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Frauenhäuser in der Region sind am Limit - Druckversion

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Frauenhäuser in der Region sind am Limit - Martin - 28.03.2023

Zitat:In den vergangenen fünf Jahren hat die Zahl der Fälle um drei Prozent zugenommen. Und Frauenhäuser können in vielen Fällen keinen Schutz bieten. Bundesweit fehlen über 14.000 Auffangplätze – obwohl sich Deutschland bereits 2018 in der verbindlichen Istanbul-Konvention verpflichtet hatte, jeder Frau in Not Schutz zu bieten. Auch in Schwaben und den angrenzenden oberbayerischen Landkreisen ist die Situation dramatisch. In der ganzen Region müssen regelmäßig Frauen abgewiesen werden.

Quelle: https://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/gewalt-gegen-frauen-frauenhaeuser-in-der-region-sind-am-limit-id65916846.html 

[zynismus on]Sollen die Schlampen doch ins neue Theater gehen, wenn die Frauenhäuser überfüllt sind und kein Geld für neue da ist.[/zynismus off]

Martin


RE: Frauenhäuser in der Region sind am Limit - Sonnenblume - 28.03.2023

Die Situation dieser Frauen ist dramatischer, als der Artikel ausdrücken kann. Du fasst Dir endlich ein Herz und vielleicht auch noch die Kinder, verlässt die Wohnung in höchster Not, mit dem Allernotwendigsten…und musst dann zurück kriechen, weil sich nirgendwo Platz findet. Das ist so erbärmlich…Da bekommt die Theatersanierung schon einen anderen Stellenwert, bei aller Kulturliebe  Thumbdown .


RE: Frauenhäuser in der Region sind am Limit - Martin - 29.03.2023

(28.03.2023, 19:27)Sonnenblume schrieb:  Die Situation dieser Frauen ist dramatischer, als der Artikel ausdrücken kann. Du fasst Dir endlich ein Herz und vielleicht auch noch die Kinder, verlässt die Wohnung in höchster Not, mit dem Allernotwendigsten…und musst dann zurück kriechen, weil sich nirgendwo Platz findet. Das ist so erbärmlich…Da bekommt die Theatersanierung schon einen anderen Stellenwert, bei aller Kulturliebe  Thumbdown .

Ist ja leider nicht nur bei den Frauenhäusern so, kaum eine Woche vergeht, ohne das in der AZ über Geldmangel bei einem wichtigen Thema gejammert wird, heute ist es die medizinische Versorgung in Krankenhäusern:

Zitat:Den Kliniken geht das Geld aus – "Versorgungs- und Vertrauenskrise" droht

Die Lage ist so angespannt, dass Klinik-Funktionäre in diesen Tagen gerne zu drastischen Medizin-Metaphern greifen. "Die Krankenhäuser liegen im Schockraum der Notaufnahme und viele Kliniken werden die politische Therapie des Abwartens nicht überleben", sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, vor kurzem in Berlin und wies damit auf die dramatisch gestiegenen Kosten und massive monatlich auflaufende Defizite hin. Jetzt legt die bayerische Krankenhausgesellschaft (BKG) nach.

Quelle: https://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/medizinische-versorgung-den-kliniken-geht-das-geld-aus-id65998931.html 

Wie kann einer Klinik das Geld ausgehen? Richtig, man betreibt sie als Profit-Center mit Gewinnabsicht. Die medizinische Versorgung gehört in staatliche Hand ohne Gewinnerzielungsabsicht! Aber Geld für blödsinnige Leuchtturmprojekte mit fragwürdigem gesellschaftlichen Nutzen ist immer vorhanden.

Martin


RE: Frauenhäuser in der Region sind am Limit - KuP - 29.03.2023

(29.03.2023, 14:32)Martin schrieb:  Ist ja leider nicht nur bei den Frauenhäusern so, kaum eine Woche vergeht, ohne das in der AZ über Geldmangel bei einem wichtigen Thema gejammert wird, heute ist es die medizinische Versorgung in Krankenhäusern:


Wie kann einer Klinik das Geld ausgehen? Richtig, man betreibt sie als Profit-Center mit Gewinnabsicht. Die medizinische Versorgung gehört in staatliche Hand ohne Gewinnerzielungsabsicht! Aber Geld für blödsinnige Leuchtturmprojekte mit fragwürdigem gesellschaftlichen Nutzen ist immer vorhanden.

Martin

Die öffentlichen haben keine Gewinnerzielungsabsicht, nur dienen die Fallpauschalen seit 2005 nur den laufenden Kosten.
Die Investitionen für neue Geräte, Bauunterhalt usw. ist Sache der Kommunen und Länder, die jedoch kommen ihrer Aufgabe immer weniger nach.
Die Privatisierungen mit Gewinnabsicht laufen ja schon seit den 70ern haben allerdings seit den Fallpauschalen stark zugenommen.
Wenn sie nicht komplett übernommen werden wird oft deren Management beauftragt/bezahlt und die sind richtig bösartig im Umgang.

Grundproblem ist das im Gesundheitswesen die Kosten seit langem davonlaufen und sich bisher kein traut zu sagen was es kostet wenn es weiter in staatlicher Hand undauch so bleiben soll.
Das liegt nicht nur an der Vollkaskomentalität einige Versicherter sondern auch an den stetigen neuen Untersuchungen und Therapien, die laufenden Fortschritte machen es immer teurer.
Eigentlich sollte das kommuniziert werden und die Versicherten müssten entscheiden wo Grenzen sind und was sie zu bezahlen bereit sind.
Stattdessen zwickt man in vielen Bereichen bestimmte Leistungen heraus, begonnen bei den Zahnärzten über selbst zu bezahlende Medikamente weil sie nicht mehr Rezeptpflichtig sind usw.
Was die Fallpauschalen (DRGs) zudem verursachten ist eine Rosinenpickerei der Privaten, da die ja meist keinen Versorgungsauftrag haben und damit den öffentlichen wichtige Einnahmen entziehen.
Das setzt sich im Bereich der Niedergelassenen fort wo immer mehr MVZ gegründet werden mit starken Gewinnerzielungsabsichten.