Sinn von Foren

[Felidae]

Es kann aber in Foren auch schnell zu Missverständnissen kommen, da hier eben die Gesten und die Mimik des Gegenüber nicht ersichtlich ist. Wenn sich unklar ausgedrückt wird, können die Gemüter dann ganz schnell hochkochen.
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, wenn etwas verbal aus dem Ruder läuft, daß in Foren es meistens ziemlich schwer ist diese Missverständnisse wieder auszubügeln. Wenn man seinen Diskussionspartner am Tisch gegenübersitz, kann man viel schneller deesklalieren.

[Sophie]

In Foren kann man viele wichtige Identitäten von Menschen nicht nutzen, wie Sehkraft, Gebärden, Umgebung etc. Nicht umsonst heißt es, ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. Es gibt zahlreiche Erfahrungen und Sprichwörter, die auf diesen Fakt verweisen.
Nicht umsonst stellt man immer wieder fest, kennt man sein Gegenüber (von Forentreffen etc.) stellt sich häufig ein Verhaltenswechsel ein.
Nicht nur in der Industrie oder Politik sondern auch privat haben sich Videokonferenzen oder Skypenutzung längst eingebürgert, Entfernung ist folglich kein Thema mehr und somit kein Forumsvorteil. 
Weniger beredte Personen kommen auch im realen Leben zu Wort, wenn die Gruppe ordentlich geleitet wird. Jeder der Teilnehmer hört zu und ist damit auf fast gleichem Wissensstand, was für ein Forum nicht gilt.
Es gibt wie überall im Leben Für und Wider.
Sagen wir es mal ganz simpel, ein Forum dient der Unterhaltung, ein Treffen einer Entscheidungsfindung.

Natürlich gehe ich von Freizeitverhalten aus, wie Du es in deinem Auftaktpost ja auch resümmiert hast. Dass Foren etwas bewirken - daran glaube ich schon seit vielen Jahren nicht mehr. Bei einer Zeitung angesiedelt nützen die Redakteure es vllt. wie die Leserbriefsparte, um zu sehen, was die Leser eben so denken. Als Feedback. In Fachforen werden sicherlich wertvolle Tipps getauscht. Und natürlich profitiert man vom Kenntnisstand von den jeweiligen Experten - ohne Frage.

Ich erkenne viel am 'Ton' des Textes. Deshalb fehlen mir die zusätzlich aussagekräftigen Attribute nicht. Und für Scherze und Ironie gibt es unsere beliebten Gelbköpfe.

Dass Videokonferenzen Reisen ersparen können - können sollten - sehe ich auch so - aber da wird vielfach argumentiert, dass persönlich doch was anderes sei. Kann ich nicht beurteilen - weil man nachher kein Bier miteinander trinken kann? Mit einem Vorteil von Foren können sie deshalb aber nicht mithalten, weil sie gleichzeitige Teilnahme verlangen.

[forest]

Sagen wir es mal ganz simpel, ein Forum dient der Unterhaltung, ein Treffen einer Entscheidungsfindung.

