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CumEx-Skandal - Druckversion

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RE: CumEx-Skandal - bbuchsky - 28.09.2016

(27.09.2016, 22:09)PuK schrieb:  Finanzfachmann bin ich auch keiner.

Aber ein guter Gedanke wäre es doch schon einmal, die Banken zu zwingen, das Investment- vom Privatkunden- bzw. "Alltagsgeschäft" zu trennen. Und zwar so gründlich, dass diese getrennten Geschäftszweige dann auch wirklich von zwei getrennten und voneinander völlig unabhängigen Gesellschaften betrieben werden. 

Dann könnte man nämlich die Investmentbank notfalls insolvent gehen lassen, falls mal wieder eine Blase platzt, und die Auswirkungen auf die reale Wirtschaft hielten sich dabei in Grenzen.

So wie es jetzt ist, droht das Investmentgeschäft bei einer Schieflage immer alles in den Abgrund zu reißen.

Alles eine Haftungsfrage. Wenn die Zocker ihre Yachten und Ländereien gepfändet sehen und in Haft säßen, käme niemand von denen auf die Idee, solche Risiken einzugehen. Wenn aber die Provision bereits mit Einleitung der Investition/Spekulation ausgezahlt wird, und Millionenprämien trotz der Verluste gezahlt werden, dann ist der Baum grundsätzlich faul.
Da ist unsere Politkaste auch unmittelbar beteiligt, siehe VW-Vorstandsprämien trotz Betrug, oder eben lukrative Folgebeschäftigung nach gescheiterter Politkarriere.
Das Besoldungssystem stinkt, wenn auch Mißerfolg und strafwürdiges Verhalten (Bestechung, Untreue, Vorteilsnahme) honoriert werden.

[Noch´n Nachtrag: Ein wenig Krise läßt sich mit Blick auf die Verkaufszahlen von 2014 doch einräumen, die Obigen betrafen ja alle 2015.
2014 wurden 350 Yachten mit einer Gesamtlänge von 12401m ausgeliefert].

Wenn man dem Kopper die Villen pfändet, weil er an der Politik des Anlegerbetruges maßgeblich beteiligt war, würde sich was ändern. Leider krabbeln die CDU-Granden dem Menschen immer noch in die Pupe.


RE: CumEx-Skandal - SilverSurfer - 06.11.2017

Paradise Paper

http://www.sueddeutsche.de/politik/paradise-papers-kompakt-die-uebersicht-fuer-eilige-1.3736796 


Ein Überblick...


RE: CumEx-Skandal - Serge - 06.11.2017

(06.11.2017, 12:15)SilverSurfer schrieb:  Paradise Paper

http://www.sueddeutsche.de/politik/paradise-papers-kompakt-die-uebersicht-fuer-eilige-1.3736796 


Ein Überblick...

Paradise Papers – warum vergeigen die Süddeutsche und NDR schon wieder eine Steilvorlage? 
Zitat:Was eine anonyme Quelle der Süddeutschen Zeitung übergeben hat, hat das Zeug für einen gigantischen Scoop – 13,4 Millionen Dokumente aus 21 sogenannten „Steueroasen“ mit Daten über zahlreiche öffentlich bekannte Personen und globale Konzerne. Es geht um legale Steuervermeidung und womöglich indirekt auch um illegale Vorgänge. Bereits an dieser Stelle hakt die Erzählung, denn sowohl die Süddeutsche als auch ihr deutsche Recherchepartner NDR featuren stattdessen lieber zwei Story aus dem Umfeld der Daten, die zwar sehr gut ins antirussische Klima unserer Zeit passen aber bei näherer Betrachtung doch ziemlich uninteressant sind (...)
Dabei bieten die Paradise Papers doch eigentlich jede Menge interessanter Informationen. Was genau treiben beispielsweise Sixt, die Deutsche Post, Siemens, Allianz, Bayer und die Deutsche Bank in Steueroasen? Und wie sieht es mit Nike, Apple, Uber und Facebook aus? All diese Unternehmen werden von der Süddeutschen namentlich genannt und tauchen in den Dokumenten auf. Warum dulden die Staaten derlei Vorgehen?

Es ist schon seltsam. Da verfügen die Journalisten über den Zugang zu wahrscheinlich brisanten Informationen, die zur politischen Mobilisierung taugen könnte und am ersten Tag der Veröffentlichungen fällt ihnen nichts besseres ein als alten kalten Kaffee zu präsentieren, nur um eine „Russland-Verbindung“ zu konstruieren. 

