30.05.2018, 22:45
Zitat:Die Länder loten aus, wie sie eine mögliche Abschaltung der Radios mehrerer Millionen Hörer wegen des Streits um die UKW-Übertragung verhindern können. "Wir machen uns im Länderkreis der Rundfunkkommission Sorgen um den UKW-Betrieb", sagte die rheinland-pfälzische Medienstaatssekretärin Heike Raab (SPD) der dpa. "Deshalb prüfen wir auch, ob wir gesetzgeberisch tätig werden müssen, etwa mit einer Verpflichtung zum UKW-Betrieb, damit Antennen nicht einfach abgeschaltet oder der Sendebetrieb stillgelegt werden kann." Das Radio sei kein beliebiges Wirtschaftsgut. "Es hat eine große Bedeutung und wird noch von vielen Menschen als Informationsquelle geschätzt."
Quelle: Heise
Jetzt? Wo ich gerade das UKW-Zeugs entsorgt habe und die Radios neu und DAB+ sind?
UKW hat Vorteile gegenüber DAB+. Es klingt meistens besser, obwohl die Tonfrequenzen bei 15 kHz aus technischen Gründen abgeschnitten sind. Das hört aber eh keiner hören außer Kindern, Jugendlichen und Hunden. DAB+ überzeugt mich vom Klang her nicht, weil es zwar mit guten Codecs arbeitet, die Bitraten aber zumeist grottig sind.
Außerdem funktioniert UKW auch noch an der Grenze des Empfangsbereichs und je nach Wetterlage sogar darüber hinaus. Man kann es also zumindest empfangen, auch wenn der Sender eigentlich zu weit weg ist. Notfalls stellt man halt auf Mono, dreht die Höhen (das Rauschen) weg oder benutzt gar einen Squelch-Filter. Aber es geht. Bei DAB+ gilt das Alles-oder-Nichts-Prinzip. Entweder man hat guten Empfang oder gar keinen mehr, wenn die Fehlerrate zu hoch wird.
Und UKW hat den Vorteil, dass man sich im Katastrophenfall sogar einen batteriebetriebenen Sender selbst basteln kann, mit ganz billigen Bauteilen, die man zum großen Teil selbst hat, nämlich in Form von einem UKW-Radio. Wenn man ungefähr weiß, wie das geht. Im Prinzip ist der Sender nämlich auch nur ein Radio, aber "andersrum". Bei dem ganzen digitalen Zeug ist man in so einer Situation aufgeschmissen.