(29.08.2019, 10:38)Ich_bins schrieb: Eine Frage an den Kaufmann.
Wieviel mehr an Umsatz müsste die Unternehmer machen, wenn sich die Öffnungszeiten um 4 Stunden erweitern? Eine zusätzliche Kraft für die 4 Stunden braucht man dann auch.
Lässt sich das so einfach Pi mal Daumen sagen?
oder
lässt sich das so pauschal nicht sagen.
Wenn es zu viel Mühe macht, bitte vergessen Sie meine Anfrage.
Hintergrund der Frage ist:
Dann habe ich eine Vorstellung davon, von was bei den Disput die Fakten sind:
Kunden wollen mehr Öffnungszeiten
Kaufleute: es rechnet sich nicht
In der Viktualienhalle sind zwei Stände frei, ich habe mich mal im Juni nach den Konditionen erkundigt. Die Standmiete ist relativ günstig für die Innenstadt, von daher wäre es durchaus interessant. Aber man muss den Stand täglich außer Samstag mindestens von 9 bis 17 Uhr geöffnet halten, am Samstag von 8 bis 14 Uhr. Das bedeutet, dass man wöchentlich mindestens 46 Stunden geöffnet haben muss. Da aber außer Imbissläden kaum jemand seinen Stand um 17 Uhr schließt, da dann ja noch eventuelle Kunden unterwegs sind, dürfen Sie nochmal 5 Stunden hinzurechnen. Dann sind Sie bei 51 Stunden in der Woche.
Eine Aushilfe bekommen Sie kaum unter 15 Euro Stundenlohn, da man als Arbeitgeber aber ja auch seinen Anteil zur Sozialversicherung leisten muss, dem Arbeitnehmer auch Urlaub zusteht, rechnet man zu jedem Euro Lohn in etwa noch 80 Cent Lohnnebenkosten hinzu. Das würde dann bedeuten, dass Sie mit etwa 27 Euro pro Stunde für den Mitarbeiter rechnen müssen. Es dürfte auch hinreichend bekannt sein, dass speziell Lebensmittel hier in Deutschland keine hohen Margen für den Einzelhandel abwerfen. Unter dem Gesichtspunkt müssen relativ hohe Umsatzzahlen erreicht werden, um jemand zu beschäftigen.
Ich habe Abstand davon genommen, obwohl ich gerne meinen Kunden im Stadtzentrum eine Einkaufsmöglichkeit gegeben hätte. Aber ich habe das Beschicken von Dulten und Messen, die etwa 100 Arbeitstage bedeuteten, nicht aufgegeben, um nun 300 Arbeitstage zu haben. Ergo bräuchte ich mindestens zwei Verkäufer/innen, damit der Stand täglich besetzt ist. Wenn man dann noch bedenkt, dass Montag bis Mittwoch auf dem Stadtmarkt eher umsatzschwache Tage sind, die Kosten aber trotzdem entstehen, dann ist es sehr fraglich, ob man da noch ein Plus erwirtschaftet. Ich habe mit einigen Kollegen dort gesprochen, alle stehen mit der Familie in den Ständen, weil man zum einen kaum jemand bekommt, der da arbeiten will und zum anderen wäre der auch zu teuer. Ist Ihre Frage damit beantwortet?