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#21

Freut mich, dass hier so fleißig (und überwiegend sachlich) diskutiert wird! Vieles empfinde ich auch so, kann aber nicht auf jeden einzelnen Beitrag eingehen. Dafür ist das Wetter zu schön....aber ich wollte mich mal zwischendurch melden.
 
Ich habe die Doku hier eingestellt, weil sie eben die Ereignisse zwischen 1965 und 1975 global betrachtet und nicht nur reduziert auf Deutschland, USA und Frankreich. An vielen Orten auf der Welt gab es Protest- und Widerstandsbewegungen, Umstürze, Revolten, Sturz von Diktaturen. Das hat auch ganz ohne Internet funktioniert. Von wo auf wen der Funke jeweils übergesprungen ist, lässt sich selten eindeutig feststellen.
 
In der Doku wurden u.a. außerhalb Deutschlands beleuchtet: Brasilien, Chile, Kongo, Kuba, Japan, Lateinamerika (Guerilla-Bewegungen), USA (Black Panther). Viele der Aufstände wurden von der CIA niedergeschlagen, manche waren teilweise erfolgreich oder hatten jahrzehntelange blutige Auseinandersetzungen zur Folge.
Und natürlich der Vietnamkrieg und Mao.
 
Ich bin in jungen Jahren vor allem durch den Vietnam-Krieg und Chile politisiert worden.
Das "Schwarzbuch Chile" von 1973, in Ostberlin gekauft wie auch das Kapital, habe ich heute noch in meinem Bücherschrank. Schon damals wurde dokumentiert, dass die CIA an fast jedem Putsch weltweit beteiligt war (einige Dutzende).  Das "Imperium" schlug/schlägt zurück. Das hat mich zutiefst erschreckt und meine Sicht auf die USA nachhaltig geprägt.
 
In Europa sind in Italien die Roten Brigaden entstanden, die lange Zeit mordend durchs Land zogen ähnlich wie die RAF.
 
Prager Frühling 1968 usw.
 
Was nicht in der Doku erwähnt wurde:
In Griechenland wurde die Militärdiktatur 1974 gestürzt (ich war das erste Mal 1976 dort).
 
In Portugal auch 1974 durch die "Nelkenrevolution" (1975 war ich dort auf einer 3-wöchigen politischen Studienreise).  Wir haben Soares kennengelernt bevor er Ministerpräsident wurde. Wir waren in Camps mit Namen wie "Che Guevara". Innocent In Lissabon hing die Wäsche auf den Balkons des Hilton, da Zehntausende aus den ehemaligen Kolonien Angola und Mosambik legal einreisen durften und die Menschen untergebracht werden mussten....
 
Das war eine spannende Zeit, eben nicht nur in Deutschland, und hat Folgen und Auswirkungen bis heute, nicht immer positiv. Alle diese Ereignisse auf der Welt sind auch in das Denken der 68er eingeflossen. Das wird zu wenig beachtet und die Doku hat das sehr gut herausgearbeitet. Wer sie noch nicht gesehen hat, bitte nachholen, vor allem diejenigen, die die Zeit gar nicht miterlebt haben.
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#22

Und in Deutschland und Teilen von Europa gab es auf jeden Fall nachhaltige Bewegungen, die zum Teil bis heute Bestand haben. Das waren und sind ja überwiegend die gleichen Leute, die dann mitgemischt haben.
Was mir so einfällt:
 
- Friedensbewegung
- Kriegsdienstverweigerer
- Anti-AKW-Bewegung
- Anti-Nazi-Bewegungen
- Umweltschutzbewegung
- Frauenbewegung
- Bürgerinitiativen überall
- die ersten öffentlichen, selbstverwalteten Bürgerzentren (z.b. Komm in Nürnberg, Mühle in Augsburg)
usw.
 
Später setzt sich das dann fort in den "sozialen Bewegungen", auch weltweit (Porto Alegre, Brasilien),  bei uns jeden Montag ab 2004 vielerorts jahrelang Demos gegen Hartz IV und Sozialabbau. 1998 wurde in Frankreich attac gegründet, in Deutschland seit 2000 als Netzwerk mit ca. 200 Mitgliedsorganisationen mit  allen o.a. Bewegungen/Initiativen. Da sind dann die übrig gebliebenen 68er auch wieder aktiv geworden, die lange keine politische Heimat mehr hatten und enttäuscht waren/sind von der Parteienlandschaft.
 