Sehe ich genau anders rum. Beim persönlichen Treffen kommen natürlich mehr Sinneswahrnehmungen rüber. Das verwässert den Gedankengehalt, so es einen gibt.
Die Schriftform erzieht zu klarer(er) Gedankenführung, zumindest für Schreibfaule. Beim persönlichen Treffen kommen mehr die Schwätzer auf ihre Kosten zu Lasten der Geduld der Zuhörer. Natürlich kann man auch schwatzhaft schreiben - tu ich gelegentlich auch, wenn mir danach ist. Kann ja mal ganz nett sein, aber der Vorteil beim Forum ist, daß man es nicht (ganz) lesen muß, wenn es einem zu blöd wird.
Sehr wohl gibt es auch Wortkarge von der Sorte, die mit einem Satz an der richtigen Stelle mehr sagen als eine ganze palavernde Runde, ob im Forum oder vielmehr noch beim persönlichen Zusammentreffen.
Zudem hat die Schriftform Beweiskraft über das 'Gesagte', quasi schwarz auf weiß. Das erspart Missverständinisse, und wo welche entstehen, lassen sie sich gezielt 'ansprechen'. Da kommt keiner aus im Gegensatz zur 'tönenden' Runde.
Dann gibt es noch Leute, die beim schriftlichen Ausdruck bedauern, daß ihnen der nicht so möglich ist, wie sie es gerne hätten. Ja mei, da sind wir wieder bei der Erziehung zu klarer Gedankenführung.
Außerdem kann man ja mal einen Schmarren schreiben, auch unabsichtlich. Manchmal kommt man selbst als erster drauf, manchmal andere. Ist doch schön, klüger zu werden!  Beim persönlichen Treffen artet das doch meist aus in themenferne  und gefühlsschwangere Erwägungen. Beispiele:
Wer dem die Krawatte geschenkt hat? Alle ham se jetzt dieses Rosskastanienrot, igitt. Doppelname, natürlich, Profilneuerose! Wie die/der schon guckt! Eingebildeter Lümmel/Zicke.
Und außerdem darf man im Forum vor dem PC soviel gähnen wie man will, ohne daß sich eine/r beleidigt fühlen muß.

[Sophie]

Sagen wir es mal ganz simpel, ein Forum dient der Unterhaltung, ein Treffen einer Entscheidungsfindung.

Der Gegensatz ist nicht zwangsläufig. Theoretisch können in Foren Entscheidungen fallen - natürlich nur innerhalb des Themenbereichs den sie abdecken. Beispielsweise können Äußerungen oder Abstimmungen in einem Forum dazu führen, dass beim Schafkopf eine weitere Spielart (Ramsch) oder ein neuer Tarif eingeführt wird. Oder die Pausenfunktion abgeschafft oder verkürzt. Ebenso können Treffen rein informellen Charakter haben und ausschließliche Plauderrunden sein.

Natürlich hat alles sein Für und Wider und seine Berechtigung. Um auf das eigentliche Threadthema zurückzukommen: Der SINN besteht darin, seine Meinungen auszutauschen, Fragen zu stellen und beantwortet zu bekommen, selbst welche zu beantworten, Geselligkeit zu pflegen, ohne aus dem Haus gehen zu müssen. Einsteigen zu können, wann immer man will, aussteigen zu können wann immer man will, keine festen Treffenszeiten zu haben. Und eben RUHE - himmlische RUHE - so man nicht gerade, Mötörhead laufen hat.

[pocahontas]

..........


Und außerdem darf man im Forum vor dem PC soviel gähnen wie man will, ohne daß sich eine/r beleidigt fühlen muß.

Wenn ich vorm PC viel gähne, dann brauche ich kein Forum sondern ein Bett!

[forest]

Wenn ich vorm PC viel gähne, dann brauche ich kein Forum sondern ein Bett!

Eben! Sie gehen einfach ins Bett und brauchen nicht die Oma krank werden lassen, um von der profilneurotischen Quatschbagage los zu kommen.

[Sophie]

Noch ein Punkt:

Foren ermöglichen Menschen, die aus welchen Gründen auch immer das Haus nicht verlassen können oder wollen eine gesellschaftliche Teilhabe.

Also beispielswiese behinderten Personen oder solchen, die kein Geld haben in eine Wirtschaft oder ein Café zu gehen.

Das ist doch ein wirklich positiver Aspekt, pocahontas, oder?

Warum habe ich eigentlich den Eindruck, dass du hier am Liebsten hören würdest, wie doof Foren sind? :shy:

[pocahontas]

Noch ein Punkt:

Foren ermöglichen Menschen, die aus welchen Gründen auch immer das Haus nicht verlassen können oder wollen eine gesellschaftliche Teilhabe.

Also beispielswiese behinderten Personen oder solchen, die kein Geld haben in eine Wirtschaft oder ein Café zu gehen.

Das ist doch ein wirklich positiver Aspekt, pocahontas, oder?

