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Europa droht der Italexit - Druckversion

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RE: Europa droht der Italexit - Serge - 18.12.2016

(18.12.2016, 21:54)leopold schrieb:  Und daran hat sich wohl auch in der Folgezeit nichts verändert, eher im Gegenteil...

Roms neue Bürgermeisterin könnte am Müll scheitern  

Und? 
Würde Sie das befriedigen?
Was wäre denn die Alternative?
Die abgewirtschafteten Altparteien?
Was denken Sie, warum solche Bürgerprotest-Parteien überall aus dem Boden wachsen? 
Weil die Altparteien so erfolgreiche und bürgernahe Arbeit liefern?
Weil sie all das, was sie nach Stimmeneinbußen bei Wahlen großartig versprechen, in Zukunft besser zu machen, eben nicht besser machen, sondern auf ihrer vom wirklichen Leben abgeschotteten Ebene weitermachen wie gewohnt, die Ohren offen für Lobbyisten von Seiten der Wirtschaft und der Großindustrie, aber nicht für die Wünsche der Bürger.


RE: Europa droht der Italexit - leopold - 18.12.2016

(18.12.2016, 23:41)Serge schrieb:  Und? 
Würde Sie das befriedigen?
Was wäre denn die Alternative?
Die abgewirtschafteten Altparteien?
Was denken Sie, warum solche Bürgerprotest-Parteien überall aus dem Boden wachsen? 
Weil die Altparteien so erfolgreiche und bürgernahe Arbeit liefern?
Weil sie all das, was sie nach Stimmeneinbußen bei Wahlen großartig versprechen, in Zukunft besser zu machen, eben nicht besser machen, sondern auf ihrer vom wirklichen Leben abgeschotteten Ebene weitermachen wie gewohnt, die Ohren offen für Lobbyisten von Seiten der Wirtschaft und der Großindustrie, aber nicht für die Wünsche der Bürger.

Die Alternative ist, den Politikern zu vertrauen, die nicht das Blaue vom Himmel versprechen, sondern den Bürgern auch einmal unangenehme Wahrheiten sagen. Renzi wäre einer gewesen, aber was der vorhatte, klang wohl vielen zu anstrengend.


RE: Europa droht der Italexit - Sophie - 19.12.2016

(18.12.2016, 23:54)leopold schrieb:  Die Alternative ist, den Politikern zu vertrauen, die nicht das Blaue vom Himmel versprechen, sondern den Bürgern auch einmal unangenehme Wahrheiten sagen. Renzi wäre einer gewesen, aber was der vorhatte, klang wohl vielen zu anstrengend.

Das ist richtig. Das haben die Griechen vor einigen Jahrzehnten auch nicht gemacht, als ihnen ein Politiker (welcher ist mir im Moment nicht gegenwärtig, könnte es aber rausfinden) vor der Wahl sagte, so ginge es nicht weiter, sie müssten sparen. Er wurde abgewählt.

Das Volk ist nicht so vernünftig, wie es sein sollte. Es will zum einen angelogen werden um zum anderen hinterher sagen zu können - die halten ihre Versprechen nicht.

Renzi war ein Hoffnungsträger. Ein guter. Es ist nicht alles gut, nur weil Protest draufsteht und Unzufriedenheit mit dem Establishment zum Ausdruck gebracht wird.


RE: Europa droht der Italexit - Serge - 19.12.2016

(19.12.2016, 03:53)Sophie schrieb:  Das ist richtig. Das haben die Griechen vor einigen Jahrzehnten auch nicht gemacht, als ihnen ein Politiker (welcher ist mir im Moment nicht gegenwärtig, könnte es aber rausfinden) vor der Wahl sagte, so ginge es nicht weiter, sie müssten sparen. Er wurde abgewählt.

Das Volk ist nicht so vernünftig, wie es sein sollte. Es will zum einen angelogen werden um zum anderen hinterher sagen zu können - die halten ihre Versprechen nicht.

Renzi war ein Hoffnungsträger. Ein guter. Es ist nicht alles gut, nur weil Protest draufsteht und Unzufriedenheit mit dem Establishment zum Ausdruck gebracht wird.