Also, es geht immer weiter......
 
Die 68er haben bei uns keine "Revolution"  ausgelöst, da sich das "System" nicht geändert hat, aber sie haben durchaus sehr viel in Bewegung gebracht und manches mit Erfolg.
Der Mief wurde schon ordentlich durchgelüftet (wer noch die 50er und 60er live erlebt hat).  
Wie wäre die heutige Republik ohne sie? Man weiß es nicht.....Für mich gibt es mehr Plus- als Minuspunkte.
 
PS: Und natürlich hat uns diese Zeit auch super Musik gebracht und die eher unpolitischen, aber friedlichen Hippies* (leider war ich erst 1983 in San Francisco, aber diese Stadt profitiert noch heute von den vielen bunten Einflüssen aus jener Zeit), aber auch eine Masse an Drogen, die vielen das Leben gekostet haben, u.a. einigen der besten Musiker und Musikerinnen.
 
So, jetzt muss ich raus aus dem Haus....
Schönes Wochenende allerseits!

* Die Nachfolger leben heute in Höhlen auf La Gomera z.B. - da kam kürzlich auch auf ARTE eine interessante Doku.
Dort werden sie leider auch vertrieben von der Polizei und müssen immer neue Höhlen suchen....
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#23

(26.05.2018, 11:29)Lueginsland schrieb:  leopold, wer ist wir?
Meinen Sie damit, dass wir Deutschen diejenigen sind oder dass wir vor allem diejenigen sind, die auf Kosten der restlichen (?) Welt Wohlstand genießen?

Sie verurteilen "uns", mit Ihren Worten, eine sog. "beggar-thy-neighbour-Politik" zu betreiben.

Dabei sind wir doch nur in un-guter Gesellschaft.
Singapur, Bermuda, (Spitzenreiter), Israel und Japan, Niederlande, Italien und die Schweiz übertrumpfen uns mit ihren  footprints   (= Dive into data) 
um das Vielfache und selbst die USA nehmen nur einen Mittelplatz ein!

Sie haben Ihre Frage damit doch schon selbst beantwortet. Ihre Datenquelle sollten Sie sich nochmal ansehen. Da haben Sie wohl was missverstanden: Wir liegen vor Japan, Israel und der Schweiz. Und die USA liegen an vierter Stelle, also fast ganz vorne.
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#24

(26.05.2018, 13:23)EvaLuna schrieb:  Freut mich, dass hier so fleißig (und überwiegend sachlich) diskutiert wird! Vieles empfinde ich auch so, kann aber nicht auf jeden einzelnen Beitrag eingehen. Dafür ist das Wetter zu schön....aber ich wollte mich mal zwischendurch melden.
 
Ich habe die Doku hier eingestellt, weil sie eben die Ereignisse zwischen 1965 und 1975 global betrachtet und nicht nur reduziert auf Deutschland, USA und Frankreich. An vielen Orten auf der Welt gab es Protest- und Widerstandsbewegungen, Umstürze, Revolten, Sturz von Diktaturen. Das hat auch ganz ohne Internet funktioniert. Von wo auf wen der Funke jeweils übergesprungen ist, lässt sich selten eindeutig feststellen.
 
In der Doku wurden u.a. außerhalb Deutschlands beleuchtet: Brasilien, Chile, Kongo, Kuba, Japan, Lateinamerika (Guerilla-Bewegungen), USA (Black Panther). Viele der Aufstände wurden von der CIA niedergeschlagen, manche waren teilweise erfolgreich oder hatten jahrzehntelange blutige Auseinandersetzungen zur Folge.
Und natürlich der Vietnamkrieg und Mao.
 
