schon längst metastasiert hatte.

Während dem einen von den Ärzten in Augsburg klipp und klar gesagt wurde, er habe noch ein Jahr zu leben, eher weniger, wurde ihr von den Günzburger Ärzten zwar gesagt, dass keine Chance auf Heilung bestehe und sie daran sterben würde. Aber in ihrem Fall hat keiner der Ärzte sich bereit gefunden, ihr wenigstens ungefähr zu sagen, wie viel Lebenszeit ihr noch bliebe. (Es hat sich inzwischen herausgestellt, dass es auch so etwa ein Jahr war. Die Feuerbestattung war vor ungefähr zwei Wochen. Und ich bin mir sicher, dass die Ärzte den Zeitpunkt in etwa wussten. Aber sie sagten es ihr halt nicht.)

Während er also wusste, was Sache ist, hing sie in der Luft und hatte zwar die Gewissheit, dass sie bald sterben würde, aber keinen Anhaltspunkt, wann das ungefähr sein könnte. 

Deshalb sind die beiden auch völlig unterschiedlich mit der Diagnose umgegangen. Er hat sich mit seiner Frau erst einmal einen teuren Urlaub gegönnt und dann die Dinge geregelt, die zu regeln waren. Und sie war zu so etwas nicht fähig, weil sie natürlich immer hoffte, es würde noch dauern und daher alles, was getan werden hätte müssen oder möglich gewesen wäre, hinausschob. Sie "vertrödelte" also die knappe Lebenszeit, die ihr noch geblieben war, machte nichts draus und regelte auch nichts. 

Und daher wäre es mir persönlich wohl lieber, wenn mir klipp und klar gesagt würde "Sie haben noch maximal soundsoviel Zeit". 

Aber wir alle können natürlich heute oder morgen oder nächste Woche auf dem Weg zum Einkaufen von einem herabfallenden Dachziegel erschlagen werden. Von daher:

[Video: https://www.youtube.com/watch?v=JOPNAO7Chjk ]
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#5

(18.02.2019, 14:04)messalina schrieb:  Ich glaube, da verklärst du Alzheimer aber schon ziemlich? Nanu  Ein Großonkel von mir ist daran gestorben, nach 8 oder 9 Jahren. So lustige oder nette Szenen die man auch gern mal weitererzählt gab es da vielleicht ein halbes Jahr lang, aber danach war es gar nicht mehr lustig. Da klammert man sich nur noch daran beim Erzählen, wenn der Kranke mal für ein paar Sekunden jemand erkannt hat, aber wenn er dann nicht mal mehr weiß wie essen geht ist es nur noch grausam.

Ich verkläre gar nichts. Sondern ich hab's erzählt, wie ich es erlebt habe. 

Lies mal den Post über deinem, falls du das noch nicht getan hast. Da schreibe ich, dass die Krankheiten von fremden Leuten und die von Angehörigen für den, der sich damit beschäftigen muss, zwei verschiedene Dinge sind. Bei Fremden macht man das, weil es zu den beruflichen Aufgaben oder wie damals bei meinem Kumpel zum staatlichen Zwangsdienst gehört. Und irgendwann ist die Arbeitszeit vorbei, man geht nach Hause und macht sein eigenes Ding. Das berührt einen nicht. Sollte es besser auch nicht. Ein Onkologe, dem das Schicksal jedes seiner Patienten nahe ginge, wäre in ganz kurzer Zeit berufsunfähig.

Bei Angehörigen ist das ganz was anderes. Es wird immer dann schwierig und mitunter belastend, wenn persönliche Gefühle involviert werden.
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#6

(18.02.2019, 14:34)PuK schrieb:  Ich verkläre gar nichts. Sondern ich hab's erzählt, wie ich es erlebt habe. 

Lies mal den Post über deinem, falls du das noch nicht getan hast. Da schreibe ich, dass die Krankheiten von fremden Leuten und die von Angehörigen für den, der sich damit beschäftigen muss, zwei verschiedene Dinge sind. Bei Fremden macht man das, weil es zu den beruflichen Aufgaben oder wie damals bei meinem Kumpel zum staatlichen Zwangsdienst gehört. Und irgendwann ist die Arbeitszeit vorbei, man geht nach Hause und macht sein eigenes Ding. Das berührt einen nicht. Sollte es besser auch nicht. Ein Onkologe, dem das Schicksal jedes seiner Patienten nahe ginge, wäre in ganz kurzer Zeit berufsunfähig.

Bei Angehörigen ist das ganz was anderes. Es wird immer dann schwierig und mitunter belastend, wenn persönliche Gefühle involviert werden.