Das mag schon zutreffend sein. Aber eingebrockt haben sich die tiefsitzende Verunsicherung und Verärgerung der Wähler die etablierten Parteien selbst. Sie hatte lange genug die Zeit, an sich zu arbeiten. Protestparteien oder solche, die nach mehr direkter Demkratie rufen, gibt es ja schon länger.
Man sollte sich also nicht immer wieder den Schlenker zum doch so unvernünftigen Volk machen, sondern die Entwicklung von Protestparteien als das hinnehmen, was es ist. Als Versuch eines Korrektivs, das von außen kommt, weil eine Selbstheilung der Altparteien anscheinend nicht möglich oder nicht gewollt ist, oder meinetwegen als notwendiges Übel. Aber man sieht ja, wie die Altparteien darauf reagieren. 
Allenthalben der Vorwurf des Populismus, nach links, nach rechts und sonstwo hin - was nichts anderes heißt, als dass man die verbale Diffamierung einer ernsthaften Auseinandersetzung vorzieht.


RE: Europa droht der Italexit - Kreti u. Plethi - 19.12.2016

(19.12.2016, 03:53)Sophie schrieb:  Das ist richtig. Das haben die Griechen vor einigen Jahrzehnten auch nicht gemacht, als ihnen ein Politiker (welcher ist mir im Moment nicht gegenwärtig, könnte es aber rausfinden) vor der Wahl sagte, so ginge es nicht weiter, sie müssten sparen. Er wurde abgewählt.

Das Volk ist nicht so vernünftig, wie es sein sollte. Es will zum einen angelogen werden um zum anderen hinterher sagen zu können - die halten ihre Versprechen nicht.

Renzi war ein Hoffnungsträger. Ein guter. Es ist nicht alles gut, nur weil Protest draufsteht und Unzufriedenheit mit dem Establishment zum Ausdruck gebracht wird.

Bei uns gab es mal einen der gewählt wurde trotz der Aussage wir müssen den Gürtel enger schnallen.
Ob es wohl an dem gelieferten Grund "das Boot ist voll" lag mag jeder selbst für sich entscheiden.
Die Möglichkeit war somit da, allein passiert ist nichts......... nein nicht das mit dem Boot.......der Gürterl wurde eher weiter. Zwinker


RE: Europa droht der Italexit - FCAler - 19.12.2016

Interview mit früherem BundesbankerThilo Sarrazin:
"Der Euro kann jederzeit platzen"

Montag, 19.12.2016, 06:31 · von FOCUS-MONEY-Autor Mario Lochner 

http://www.focus.de/finanzen/boerse/interview-thilo-sarrazin-der-euro-kann-jederzeit-platzen_id_6366979.html?utm_source=facebook&utm_medium=social&utm_campaign=facebook-focus-online-politik&fbc=facebook-focus-online-politik&ts=201612190801 

Zitat:Wann fliegt uns die Euro-Katastrophe um die Ohren? Und wie viel Steuergeld wird verprasst? Im Gespräch mit FOCUS-MONEY analysiert Thilo Sarrazin schonungslos und nennt den größten Fehler von Merkel und anderen europäischen Politikern.

Zitat:FOCUS-MONEY: Jetzt wackelt auch noch Italien. Das Referendum hat die Anti-Euro-Stimmung untermauert. Braucht Europa  den Euro jetzt endgültig nicht mehr?

Thilo Sarrazin: Europa hat den Euro nie gebraucht. Er hat doch den meisten Staaten nur geschadet: Frankreich, Italien, Spanien , Portugal  und Griechenland . Das belegen auch die harten Fakten.