Ich bin in jungen Jahren vor allem durch den Vietnam-Krieg und Chile politisiert worden.
Das "Schwarzbuch Chile" von 1973, in Ostberlin gekauft wie auch das Kapital, habe ich heute noch in meinem Bücherschrank. Schon damals wurde dokumentiert, dass die CIA an fast jedem Putsch weltweit beteiligt war (einige Dutzende).  Das "Imperium" schlug/schlägt zurück. Das hat mich zutiefst erschreckt und meine Sicht auf die USA nachhaltig geprägt.
 
In Europa sind in Italien die Roten Brigaden entstanden, die lange Zeit mordend durchs Land zogen ähnlich wie die RAF.
 
Prager Frühling 1968 usw.
 
Was nicht in der Doku erwähnt wurde:
In Griechenland wurde die Militärdiktatur 1974 gestürzt (ich war das erste Mal 1976 dort).
 
In Portugal auch 1974 durch die "Nelkenrevolution" (1975 war ich dort auf einer 3-wöchigen politischen Studienreise).  Wir haben Soares kennengelernt bevor er Ministerpräsident wurde. Wir waren in Camps mit Namen wie "Che Guevara". Innocent In Lissabon hing die Wäsche auf den Balkons des Hilton, da Zehntausende aus den ehemaligen Kolonien Angola und Mosambik legal einreisen durften und die Menschen untergebracht werden mussten....
 
Das war eine spannende Zeit, eben nicht nur in Deutschland, und hat Folgen und Auswirkungen bis heute, nicht immer positiv.  Alle diese Ereignisse auf der Welt sind auch in das Denken der 68er eingeflossen. Das wird zu wenig beachtet und die Doku hat das sehr gut herausgearbeitet. Wer sie noch nicht gesehen hat, bitte nachholen, vor allem diejenigen, die die Zeit gar nicht miterlebt haben.

Ich habe mir die Sendung extra während meines Urlaubs augezeichnet und werde sie mir demnächst ansehen.

Die 68er haben in unserem Land sicher viel zum Positiven verändert, eines war allerdings lächerlich: Die Anbetung Maos - einer der größten Massenmörder der Geschichte. Viele Altlinke haben ihre Maobibel sicher noch irgendwo rumliegen und haben bis heute nicht reflektiert, hinter wem sie da hergelaufen sind.
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#25

(26.05.2018, 19:37)leopold schrieb:  Die 68er haben in unserem Land sicher viel zum Positiven verändert, eines war allerdings lächerlich: Die Anbetung Maos - einer der größten Massenmörder der Geschichte. Viele Altlinke haben ihre Maobibel sicher noch irgendwo rumliegen und haben bis heute nicht reflektiert, hinter wem sie da hergelaufen sind.

Erstens können Sie aus Ihrer heutigen Sicht gar nicht beurteilen, warum das so war (es ging um Inhalte und Strategie, nicht um Tote - die gab es Lenin und Stalin auch),
zweitens habe ich ( und viele andere auch) die Mao-Bibel nur in Ausschnitten gelesen und dann weggelegt und war demzufolge auch nie ein Bewunderer Maos und
drittens war das demonstrative Vorzeigen oder Mit-Sich-Tragen der Mao-Bibel meist nur ein demonstrativer Akt gegen das Establishment und eine provokative Replik auf Kiesingers (BK der Jahre 66-69) warnenden Spruch: Ich sage nur China, China, China ...
Zwei aus meiner Klasse trugen auf dem Abi-Ball sogar einen Mao-Anzug, d.h. Jacke mit Stehkragen. Der Direktor, die Lehrerschaft und die Eltern waren geschockt bis amüsiert. 
Siehe auch Paule Breitner vor einem Mao-Poster, die Peking-Rundschau lesend
 Rauch
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#26

Ist ja ganz toll wie dieser thread in nur einem Tag abgedriftet ist bzw. verwässert wurde. No
(Manchmal glaube ich ja, das ist böse Absicht von einzelnen - kommt ja öfters vor).
Dazu noch die üblichen Animositäten. Gestern hab ich noch ein Lob ausgesprochen.

Was hat jetzt der Wasserkreislauf mit den 68ern zu tun?

Ich bitte doch unseren werten Klartexter, diese OT-Beiträge in einen eigenen thread auszulagern.