Warum habe ich eigentlich den Eindruck, dass du hier am Liebsten hören würdest, wie doof Foren sind? :shy:

Ich wollte hier eine Diskussion anregen, mehr nicht. Mich interessiert die Meinung anderer zu diesem Thema, da doch alle eine Meinung dazu haben müssen. Und wenn sich hier das Pendel zu einer Seite neigt will ich etwas Gegenfeuer veranstalten, um das Köcheln zu erhalten.
Sicherlich sind Foren für Behinderte und Ärmere von Vorteil, aber auch nur dann, wenn Geld und Beweglichkeit für elektronische Geräte vorhanden sind.
Und ja, Foren können sogar sehr doof sein, auch dafür gibt es Beispiele, aber das muß ja nicht sein.

[Sophie]

Ich wollte hier eine Diskussion anregen, mehr nicht. Mich interessiert die Meinung anderer zu diesem Thema, da doch alle eine Meinung dazu haben müssen. Und wenn sich hier das Pendel zu einer Seite neigt will ich etwas Gegenfeuer veranstalten, um das Köcheln zu erhalten.
Sicherlich sind Foren für Behinderte und Ärmere von Vorteil, aber auch nur dann, wenn Geld und Beweglichkeit für elektronische Geräte vorhanden sind.
Und ja, Foren können sogar sehr doof sein, auch dafür gibt es Beispiele, aber das muß ja nicht sein.

Okay, du willst die Diskussion am Laufen halten. Gut so.

Ja, Foren können doof sein - aber das liegt weniger an den Foren, die ja nur die technische Grundvoraussetzung sind, sondern an den Teilnehmern. Die können in Foren manchmal doof sein. Absolut.

[Regulatory]

Okay, du willst die Diskussion am Laufen halten. Gut so.

Ja, Foren können doof sein - aber das liegt weniger an den Foren, die ja nur die technische Grundvoraussetzung sind, sondern an den Teilnehmern. Die können in Foren manchmal doof sein. Absolut.

Der Treffpunkt Königsplatz läuft nun seit knapp zwei Monaten, die Mitgliederzahl ist weiterhin überschaubar. Ab und an bekomme ich Meldungen, wenn sich jemand weniger gewählt ausdrückt, um es nett zu sagen. Aber das muss meines Erachtens ein Forum aushalten können. Was ich sehr erfreulich finde ist die Tatsache, dass ich bisher keinen einzigen Beitrag wegen persönlicher Animositäten löschen musste.

Seit September haben sich erfreulich viele Diskussionen entwickelt, auch wenn der Bereich Boulevard hauptsächlich von einem User befüllt wird. Auch das gehört meiner Ansicht nach zu einem Forum, es wird ja niemand gezwungen, alle Bereiche zu lesen oder gar zu kommentieren. Es ist eben so wie früher am Pilz auf dem Königsplatz, dort trafen sich auch bestimmte Gruppen und tauschten sich aus. Auch im realen Leben hatte man mitunter Leute neben sich, die man nicht leiden konnte oder die eine völlig konträre Meinung vertraten.  Trotzdem gingen die Begegnungen ohne Raufereien oder Beleidigungen über die Bühne. Leben und leben lassen eben.

 Das Hosting für den Treffpunkt Königsplatz ist jetzt mal für ein Jahr bezahlt, im August nächsten Jahres schaue ich dann, wie sich das Forum entwickelt hat. Es müssen keine großen Mitgliederzahlen entstehen, denn wie man sieht sind auch bei einer überschaubaren Zahl von Mitgliedern gute Diskussionen möglich. Wenn jemand noch besondere Bereiche gefehlt haben, dann genügte ein kurzer Hinweis oder eine PN, um den Bereich zu schaffen. Das gilt auch weiterhin, auch wenn ich glaube, dass inzwischen vorhandene Kategorien alle Forenwünsche abdecken.

Beim Treffpunkt Königsplatz darf man übrigens auch doof sein oder sich doof stellen, wenn es denn Spass macht? :cool: