01.11.2017, 12:05
oder
wie man aus Gründen des Stadtmarketings Geschichtsklitterung betreibt.
Nicht ganz leicht zu lesen und vor allem nicht in Kürze, aber interessant. Die Legende...
Wenn OB Gribl bei der Verleihung des Friedenspreises behauptet: "Spätestens seit jenen Tagen …, als im Jahr 1555 der Augsburger Religionsfrieden unterzeichnet wurde, steht unsere Stadt Augsburg unverbrüchlich für die Forderung nach Frieden und Toleranz im menschlichen Miteinander. Seither ist Augsburg Friedensstadt."...
so ist dies nichts anderes als diese und wird vom Preisträger, Martin Junge, in seiner Rede auch durchaus gleich als solche entlarvt:
„Die Stadt Augsburg steht für einen Friedensvertrag, der einen Konflikt zwischen Lutheranern und Katholiken eindämmen wollte, welcher in seiner Eskalation bereits viele Menschenleben gefordert hatte, und noch so viele mehr fordern sollte.“
Wobei er selbst wiederum durch seinen Laudator darauf hingewiesen werden musste, dass es sich bei der Confessio Augustana um ein reichsrechtliches Gesetz, das die Anhänger der „Augspurgischen Confessions-Religion“ in den weltlichen Landfrieden miteinbezog (§ 15) handelte. Ein Vertrag also, der nicht von, sondern für und wegen Katholiken und Protestanten zustande gebracht wurde. Ausdrücklich nicht miteinbezogen in den Landfrieden wurden sämtliche andere Religionsgemeinschaften (§ 17): „Doch sollen alle andere, so obgemelten beeden Religionen nicht anhängig, in diesem Frieden nicht gemeynt, sondern gäntzlich ausgeschlossen seyn.“ Diese gesetzliche Diskriminierung betraf nicht zuletzt Leib und Leben der Täufer (Mennoniten), die bereits in der Confessio Augustana von 1530 wörtlich „verdammt“ wurden und bis zum heutigen Tag werden.
Auch die Juden wurden weiter verfolgt und diskriminiert. Augsburg wollte judenfrei bleiben und scheiterte an einer Intervention von außen.
Judenhass (auch und gerade von Luther) und Hexenwahn. sorgten noch lange nach 1555 und der so gerühmten CA für viele (unschuldige) Opfer. Vom 30jährigen Krieg, in dem die Katholischen und Evangelischen wieder aufeinander losgingen - auch in Augsburg - ganz zu schweigen.
Ein kritisches Auge ist auch auf Junges Lauadatorenschaft für zwei antizionistische Preisträgerkollegen zu werfen: Was hält man von einem Friedenspreisträger, der pragmatisch eine Friedensarbeit lobt, die ganz einseitig im Palästina-Konflikt Position zugunsten der Muslime bezieht und die radikalen Strömungen schlicht ausblendet.
Man sollte vllt. etwas vorsichtiger umgehen mit dem, dessen man sich zu rühmen gedenkt. Die Mozartstadt Augsburg ist ja schon peinlich genug. Die Brecht-Stadt in Anbetracht der 'Zuneigung' der Augsburger zum Autor wie dessen zu seiner Heimatstadt ebenso.
Vllt. muss man wenigstens beim Wasser nichts aufhübschen. Das wäre erfreulich.
„Die Legende von der Friedensstadt Augsburg .“
wie man aus Gründen des Stadtmarketings Geschichtsklitterung betreibt.
Nicht ganz leicht zu lesen und vor allem nicht in Kürze, aber interessant. Die Legende...
Wenn OB Gribl bei der Verleihung des Friedenspreises behauptet: "Spätestens seit jenen Tagen …, als im Jahr 1555 der Augsburger Religionsfrieden unterzeichnet wurde, steht unsere Stadt Augsburg unverbrüchlich für die Forderung nach Frieden und Toleranz im menschlichen Miteinander. Seither ist Augsburg Friedensstadt."...
so ist dies nichts anderes als diese und wird vom Preisträger, Martin Junge, in seiner Rede auch durchaus gleich als solche entlarvt:
„Die Stadt Augsburg steht für einen Friedensvertrag, der einen Konflikt zwischen Lutheranern und Katholiken eindämmen wollte, welcher in seiner Eskalation bereits viele Menschenleben gefordert hatte, und noch so viele mehr fordern sollte.“
Wobei er selbst wiederum durch seinen Laudator darauf hingewiesen werden musste, dass es sich bei der Confessio Augustana um ein reichsrechtliches Gesetz, das die Anhänger der „Augspurgischen Confessions-Religion“ in den weltlichen Landfrieden miteinbezog (§ 15) handelte. Ein Vertrag also, der nicht von, sondern für und wegen Katholiken und Protestanten zustande gebracht wurde. Ausdrücklich nicht miteinbezogen in den Landfrieden wurden sämtliche andere Religionsgemeinschaften (§ 17): „Doch sollen alle andere, so obgemelten beeden Religionen nicht anhängig, in diesem Frieden nicht gemeynt, sondern gäntzlich ausgeschlossen seyn.“ Diese gesetzliche Diskriminierung betraf nicht zuletzt Leib und Leben der Täufer (Mennoniten), die bereits in der Confessio Augustana von 1530 wörtlich „verdammt“ wurden und bis zum heutigen Tag werden.
Auch die Juden wurden weiter verfolgt und diskriminiert. Augsburg wollte judenfrei bleiben und scheiterte an einer Intervention von außen.
Judenhass (auch und gerade von Luther) und Hexenwahn. sorgten noch lange nach 1555 und der so gerühmten CA für viele (unschuldige) Opfer. Vom 30jährigen Krieg, in dem die Katholischen und Evangelischen wieder aufeinander losgingen - auch in Augsburg - ganz zu schweigen.
Ein kritisches Auge ist auch auf Junges Lauadatorenschaft für zwei antizionistische Preisträgerkollegen zu werfen: Was hält man von einem Friedenspreisträger, der pragmatisch eine Friedensarbeit lobt, die ganz einseitig im Palästina-Konflikt Position zugunsten der Muslime bezieht und die radikalen Strömungen schlicht ausblendet.
Man sollte vllt. etwas vorsichtiger umgehen mit dem, dessen man sich zu rühmen gedenkt. Die Mozartstadt Augsburg ist ja schon peinlich genug. Die Brecht-Stadt in Anbetracht der 'Zuneigung' der Augsburger zum Autor wie dessen zu seiner Heimatstadt ebenso.
Vllt. muss man wenigstens beim Wasser nichts aufhübschen. Das wäre erfreulich.
„Die Legende von der Friedensstadt Augsburg .“