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#1

Ich dachte, ich hätte schon mal so einen Thread aufgemacht. Mit einem Video von Rainer Mausfeld damals. Finde ich gerade nicht, aber ich bin auch nicht ganz sicher. Egal, das trage ich gleich noch nach. 

Erstmal etwas von Udo di Fabio, ehemaliger Bundesverfassungsrichter. Er gräbt da ziemlich tief in der Staatstheorie, um zu erläutern, warum man hier bei uns eigentlich kein Asyl beanspruchen kann. 

[Video: https://www.youtube.com/watch?v=nyO-3yj1...e=youtu.be ]

Ab 16:50 wird es so richtig interessant. Da geht es ganz konkret darum, ob die Regierung die Grenzen zumachen darf, und auch um die Frage, ob sie es nicht vielleicht aufgrund der Verfassung sogar muss. 

Seine Schlussfolgerung ist sinngemäß, dass ein Staat, der nicht kontrolliert, wer sich auf seinem Territorium aufhält, nicht funktionieren kann. Und dass der Staat, der nach außen nicht kontrolliert, dann die Kontrolle ins Innere verlagern muss. Offene Grenzen bedeuten also weniger Bürgerrechte und mehr Polizeistaat. Zum Schluss übt er noch heftige Kritik an der "Hypermoralisierung" des Themas, an der er den beiden christlichen Kirchen große Mitschuld gibt und verlangt eine Versachlichung der Diskussion.
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#2

Hier noch der Mausfeld. Äußerst instruktiv. 

[Video: https://www.youtube.com/watch?v=QlMsEmpdC0E ]

Das andere Video habe ich selbst noch nicht gesehen, das soll aber auch gut sein. 

[Video: https://www.youtube.com/watch?v=Rk6I9gXwack ]
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#3

(22.01.2018, 15:13)PuK schrieb:  [Video: https://www.youtube.com/watch?v=nyO-3yj1...e=youtu.be ]

Ab 16:50 wird es so richtig interessant. Da geht es ganz konkret darum, ob die Regierung die Grenzen zumachen darf, und auch um die Frage, ob sie es nicht vielleicht aufgrund der Verfassung sogar muss. 

Seine Schlussfolgerung ist sinngemäß, dass ein Staat, der nicht kontrolliert, wer sich auf seinem Territorium aufhält, nicht funktionieren kann. Und dass der Staat, der nach außen nicht kontrolliert, dann die Kontrolle ins Innere verlagern muss. Offene Grenzen bedeuten also weniger Bürgerrechte und mehr Polizeistaat. Zum Schluss übt er noch heftige Kritik an der "Hypermoralisierung" des Themas, an der er den beiden christlichen Kirchen große Mitschuld gibt und verlangt eine Versachlichung der Diskussion.

Ergänzend dazu konnte man heute in der AA  in einem Interview mit dem Philosophen Konrad Paul Liessmann lesen (zum Thema Bildung und Schulpolitik):

Zitat:Welche Rolle spielen Intellektuelle in Zeiten der "Political Correctness"?
Liessmann: Intellektuelle tendieren dazu, das Volk zu bevormunden. Diese Gefahr muss man sehen. Die einfachste Art, sich mit den Positionen des anderen nicht auseinanderzusetzen, ist, ihn zu pathologisieren wie bei der Flüchtlingsfrage. Da wurden Skeptiker zu Kranken erklärt: Islamophobie. Wenn Erwachsene Angst haben, Anstoß zu erregen, führt das zu einer Verkümmerung des Sprech- und Denkvermögens. Es muss aber auch klar sein: Niemand ist verpflichtet, sich mit anderen unter seinem Niveau auseinanderzusetzen.
...
Welcher Weg führt uns zu wahrer Bildung? - weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/kult...14736.html 
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#4

(22.01.2018, 15:13)PuK schrieb:  Ab 16:50 wird es so richtig interessant. Da geht es ganz konkret darum, ob die Regierung die Grenzen zumachen darf, und auch um die Frage, ob sie es nicht vielleicht aufgrund der Verfassung sogar muss. 

