(15.07.2018, 23:35)Der Seher schrieb: Alles mit Augenmaß.
Und Kultur liegt immer im Auge des Betrachters. Für die einen ist es Oper, für andere Opferrituale, Ballermann, Klassikkonzerte, Insekten usw.
Und wie vollziehen wir Ihren letzten Absatz? Jeder spendet den dritten Jahresurlaub ans Pflegeheim damit weiter andere ins Theater gehen können? Seltsamer Ansatz.
Genau, mit Augenmaß. Deshalb sind Sie wohl
der Seher und ich der
Lueginsland.
Sie sehen aber, was Theater anbelangt nicht wirklich. Es ist lediglich ein negatives „Wunschbild,“ ein Trugbild.
Während
„i lueg,“ nicht nur ins Land aber doch regelmäßig auch im Theater.
Dort erkenne ich, dass die meisten Plätze belegt sind (Ausnahmen gibt es, ohne Zweifel.)
Ob es sich dabei jeweils um den gleichen Personenkreis handelt bleibt mir verschlossen.
Ein Volk ohne Künstler, ohne Kunst ist arm dran. Kunst spiegelt die Kultur eines Volkes,
deshalb sind Musiker, Schauspieler, auch Maler zu fördern.
Das können Sie heute in der sakralen Kunst, in den Kirchen erkennen.
Das Geld dafür,
gut den armen Frömmlern abgeluchst, aber ohne einen Michelangelo, Raffael,
einen Ignaz Günter, die Gebrüder Asam, einen Riemenschneider Altar, gäbe es heute auch keinen Künstlernachwuchs, da keine Vorbilder.
Der Geigenbauer aus Mittenwald wäre brotlos.
Weltstar
Diana Damrau aus Günzburg, wurde von ihrem Musiklehrer "entdeckt," hat nach ihrem Musikstudium am
Nationaltheater in Mannheim begonnen,
trägt den Ehrentitel Bayerische Kammersängerin. Sie tourt weltweit und das dank der Förderung über öffentlich geförderte Theater.
Sie wird junge Menschen begeistern, die dann ihrerseits durch Schulung und Föderung die Kunst am Leben erhalten.
"Unser" Augsburger
Ulrich Reß, begann beim
Theater Augsburg und ist nun Ensemblemitglied, Kammersänger an der Bayerischen Staatsoper
(und Mitglied beim TSV 1847 Schwaben Augsburg!!)
Die Kunst zu fördern geht eben auch über ´s Theater, durch die Künstler dargestellt und oft musikalisch umrahmt.
Wenn Sie „Wiener Blut“ hören, denken Sie nicht an den nächsten Blutspendertermin, aber vllt. hören Sie Walzermusik im inneren Ohr
und bei der Erwähnung eines „Fliegenden Holländers“ könnten Sie an Wagner denken,
aber nicht an den Campinganhänger, den es aus einer Kurve trägt.
Aber eigentlich könnte es klappen,
chacun un à son gout, das jedoch passt Ihnen nicht und vor allem nicht diesem Udo!
Gerötetes erinnert mich an die Fledermaus von Johann Strauss, nicht auf ´m Dachboden.
Was Sie als verschiedener Menschen Kultur nennen, ist natürlich nicht in jedem Fall eine solche.
Sie können der Ballermänner Interessen absolut nicht so sehen, der Biologe, der sich für Insekten interessiert,
ob wissenschaftlich oder hobbymäßig, ist ebenfalls kein Kulturschaffender, so wichtig er ist.
Der Voodoomann, der ein Huhn köpft, huldigt seinem Gott und bittet diesen vllt.,
ihm bei der Beschffung einer Konzertkarte behilflich zu sein, nix Kultur!
@leopolds Aussage trifft es meines Erachtens, wäre da nicht der Hinweis auf eine Unterschicht, der Kultur und Zivilisation fremd ist usw.
Wolle man sich in solche Gesellschaft begeben, fragt er.
Wenn man zu dieser "Unterschicht" zu zählen ist, wird man ausgegrenzt, sehr oft aus finanziellen Gründen, Jobverlust, Krankheit, sonstigem Schicksal.
Damit auch den "geistigen" Zugang, das Verständnis zu Kultur und Zivilisation zu verlieren, ist natürlich falsch.
Einem wirtschaftlich armen Menschen geht nicht mit dem Verlust von "Geld" auch die Zivilsation verloren, lediglich die Möglichkeit,
selbst im 3. Rang einen Platz zu ergattern.
Sie haben natürlich mit Ihrer Frage recht, wie mit dem Verzicht auf Urlaubsreise und meist total überflüssigem SUV
ein (unbedingt notwendiges) Theater finanziert werden soll.
Da derlueg i au nix!
(jetzt isch mr dr Griffl durchganga, soviel wollt i gar it schreiba.)