Es ging doch aber nicht darum, ob es für Außenstehende mehr oder weniger angenehm ist sondern wie es sich für den Betroffenen darstellt. Und da glaube ich schon, dass Deine Schilderung, dass die 'vergessliche' alte Dame ein ganz glückliches, interessantes weil immer wieder überraschendes Leben führte, ziemlich geschönt ist bzw. eben in die Kategorie Witz/Satire fällt. Alzheimer ereilt einem ja nicht von jetzt auf gleich mit voller Wucht. Das beginnt schleichend und die Menschen merken sehr wohl, dass mit ihnen was nicht stimmt. Dass sie sich in ihrem gewohnten Umfeld nicht mehr zurecht finden, dass sie eine Zahnbürste in der Hand halten und nicht mehr wissen, wofür diese dient. Du meinst das sei gar nicht so schlimm? Nunja. Ich dachte auch, dass es einem egal sei, wenn man mit 50+ graue Haare bekommt und unerquickliche Falten im Gesicht. Schließlich sei man ja dann schon alt. Seltsamerweise sieht das alles dann aber gaaaanz anders aus, wenn es einen ereilt. Sei froh, wenn Dir dieses Schicksal erspart bleibt. (nicht die Falten - der Alz)
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#7

(18.02.2019, 16:28)Sophie schrieb:  Es ging doch aber nicht darum, ob es für Außenstehende mehr oder weniger angenehm ist sondern wie es sich für den Betroffenen darstellt. Und da glaube ich schon, dass Deine Schilderung, dass die 'vergessliche' alte Dame ein ganz glückliches, interessantes weil immer wieder überraschendes Leben führte, ziemlich geschönt ist bzw. eben in die Kategorie Witz/Satire fällt. Alzheimer ereilt einem ja nicht von jetzt auf gleich mit voller Wucht. Das beginnt schleichend und die Menschen merken sehr wohl, dass mit ihnen was nicht stimmt. Dass sie sich in ihrem gewohnten Umfeld nicht mehr zurecht finden, dass sie eine Zahnbürste in der Hand halten und nicht mehr wissen, wofür diese dient. Du meinst das sei gar nicht so schlimm? Nunja. Ich dachte auch, dass es einem egal sei, wenn man mit 50+ graue Haare bekommt und unerquickliche Falten im Gesicht. Schließlich sei man ja dann schon alt. Seltsamerweise sieht das alles dann aber gaaaanz anders aus, wenn es einen ereilt. Sei froh, wenn Dir dieses Schicksal erspart bleibt. (nicht die Falten - der Alz)

Die ersten grauen Haare hab ich mit nicht mal 40 entdeckt. 

Und 


Zitat:auch wenn ich wüsste, dass morgen die Welt zugrunde geht, würde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen.

(Martin Luther)

Hab ich neulich gemacht. 

[Bild: https://s17.directupload.net/images/190218/2e72otcx.jpg ]

Hat aber leider nicht funktioniert wie beabsichtigt, die verdammte Welt ist trotzdem nicht zugrunde gegangen. 

(Bitte jetzt nicht böse auf mich sein. Aber mir fällt nichts Vernünftiges mehr dazu ein. Alles, was es dazu von mir ernsthaft zu sagen gab, steht bereits da oben.)
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#8

(18.02.2019, 16:28)Sophie schrieb:  Es ging doch aber nicht darum, ob es für Außenstehende mehr oder weniger angenehm ist sondern wie es sich für den Betroffenen darstellt. Und da glaube ich schon, dass Deine Schilderung, dass die 'vergessliche' alte Dame ein ganz glückliches, interessantes weil immer wieder überraschendes Leben führte, ziemlich geschönt ist bzw. eben in die Kategorie Witz/Satire fällt. Alzheimer ereilt einem ja nicht von jetzt auf gleich mit voller Wucht. Das beginnt schleichend und die Menschen merken sehr wohl, dass mit ihnen was nicht stimmt. Dass sie sich in ihrem gewohnten Umfeld nicht mehr zurecht finden, dass sie eine Zahnbürste in der Hand halten und nicht mehr wissen, wofür diese dient. Du meinst das sei gar nicht so schlimm? Nunja. Ich dachte auch, dass es einem egal sei, wenn man mit 50+ graue Haare bekommt und unerquickliche Falten im Gesicht. Schließlich sei man ja dann schon alt. Seltsamerweise sieht das alles dann aber gaaaanz anders aus, wenn es einen ereilt. Sei froh, wenn Dir dieses Schicksal erspart bleibt. (nicht die Falten - der Alz)


Hallo Sophie,

Du siehst das völlig richtig. Als ich die "Märchengeschichte" von PuK las war ich eigentlich nur noch wütend wie man so einen Schmarrn nur schreiben kann/will.

Ich bin der jüngste von 5 Geschwistern, habe also 4 ältere Schwestern. Die Älteste wird heuer 86 Jahre alt und ist geistig noch am besten beieinander. Die 2. Schwester wäre jetzt 83 Jahre, also gut 10 Jahre älter als ich. Gott sei Dank ist sie bereits vor etwa 6 Jahren in einem Pflegeheim in Bobingen verstorben in dem sie nur ca. 2 Monate verbrachte und dann an einen Herzinfarkt verstarb. Am Vorabend habe ich ihr noch die vorbereiteten Leberkäs-Stückchen gegeben. 

Sie war noch nie eine besonders gute Autofahrerin, saß senkrecht ans Lenkrad gepresst drin, hatte aber nie einen Unfall. Aber Sie merkte, dass irgendwas nicht mehr mit ihr stimmte (Sie wohnte allein, Tochter war ausgezogen, Mann längst verstorben) und gab den Führerschein ab. Der Sohn (lebt auch nicht mehr) der eine KfZ-Werkstätte hatte, verkaufte das Auto dann.