Seine Schlussfolgerung ist sinngemäß, dass ein Staat, der nicht kontrolliert, wer sich auf seinem Territorium aufhält, nicht funktionieren kann. Und dass der Staat, der nach außen nicht kontrolliert, dann die Kontrolle ins Innere verlagern muss. Offene Grenzen bedeuten also weniger Bürgerrechte und mehr Polizeistaat. 

Um nochmals darauf zurückzukommen.
Ich gehöre der Generation an, in der Polizei und Militär eher negativ gesehen wurde (knüppelnde Polizisten bei Demos gegen Vietnamkrieg, gegen den Schah, Nachwehen des 3.Reiches ... um nur zwei Beispiel zu nennen). Man hatte als junger Mensch generell wenig Sympathien für berufliche Waffenträger. Polizist zu werden, war schlicht undenkbar.
Wenn sich meine Einstellung zur Polizei nach etlichen Jahrzehnten zum eher Positiven hin geändert hat, dann war das nicht schleichend, sondern abrupt in den letzten drei Jahren, und hat damit zu tun, was oben gefettet ist. Da nimmt man - mit Magenschmerzen - auch die Beschneidung von Bürgerrechten in Kauf und möchte, dass die Zahl der Polizisten erhöht wird und die Polizei mehr Präsenz zeigt.
Ich weiß aus vielen Unterhaltungen und Diskussionen mit Freunden, Kollegen und Bekannten derselben und auch anderer Altersklassen, dass es ganz vielen so geht. 
Und ich rede jetzt nicht von der Übernahme der Flüchtlinge, die im Budapester Hbf gestrandet waren. Das war ein humanitärer Akt, dem man zustimmen konnte und musste. Aber das, was folgte, war weder humanitär noch idealistisch, sondern verantwortungslos, mutlos und verzagt.
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#5

Vorsicht. Gaßner ist Lesch für Fortgeschrittene. 

[Video: https://www.youtube.com/watch?v=hrJViSH6Klo ]

Kernthese ist: Das Universum entstand aus einer Nullpunkfluktuation in einem möglicherweise höherdimensionalem Raum. "Vorher" gab es keine Zeit. Es geht da also um Zeit, und ob und wie sie von der Anwesenheit von Materie abhängig ist.

Ich sage nicht, dass das richtig ist, was der Mann sagt. Aber es ist interessant.
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#6

Oliver Nachtwey  über Aufstieg und Fall der BRD. 

[Video: https://www.youtube.com/watch?v=35yZGdbHl0I ]
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#7

(22.01.2018, 19:42)Serge schrieb:  Um nochmals darauf zurückzukommen.
Ich gehöre der Generation an, in der Polizei und Militär eher negativ gesehen wurde (knüppelnde Polizisten bei Demos gegen Vietnamkrieg, gegen den Schah, Nachwehen des 3.Reiches ... um nur zwei Beispiel zu nennen). Man hatte als junger Mensch generell wenig Sympathien für berufliche Waffenträger. Polizist zu werden, war schlicht undenkbar.
Wenn sich meine Einstellung zur Polizei nach etlichen Jahrzehnten zum eher Positiven hin geändert hat, dann war das nicht schleichend, sondern abrupt in den letzten drei Jahren, und hat damit zu tun, was oben gefettet ist. Da nimmt man - mit Magenschmerzen - auch die Beschneidung von Bürgerrechten in Kauf und möchte, dass die Zahl der Polizisten erhöht wird und die Polizei mehr Präsenz zeigt.
Ich weiß aus vielen Unterhaltungen und Diskussionen mit Freunden, Kollegen und Bekannten derselben und auch anderer Altersklassen, dass es ganz vielen so geht. 
Und ich rede jetzt nicht von der Übernahme der Flüchtlinge, die im Budapester Hbf gestrandet waren. Das war ein humanitärer Akt, dem man zustimmen konnte und musste. Aber das, was folgte, war weder humanitär noch idealistisch, sondern verantwortungslos, mutlos und verzagt.


Dieser Generation gehöre ich auch an. Es war ja auch eine Zeit (wenn man in den 70ern und 80ern und vielleicht noch den beginnenden 90ern jung war) in der Kritik an staatlicher Gewalt innen und außen legitim und mehrheitsfähig erschien. Mehrheitsfähig wenigstens in der Jugend. Natürlich nicht bei den 80-Jährigen, aber da setzte man auf die biologische Lösung. 