PS: Zum Thema Wasser gibt es viel zu sagen, aber bestimmt nicht hier von meiner Seite!
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#27

Stille Wasser und heftige Diskussionen Rauch
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#28

Danke Klartexter! Super Titel - mal wieder! Thumbup1
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#29

(27.05.2018, 23:11)EvaLuna schrieb:  Ist ja ganz toll wie dieser thread in nur einem Tag abgedriftet ist bzw. verwässert wurde. No
(Manchmal glaube ich ja, das ist böse Absicht von einzelnen - kommt ja öfters vor).
Dazu noch die üblichen Animositäten. Gestern hab ich noch ein Lob ausgesprochen.

Was hat jetzt der Wasserkreislauf mit den 68ern zu tun?

Ich bitte doch unseren werten Klartexter, diese OT-Beiträge in einen eigenen thread auszulagern.

Ja, ich fand es auch schade. Aber ich kann nun mal blanken Unsinn nicht unwidersprochen stehen lassen. Am Ende glaubt den Quatsch noch jemand. 

Ein bisschen darfst du dich dabei aber auch an die eigene Nase fassen. Hast du nicht selbst die Umweltschützer als direkte Folge der 68er bezeichnet? Sie seien sogar mit den 68ern zum großen Teil identisch?

(26.05.2018, 14:05)EvaLuna schrieb:  Und in Deutschland und Teilen von Europa gab es auf jeden Fall nachhaltige Bewegungen, die zum Teil bis heute Bestand haben. Das waren und sind ja überwiegend die gleichen Leute, die dann mitgemischt haben.
Was mir so einfällt:
 
- Friedensbewegung
- Kriegsdienstverweigerer
- Anti-AKW-Bewegung
- Anti-Nazi-Bewegungen
- Umweltschutzbewegung
- Frauenbewegung
- Bürgerinitiativen überall
- die ersten öffentlichen, selbstverwalteten Bürgerzentren (z.b. Komm in Nürnberg, Mühle in Augsburg)
usw. 

"Ökologischer Fußabdruck" oder gar "Wasserfußabdruck", blabla.

Die Wurzel und der wahre Grund von allen diesen Problemen, an denen sich ehemalige und heutige 68er abarbeiten ist, dass es einfach zu viele Menschen auf diesem Planeten gibt. Alle zusammen überfordern ihn und seine Ressourcen, und das hält er auf die Dauer nicht aus. Irgendetwas wird bezüglich dieses Problems in absehbarer Zeit passieren müssen, wenn die Menschheit als solche fortbestehen soll. Hoffentlich erleben wir das nicht mehr, denn das wird extrem unschön werden und so viele Tote geben wie noch nie. Global und über lange Zeiträume betrachtet, ist das alles zwar ein Klacks. Das kam in der Erdgeschichte schon mehrfach vor, dass ganze Arten ausgestorben sind, dass also ganze Zweige der Evolution plötzlich vollständig gekappt wurden. Und wir würden gar nicht in dieser Form existieren, wenn die Dinos nicht ausgestorben wären. Wir wären vermutlich immer noch kleine Nagetierchen, so ähnlich wie Ratten, Mäuse oder Hamster. Die Dinos hätten uns nämlich ganz einfach weggefressen, sobald wir größer geworden wären und nicht mehr einfach in unseren Löchern verschwinden hätten können.

Das ist also eigentlich nichts Schlimmes, wenn die Menschheit ausstirbt, weil sie den Planeten überfordert hat. Die Evolution wird irgendeine andere Art hervorbringen, die sich dann genauso dämlich verhalten wird. Aber es sind halt Milliarden von tragischen Einzelschicksalen, die dann passieren werden. Und zwar ziemlich unausweichlich, weil es nicht so weitergehen kann, schon gar nicht mit ewigem "Wachstum", wie Frau Dr. Merkel es ständig propagiert. Es gibt sogar ein Gesetz, in dem steht, dass das wünschenswerte Wachstum 4 % über dem Vorjahr liegen sollte. Stammt glaube ich noch aus den 1960ern, gilt aber immer noch. Ich komme bloß gerade nicht darauf, wie es heißt, und wo das zu finden ist. Vielleicht weiß es jemand und schreibt es drunter.