Dann fuhr Sie nur noch Fahrrad und stürzte mehrmals auf der Hauptstraße, als die Krankheit schlimmer wurde. Und erst da bemerkten wir es deutlich, dass mit Ihr etwas nicht mehr stimmte, sie hörte Stimmen und Geräusche im Haus. Sie war innerhalb eines 1/2 Jahres dann von Null auf 100 dement.

Meine 3. Schwester jetzt gut 80 Jahre, ist bereits seit 5 Jahren in einem guten Pflegeheim in Mussenhausen, ist teilweise bösartig, sodass man Sie eigentlich abschieben will, sitzt nur im Rollstuhl. Mein Schwager läßt dies aber nicht zu und besucht und pflegt sie fast täglich. Sie hat für Ihm früher das Geschäft geführt, als die Jungen dann übernahmen, war Sie überflüssig und von da an gings bergab, langsam und schleichend. Als meine 2. Schwester 2013 starb und sie noch bei Ihrem Mann zuhause lebte, stand sie bei der Beerdigung vor dem Sarg und fragte: Wer ist denn da gestorben? 

Da macht man sich schon Gedanken, wie schlimm doch diese Krankheit ist und sich fragt, habe ich das Gen auch in mir? Sie musste häufig gesucht werden, weil Sie auch mit dem Fahrrad unterwegs war und nicht mehr wusste wo Sie ist/war. Mein Schwager musste dann die Türen versperren bis es zuhause nicht mehr ging und er einen Platz im Pflegeheim bekam.

Bei meiner jüngsten Schwester, (fast 7 Jahre älter als ich) ging es langsam los, als meine jüngste Tochter 2012 heiratete und Sie auch alles vergaß. Sie war dann auch bald nach dem Tod der Schwester die sie im Pflegeheim 2 x wöchentlich besuchte, dann innerhalb eines 1 /2 Jahres von Null auf 100 dement. Sie lebt noch zuhause bei meinem Schwager in Wehringen und ist zur Tagespflege in Großaitingen. Meine Frau und ich besuchen sie hin und wieder, jedoch nur um den Schwager etwas zu unterhalten. Eine Unterhaltung mit ihr, oder ein Erkennen ist seit Jahren nicht mehr möglich, wie dies auch bei der älteren Schwester der Fall ist.

Und wenn da dann jemand schreibt, dass diese Krankheit doch nicht sooo schlimm ist, dann ist das eben nur noch ärgerlich und macht mich wütend. Wenn von 4 Schwestern 3 an Demenz erkrankt sind und die Älteste auch Manches vergisst, dann ist das Besorgniserregend und nicht mehr zum lachen!
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#9

(18.02.2019, 19:04)FCAler schrieb:  Als ich die "Märchengeschichte" von PuK las war ich eigentlich nur noch wütend wie man so einen Schmarrn nur schreiben kann/will.

Tja, FCAler. Genau wegen solchen Leuten wie Ihnen habe ich dieses Bäumchen gepflanzt.

Ich habe das geschrieben, weil es genau so war. Woher nehmen Sie trauriger Kretin eigentlich die Frechheit, das anzuzweifeln? Sie waren nicht dabei, also halten Sie Ihr dummes Maul.

(18.02.2019, 19:04)FCAler schrieb:  Wenn von 4 Schwestern 3 an Demenz erkrankt sind und die Älteste auch Manches vergisst, dann ist das Besorgniserregend und nicht mehr zum lachen!

Ja, das würde mir vermutlich auch Sorgen machen, wenn ich einer so offensichtlich degenerierten Familie entstammen würde.
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#10

(18.02.2019, 20:16)PuK schrieb:  Tja, FCAler. Genau wegen solchen Leuten wie Ihnen habe ich dieses Bäumchen gepflanzt.

Ich habe das geschrieben, weil es genau so war. Woher nehmen Sie trauriger Kretin eigentlich die Frechheit, das anzuzweifeln? Sie waren nicht dabei, also halten Sie Ihr dummes Maul.


Ja, das würde mir vermutlich auch Sorgen machen, wenn ich einer so offensichtlich degenerierten Familie entstammen würde.


Ob es bei Ihnen an Ihrer Familie liegt,

weiß ich nicht, ich denke den Schlag den Sie weg haben, den haben Sie sich eher selber zugefügt.   Yes

Und jetzt nicht vergessen, Ignore-Funktion wieder einschalten, Sie Märchenerzähler!   Yawn

Woran stirbt man eigentlich, wenn man Alzheimer hat? 

Zitat:Dr. Christian Leibinnes von der Alzheimer Forschung Initiative e.V.: „Viele Menschen denken, dass Alzheimer-Patienten irgendwann vergessen zu atmen. Das ist aber falsch. Letztlich sterben die Menschen an den Begleiterscheinungen der Krankheit, ihnen fällt alles schwerer, sie bauen ab und werden anfälliger für andere Krankheiten.“
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