Eine so unpolitische Jugend wie die heutige hätten wir uns damals nicht vorstellen können. Ok, auch wir waren keine 68er mehr. Wir hatten erkannt, dass es z.B. weit stressloser ist, mit Freunden im stillen Kämmerlein einen durchzuziehen als auf der Straße die Legalisierung zu fordern. Weil man auf der Straße Freiwild für Polizisten ist und einem die Wohnung den grundgesetzlichen Schutz vor willkürlicher Durchsuchung gewährte. Das hatten wir glasklar erkannt. Gut für die Bewegung was dieses Privatisieren nicht. 

Aber heute? Die haben gar keine Ideale mehr. Das kommt auch daher, weil die heutige Schulbildung durch Integration und Inklusion so dermaßen zerstört ist. Wie soll ein Schüler lateinische Grammatik lernen, wenn zehn Ausländer und fünf Schüler, die früher in der Hilfsschule gewesen wären, im Klassenzimmer sitzen? 

Das bringt keinem was. Das ist aber auch nicht mehr das Ziel. Zu "unserer" Zeit damals, als wir jung waren, war es noch das Ziel, die Schüler zu mündigen Bürgern zu erziehen. Heute will man sie zu funktionierenden "Marktteilnehmern" machen. Das Ziel ist nicht mehr, dass die Schüler Mündigkeit erlangen, das Ziel ist, sie zu einer Ware zu machen, die auf dem Arbeitsmarkt möglichst billig eingekauft und dann gnadenlos verwertet werden kann. Die müssen nur das Nötigste können, kennen und wissen, um zu funktionieren. Da ist es dann auch völlig egal, dass benachteiligte Schüler auf normalen Schulen schlechter abschneiden als auf "Hilfsschulen", die sie bei ihren spezifischen Bedürfnissen mit qualifizierten Fachkräften richtig unterstützen können und dass andererseits begabte Schüler in ihren Leistungen heruntergezogen werden, weil sie in aufoktroyierter "Gruppenarbeit" Benachteiligten zur Seite stehen müssen und damit halt ganz einfach Zeit verplempern. Die könnten schon längst weiterführenden Lehrstoff pauken, wenn ihnen nicht mutwillig Knüppel zwischen die Beine geworfen würden. Man steigt dann auch irgendwann geistig aus, wenn man Dinge, die man schon längst verinnerlicht hat, sinnlos wiederkäuen muss. 

Zu meiner Zeit gab es ganz wenig Gruppenarbeit und sehr viel Frontalunterricht. Klar, da bist du halt mehr oder weniger auf dich allein gestellt. Da vorne steht einer und erklärt, und du versuchst, geistig zu folgen und mitzunotieren. Du bist ja in der Schule und musst irgendwann eine Prüfung schreiben. 

Das war meiner Ansicht nach so richtig. Unterricht muss so aussehen. Denn was soll Gruppenarbeit bringen? Eine Gruppe, die etwas nicht weiß oder noch nicht kann, erfährt keinen Geistesblitz. Garantiert nicht. Vielleicht kloppen sie sich am Ende, aber die zündende Idee wird in der Gruppe nicht entstehen. Die zündenden Ideen haben immer Einzelpersonen entwickelt. Und zwar die, die im Frontalunterricht gut aufgepasst haben.
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#8

Thumbup1
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#9

(23.01.2018, 21:55)PuK schrieb:  Dieser Generation gehöre ich auch an. Es war ja auch eine Zeit (wenn man in den 70ern und 80ern und vielleicht noch den beginnenden 90ern jung war) in der Kritik an staatlicher Gewalt innen und außen legitim und mehrheitsfähig erschien. Mehrheitsfähig wenigstens in der Jugend. Natürlich nicht bei den 80-Jährigen, aber da setzte man auf die biologische Lösung. 