Tja, investigativer Journalismus darf schon sein, aber die Russen müssen das Meiste abkriegen.


RE: CumEx-Skandal - SilverSurfer - 06.11.2017

Auf den Punkt gebracht!

http://m.spiegel.de/politik/deutschland/paradise-papers-zur-hoelle-mit-den-reichen-kolumne-a-1176640.html 


Unser Planet ist ein Paradies für -Verstoß gegen die NUB -.“


RE: CumEx-Skandal - leopold - 06.11.2017

(06.11.2017, 15:30)Serge schrieb:  Paradise Papers – warum vergeigen die Süddeutsche und NDR schon wieder eine Steilvorlage? 

Tja, investigativer Journalismus darf schon sein, aber die Russen müssen das Meiste abkriegen.

Es geht wohl eher in der Hauptsache um finanzielle Verflechtungen des US-Handelsministers Ross mit der Familie Putin. Ich finde schon, dass das eine gewisse Relevanz hat.

Nur was hat dieses Thema in diesem Thread zu suchen?


RE: CumEx-Skandal - Serge - 06.11.2017

(06.11.2017, 19:27)leopold schrieb:  Es geht wohl eher in der Hauptsache um finanzielle Verflechtungen des US-Handelsministers Ross mit der Familie Putin. Ich finde schon, dass das eine gewisse Relevanz hat.

Nur was hat dieses Thema in diesem Thread zu suchen?

Viel interessanter wäre, welche deutschen Firmen und Milliardäre hier mitgespielt haben. Und warum der Staat das zulässt. Es dürfte ja nicht unbekannt gewesen sein, wozu hat man Geheimdienste. Und vor eineinhalb Jahren wusste man um die Panama-Papers. wie reagierte die Bundesregierung? Und wie die EU?
A propos Putin. Die Clinton hat nicht wegen irgendeiner Einmischung Putins verloren, sondern weil die Amerikaner ihren Clan und ihre Art, in der Öffentlichkeit aufzutreten, dicke hatten.
Man hat dann statt der bekannten Cholera die noch nicht so bekannte Pest gewählt.

Wie intrigant es die liebe Hillary bei der Kandidatensuche der Demokraten getrieben hat, kommt jetzt immer mehr ans Licht.
Hat Hillary Clinton die Vorwahlen manipuliert? 
Eine rhetorische Frage ...

Ich habe mir den Threadtitel nicht angeschaut, sondern auf den Beitrag eines anderen Users geantwortet.

PS: Wie war das nun mit dem geradezu herbeigeredeten und befürchteten Eingreifen Putins und seiner staatlichen Hackerbande bei der BT-Wahl?


RE: CumEx-Skandal - FCAler - 18.10.2018

(26.09.2016, 11:46)bbuchsky schrieb:  Wer am WE die Dokumentation in 3Satt gesehen hat (Wie der Staat Milliardäre subventioniert), den könnte die Verzweiflung übermannen.
Während der Staat die Sozialleistungen beschneidet und Rentner zu Tausenden in den hungerinduzierten Selbstmord treibt, füttert er die Matschmeiers, Quandts, Schäfflers und jeden aktienbesitzenden Milliardär mit Hilfe der Großbanken mit Milliarden.
Der Hintergrund sind Steuerrückvergütungen an Leute, die nie Steuern gezahlt hatten, weil die Besitzverhältnisse der Aktienpakete von den Großbanken verschleiert werden können. Mit diesem "Geschäftsmodell" hat man sogar geworben, also Reichen das Angebot unterbreitet, sie auf Staatskosten und ohne Risiko noch reicher zu machen, wenn man die Bankenmanager und Vermittler am Gewinn beteiligt.
Auf die glorreiche Idee, diese Gelegenheit einzuräumen, waren die Spatzenhirne Eichel und Steinbrück gekommen, natürlich auf Zuflüsterung der Bankenlobby. Beide tingeln jetzt als Bankenlobbyisten durch die Lande, und es wäre kein Wunder, wenn der vor diesem Hintergrund seit 9 Jahren völlig untätige Schäuble in irgendeinem Aufsichtsrat auftaucht oder gar dem momentanen Verbrecher von Goldman&Sachs in den Chefsessel der EZB folgt.