Das Problem daran ist: Ich bin dieses Jahr bei 100 %, das ist zunächst mal der Maßstab. Im nächsten Jahr bin ich bei 104 %. Bis hierher hat also alles prächtig funktioniert. So, und jetzt soll die Wirtschaft im nächsten Jahr wieder um 4 % wachsen. Das sind aber dann nicht 4 % von 100 %, sondern 4 % von 104 % der ursprünglichen Wirtschaftsleistung. Und so steigert sich das immer weiter ins Unermessliche und es ergeben sich zunehmender Zeit immer phantastischere und irgendwann völlig unrealistische Ziele. Man nennt das Prinzip "exponenzielles Wachstum", man könnte es gut auch "Zinseszins" nennen, und es kann auf einer begrenzten Erde nicht dauerhaft funktionieren, weil nicht mal ein nicht-exponentzielles Wachstum auf Dauer funktioniern könnte. Ganz im Gegenteil, man müsste sich dringend einschränken, weil man schon lange über die gegebenen Verhältnisse gelebt hat und jetzt langsam mal oder eher ganz schnell jemand die Notbremse ziehen sollte, bevor alles zu spät ist.  

Ich persönlich lasse mir da allerdings keine Schuldgefühle einreden. Ich bin nämlich Einzelkind und habe selber keine Kinder. Ich bin das ganz sicher nicht, der sich unkontrolliert vermehrt wie die Karnickel. Ich weiß aber, wo diese Karnickel zu finden sind. Erst 38 Kinder (nein, kein Tippfehler, sondern wirklich 38 Kinder)  in die Welt setzen und dann jammern, dass die ganze "Familie" (ich würde es eher "Horde" nennen, bei dieser Anzahl*) nichts zu trinken und zu essen hat. Wenn du oder ich 38 Kinder hätten, hätten wir und diese Kinder auch nicht so viel zu trinken und zu essen wie jetzt. So was kommt eben von so was. Auf je mehr Hungrige ich einen Laib Brot aufteilen muss, desto dünner werden die Scheiben, wenn jeder etwas davon abbekommen soll. Bis man durch die Brotscheiben durchgucken kann wie durch schon lange nicht mehr geputzte Fensterscheiben. Irgendwann ist dann das Ende der Fahnenstange erreicht, nämlich dann, wenn beim Versuch, das Brot noch dünner zu schneiden, nur noch Brösel herauskommen. Und Pudding zum Nachtisch gibt es dann natürlich auch nicht mehr, für keinen am Tisch. Das sollte eigentlich ein 3-Jähriger begreifen können.

Und was sind das für Leute, die uns ständig, ohne die zugrundeliegenden Vorgänge verstanden zu haben oder sie auch nur verstehen zu wollen, einreden wollen, wir verbrauchten hier zu viel Wasser? Die sind ein verwirrter Teil der Umweltschutzbewegung. So schließt sich der Kreis zu den 68ern und deshalb stand das da, und deshalb kann man die Auslagerung einer Reihe von Posts auch kritischer sehen. Aber das ist schon ok, Klartexter. Ist ja egal, wo die Wahrheit steht. Hauptsache, sie steht noch irgendwo.

Es stand hier deutlich, und zwar nicht als Unterstellung von irgendjemandem, sondern von ihm selbst verfasst, dass er sich sogar aktiv weigert, gewisse Fakten oder physikalische und chemische Naturgesetze zur Kenntnis zu nehmen. Die passen halt nicht in sein Weltbild, denn was nicht sein darf, kann auch nicht sein. Und dann biegt er sich gezwungenermaßen die Fakten einfach so zurecht, wie er sie braucht, leugnet Offensichtliches strikt ab und erfindet angebliche Tatsachen aus dem Stegreif. Um seine verqueren Theorien, die an sämtlichen Kanten lecken und bröckeln, wenigstens irgendwie notdürtig aufrecht erhalten zu können. Wie jemand, der die Titanic vor dem Sinken noch schnell mit Heftplaster zu reparieren versucht, nachdem sie vom Eisberg der Länge nach aufgeschlitzt wurde. Oder wie Einstein mit der "Kosmologischen Konstante ", weil er die Idee des ewig expandierendes Universums ganz einfach ablehnte. Deshalb erfand er einfach diese Konstante, die es gar nicht gibt. Von den Tatsachen in die Enge getrieben, greifen manche in der Not eben zu solchen Mitteln anstatt einfach zuzugeben, dass sie unrecht hatten. (Anmerkung: Albert Einstein war ein Genie. Und auch charakterlich total in Ordnung. Und er konnte sogar allgemeinverständlich seine Theorien darlegen.  Alles gar keine Frage. Aber die Kosmologische Konstante war ein totaler Griff ins Klo. Er hatte die inflationäre Ausdehnung ganz am Anfang des Universum übersehen.)