Eine so unpolitische Jugend wie die heutige hätten wir uns damals nicht vorstellen können. Ok, auch wir waren keine 68er mehr. Wir hatten erkannt, dass es z.B. weit stressloser ist, mit Freunden im stillen Kämmerlein einen durchzuziehen als auf der Straße die Legalisierung zu fordern. Weil man auf der Straße Freiwild für Polizisten ist und einem die Wohnung den grundgesetzlichen Schutz vor willkürlicher Durchsuchung gewährte. Das hatten wir glasklar erkannt. Gut für die Bewegung was dieses Privatisieren nicht. 

Aber heute? Die haben gar keine Ideale mehr. Das kommt auch daher, weil die heutige Schulbildung durch Integration und Inklusion so dermaßen zerstört ist. Wie soll ein Schüler lateinische Grammatik lernen, wenn zehn Ausländer und fünf Schüler, die früher in der Hilfsschule gewesen wären, im Klassenzimmer sitzen? 

Das bringt keinem was. Das ist aber auch nicht mehr das Ziel. Zu "unserer" Zeit damals, als wir jung waren, war es noch das Ziel, die Schüler zu mündigen Bürgern zu erziehen. Heute will man sie zu funktionierenden "Marktteilnehmern" machen. Das Ziel ist nicht mehr, dass die Schüler Mündigkeit erlangen, das Ziel ist, sie zu einer Ware zu machen, die auf dem Arbeitsmarkt möglichst billig eingekauft und dann gnadenlos verwertet werden kann. Die müssen nur das Nötigste können, kennen und wissen, um zu funktionieren. Da ist es dann auch völlig egal, dass benachteiligte Schüler auf normalen Schulen schlechter abschneiden als auf "Hilfsschulen", die sie bei ihren spezifischen Bedürfnissen mit qualifizierten Fachkräften richtig unterstützen können und dass andererseits begabte Schüler in ihren Leistungen heruntergezogen werden, weil sie in aufoktroyierter "Gruppenarbeit" Benachteiligten zur Seite stehen müssen und damit halt ganz einfach Zeit verplempern. Die könnten schon längst weiterführenden Lehrstoff pauken, wenn ihnen nicht mutwillig Knüppel zwischen die Beine geworfen würden. Man steigt dann auch irgendwann geistig aus, wenn man Dinge, die man schon längst verinnerlicht hat, sinnlos wiederkäuen muss. 

Zu meiner Zeit gab es ganz wenig Gruppenarbeit und sehr viel Frontalunterricht. Klar, da bist du halt mehr oder weniger auf dich allein gestellt. Da vorne steht einer und erklärt, und du versuchst, geistig zu folgen und mitzunotieren. Du bist ja in der Schule und musst irgendwann eine Prüfung schreiben. 

Das war meiner Ansicht nach so richtig. Unterricht muss so aussehen. Denn was soll Gruppenarbeit bringen? Eine Gruppe, die etwas nicht weiß oder noch nicht kann, erfährt keinen Geistesblitz. Garantiert nicht. Vielleicht kloppen sie sich am Ende, aber die zündende Idee wird in der Gruppe nicht entstehen. Die zündenden Ideen haben immer Einzelpersonen entwickelt. Und zwar die, die im Frontalunterricht gut aufgepasst haben.

Bei manchem hast du sicher recht. Bei manchem bin ich etwas anderer Ansicht z.B. bei der Gruppenarbeit. Gute Gruppenarbeit vorzubereiten macht mehr Arbeit als Frontalunterricht vorzubereiten. Aber wenn sie gut ist, hat es einen Sinn und das merken Lehrer wie Schüler. Aber sie kann natürlich nur eine Ergänzung zu anderen Unterrichtsformen wie LbD und Frontalunterricht sein, wobei letzterer sicher das tägliche Brot ist.
Aber egal, die Tendenz ist richtig.
Siehe ergänzend dazu den von mir schon oben zitierten Artikel in der AA: 

Welcher Weg führt uns zu wahrer Bildung? 

Da sagt der Kulturpublizist und Philosoph Konrad Paul Liessmann unter anderem, dass es in der Schulausbildung nicht mehr auf wirkliche Bildung, sondern nur mehr auf den Erwerb von Kompetenzen ankomme. Und dass das ständige Herumreiten auf Evaluation von außen bzw. von oben und die dadurch ausgelöste ständige Selbstreflexion sowohl Lehrer wie Schüler stark einschränke und stresse.
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