Der Gag: die von den Banken diktierten Regelungen stellen einen solchen Betrug gar nicht unter Strafe, ein weiteres Indiz für die Verkommenheit der Banken, die kriminelle Energie von Milliardären und die Tatsache, dass unsere Politkaste unter dem Oberbegriff "organisierte Kriminalität" firmiert.


Dann muss ich doch b.buschsky wieder auferstehen lassen,

denn er war es doch, der uns schon sehr früh umfassend über diese Machenschaften dieser CunCum-Geschäfte aufgeklärt hat. Yes

Die "CumEx"-Files  
Wie Banker, Anwälte und Superreiche Europa ausrauben


Eine europaweite Recherche-Kooperation bringt das ganze Ausmaß eines Steuerskandals ans Licht: Es geht um gewaltige Summen. Banken geraten ins Visier der Ermittler.   


https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/kriminalitaet/id_84634008/the-cumex-files-wie-banker-anwaelte-und-superreiche-europa-ausrauben.html 

Zitat:Der Skandal um Dividenden-Steuertricks ("Cum-Ex") betrifft mehr europäische Länder als bislang bekannt und hat für weitere internationale Finanzkonzerne ein juristisches Nachspiel. Das ist das Ergebnis einer europaweiten Medienkooperation unter der Leitung des Recherchezentrums Correctiv. Die "CumEx-Files" offenbaren, dass die Steuerzahler nicht nur in Deutschland und Dänemark geschädigt wurden, sondern auch in Belgien, Norwegen und Österreich. Der Schaden soll sich insgesamt auf 55 Milliarden Euro belaufen.

Früher legal, heute illegal?

Ich bin kein Finanz oder Steuer-Experte, aber vielleicht ist es für andere die sich da besser auskennen ein gutes Thema zur Diskussion.

Da denke ich doch immer wieder gerne an bb. zurück, der das immer sooo schön ausschmücken und übertreiben konnte, was ich wirklich immer sehr gerne gelesen habe. Rauch


RE: CumEx-Skandal - forest - 18.10.2018

(18.10.2018, 13:54)FCAler schrieb:  Da denke ich doch immer wieder gerne an bb. zurück, der das immer sooo schön ausschmücken und übertreiben konnte, was ich wirklich immer sehr gerne gelesen habe. Rauch

Er war eher für Richtung Eisbrecher, hatte aber auch sonst gut Ahnung. In stillem Gedenken:

https://www.lurssen.com/en/new-build/yachts/azzam/ 


RE: CumEx-Skandal - FCAler - 19.10.2018

Mehr als 50 Milliarden
Euro Beutezug auf Steuerzahler-Kosten:
Schaden durch "Cum-Ex"-Deals größer als gedacht

Zitat:Aktienhändler nutzen Schlupflöcher und prellen den Staat um Milliardensummen - Steuergeld, das für Investitionen in Kitas, Schulen und Infrastruktur fehlt: Der Schaden für die Staatskasse durch dubiose «Cum-Ex»-Steuergeschäfte ist Medieninformationen zufolge deutlich höher als angenommen. Der Schaden beläuft sich demnach auf mindestens 55,2 Milliarden Euro.

https://www.focus.de/finanzen/boerse/mehr-als-50-milliarden-euro-beutezug-auf-steuerzahler-kosten-schaden-durch-cum-ex-deals-groesser-als-gedacht_id_9781046.html?utm_source=facebook&utm_medium=social&utm_campaign=facebook-focus-online-finanzen&fbc=facebook-focus-online-finanzen&ts=201810191357&cid=19102018 


Hier wird in einem Video sehr schön erklärt, wie die Gaunereien ganz einfach abliefen! Devil
Frage: Warum gibt es Leerverkäufe, das heißt etwas zu verkaufen, das man gar nicht besitzt? Huh

https://www.focus.de/finanzen/videos/die-cum-ex-falle-mit-diesem-bizarren-aktien-trick-legen-profi-trader-das-finanzamt-aufs-kreuz_id_4739214.html 


RE: CumEx-Skandal - forest - 20.10.2018

(19.10.2018, 21:17)FCAler schrieb:  Frage: Warum gibt es Leerverkäufe, das heißt etwas zu verkaufen, das man gar nicht besitzt? Huh

Das ist wie mit der Weisheit Ihrer Beiträge.
Man verkauft sie sofort, obwohl man sie nicht hat, tut aber so, geliefert wird sie dann später.
Pech ist, wenn sie inzwischen teurer geworden ist.