So geht es nicht. Solchen Tendenzen muss jemand Vernunft entgegensetzen, sonst kann man statt dieses Forums auch gleich die taz (oder, falls man in der Mittagspause von den Kollegen deshalb gehänselt wird, die SZ) lesen. Das sind dann gleich zwei Wünsche auf einmal, die einem erfüllt werden. Fast so toll, wie wenn einem die Mama ein Kinder-Überrschungsei vom Einkaufen mitgebracht hat. Man wirkt mit der taz interessant, die liest nicht jeder, und mit der SZ gebildet, aber man kann sich trotzdem genau den völligen grünen Schwachsinn zu Gemüte führen, der zwar nicht stimmt, aber die eigene Meinung zu unterfüttern scheint. Das ist das Schöne an der vielfältigen deutschen Presselandschaft.

Man verstehe mich bitte nicht falsch. Umweltschutz ist ein wichtiges Anliegen und eine absolut wünschenswerte Sache. Aber man kann die Umwelt nur schützen, wenn man ungefähr verstanden hat, wie sie als System funktioniert. Und davon sind viele sogenannte Umweltschützer und ehemalige, aber längst etablierte 68er wie er leider meilenweit entfernt. Fast so weit wie die Frau in Afrika mit den 38 Kindern.

Tipp: Eva, mach dich mal schlau über die "Georgia Guidestones ". Und versuche dabei bitte, zunächst die ganzen Verschwörungstheorien, die sich darum ranken, zu ignorieren. Denn was darin in verschiedenen Weltsprachen eingemeißelt ist, hat was. Darauf steht u.a. und ganz am Anfang der Inschrift:

Zitat:MAINTAIN HUMANITY UNDER 500,000,000
IN PERPETUAL BALANCE WITH NATURE
GUIDE REPRODUCTION WISELY —
IMPROVING FITNESS AND DIVERSITY

Das könnte stimmen. Eine halbe Milliarde Menschen, die bewusst im Einklang mit der Natur leben, Raubbau vermeiden und jedesmal vorher gründlich darüber nachdenken, ob sie wirklich ein Kind in die Welt setzen wollen und sollten, könnte die Erde insgesamt vermutlich dauerhaft ertragen und versorgen. Die große Frage ist nicht, ob diese Subtraktion stattfinden wird, sondern nur, wann und wie sie aussehen wird...
_____
* Das sind 40 Leute, die Eltern mitgerechnet. Eine Schulklasse nebst Lehrer ist ein feuchter Dreck dagegen. Die bräuchten acht (!) PKWs, um alle zusammen in den Urlaub zu fahren. Eher einen mehr, denn die Eltern können ja maximal zwei davon fahren. Man bräuchte also auch noch sieben Chauffeure für neun Autos. Aber nicht mal das (47/9) geht auf, denn das ergibt 5 Komma Periode 22, es bleiben somit bei fünf Sitzen in jedem Auto am Ende etwas mehr als 0,2 Personen übrig, die immer noch nicht mitfahren dürfen. Das hieße in der Praxis, dass einer daheim bleiben und die Blumen gießen muss. Hinterher muss nämlich eine Zahl kleiner oder gleich 5 rauskommen. Du kannst also zu den Autos und den Chauffeuren noch je ein 1 dazurechnen. 48 Personen in 10 Autos, davon 8 Chauffeure, das würde theoretisch funktionieren, denn das ergibt 4,8. Und das in Afrika, wo alle sowieso chronisch pleite sind.
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