Es geht hier in keiner Weise darum, mehr Menschen zum Gottesdienst zu bekommen, TomTinte. Ebenso kann man auch an den übrigen sechs Tagen der Woche den Kunden zeigen, dass man bestimmte Dinge eben auch in Augsburg erwerben kann, da braucht es keinen Marktsonntag. Wobei der Begriff Marktsonntag auch völlig daneben ist, da ja nicht einmal der Stadtmarkt an diesen Tagen geöffnet hat. Andere Märkte sind im Stadtgebiet ebenfalls an solchen Tagen nicht vorhanden!

Die Bibel hat im übrigen nicht unrecht, wenn sie davon spricht, dass der Mensch sechs Tage arbeiten, am siebten Tage aber ruhen sollte. Der Ruhetag dient der Erholung des Menschen, hat er ihn nicht, dann treten eben solche Begriffe wie Burnout oder Herzinfarkt in sein Leben. Die Bibel sagt aber nicht, dass der siebte Tag, der Tag der Ruhe, der Sonntag sein muss. Sie sind ja ein Freund des Zoos, dort müssen die Tiere vom Personal auch am Sonntag versorgt werden. Das gilt auch für viele andere Berufe, die auch am Sonntag arbeiten müssen.

Ich wundere mich immer wieder, weshalb ausgerechnet der Handel mit Restriktionen hinsichtlich der Öffnungszeiten leben muss. In Südafrika beispielsweise ist die Öffnungszeit völlig frei, wer es wollte, der könnte theoretisch 7 Tage in der Woche 24 Stunden geöffnet haben. Das ist da aber nicht der Fall, in der Regel schließen die großen Supermärkte zwischen 20 und 22 Uhr. Aber man kann am Sonntag auch bei Spar oder Pick n Pay  einkaufen, kleinere Läden haben meist am Sonntag geschlossen, auch in großen Einkaufszentren. Für hochprozentige Alkoholika gibt es übrigens eigene Shops, die dürfen am Sonntag nicht öffnen! In Supermärkten sucht man daher vergeblich nach Likören und Schnäpsen, lediglich Wein ist dort erhältlich.

Den klagenden Gewerkschaften sollte man vielleicht mal drastisch vor Augen führen, wie die Konsequenz aussehen würde, wenn man den Sonntag generell arbeitsfrei machen würde. Kein Lokal wäre mehr offen, um mit der Familie zum essen zu gehen, kein Bus, keine Straßenbahn, kein Zug, kein Taxi würde fahren. Wenn es brennt, dann käme die Feuerwehr erst am Montag. Im Krankenhaus bekämen die Patienten am Samstag Lunchpakete für den Sonntag, die Polizei käme auch erst am Montag zu Unfällen und Einbrüchen. Störungen im Wasser-, Strom- oder Gasnetz würden erst am Montag behoben, Radio und Fernsehen blieben stumm. Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen, aber scheinbar sind diese Tätigkeiten tolerierbar für Gewerkschaften und Kirche, nur der Verkauf von Waren ist des Teufels!