Der Mann ist nicht so blöd, wie manche glauben ihn hinstellen zu müssen! Zwinker

NEIN, ich glaube sogar der Herr Sarrazin ist "supergscheit" er kommt nur nicht überall gut an mit seiner Wahrheit aussprechen. Exclamation

Mir gefällt er, deshalb Daumen rauf. :thumbup1:


RE: Europa droht der Italexit - FCAler - 19.12.2016

EU in der Krise
"Es bedarf einer Neugründung Europas"

Montag, 19.12.2016, 11:34 · von FOCUS-Online-Expertin Annegret Bendiek 

http://www.focus.de/politik/experten/eu-in-der-krise-es-bedarf-einer-neugruendung-europas_id_6367227.html?utm_source=facebook&utm_medium=social&utm_campaign=facebook-focus-online-politik&fbc=facebook-focus-online-politik&ts=201612191402 

Zitat:Die Vielstimmigkeit Europas findet ihre dramatische Zuspitzung in der Unfähigkeit, in der Außen- und Migrationspolitik mit einer Stimme zu sprechen.

Zitat:Über die Expertin

Dr. Annegret Bendiek ist Wissenschaftlerin bei der Stiftung Wissenschaft und Politik in der Arbeitsgruppe EU/Europa. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind: Europäische Außen- und Sicherheitspolitik, Europäische Integration und transatlantische Zusammenarbeit in Fragen der Digitalisierung und Cybersicherheit.

Europa wird unsicherer und uneiniger werden: "Es bedarf einer Neugründung Europas"

Ja völlig richtig, zurück zu den Anfängen der EU und alle Hungerleider aus den Ostblock-Staaten und den südlichen Schuldenmacher raus aus der EU, oder am besten Deutschland geht raus und läßt die anderen werkeln, bis sie sich zu Tode "geschlafen" haben. Zwinker

Das wär`s doch, oder? Yes


RE: Europa droht der Italexit - bbuchsky - 19.12.2016

(19.12.2016, 13:38)FCAler schrieb:  Interview mit früherem BundesbankerThilo Sarrazin:
"Der Euro kann jederzeit platzen"

Montag, 19.12.2016, 06:31 · von FOCUS-MONEY-Autor Mario Lochner 

...............
Der Mann ist nicht so blöd, wie manche glauben ihn hinstellen zu müssen! Zwinker

NEIN, ich glaube sogar der Herr Sarrazin ist "supergscheit" er kommt nur nicht überall gut an mit seiner Wahrheit aussprechen. Exclamation

Mir gefällt er, deshalb Daumen rauf. :thumbup1:

Ihre Begeisterung für KomplettMenschen scheint keine Grenzen zu kennen.

Was Heiner Geißler über den "Mann" gesagt hat, reicht völlig aus. "Schäbig, hetzerisch und dumm."

Natürlich der "Focus". Niemand ausser "Bild und Focus" gibt diesem Hirni die Gelegenheit, seinen Sermon zu verbreiten. Und "RTL", natürlich. Also unsere "Qualitätsmedien".


RE: Europa droht der Italexit - _solon_ - 19.12.2016

(19.12.2016, 13:38)FCAler schrieb:  Interview mit früherem BundesbankerThilo Sarrazin:
"Der Euro kann jederzeit platzen"

Montag, 19.12.2016, 06:31 · von FOCUS-MONEY-Autor Mario Lochner 

http://www.focus.de/finanzen/boerse/interview-thilo-sarrazin-der-euro-kann-jederzeit-platzen_id_6366979.html?utm_source=facebook&utm_medium=social&utm_campaign=facebook-focus-online-politik&fbc=facebook-focus-online-politik&ts=201612190801 

....

So was höre ich schon seit 14 Jahren. Obwohl die Einführung des Euro, so wie sie durchgezigen wurde, und so wie die Politik momentan läuft, in meinen Augen ein Fehler ist, wird der € so schnell nicht platzen.

Ich befürchte wir haben diese Währung noch ziemlich lange.

EDIT1: Ergänzung
Supergscheit ist Sarrazin sicherlich nicht. Aber von Geld und Währung versteht er mehr als jeder hier - was nicht heißt, daß er öfters überspitzt formuliert und provoziert. Aber da steht er doch nicht alleine, oder?


RE: Europa droht der Italexit - leopold - 19.12.2016

(19.12.2016, 08:08)Serge schrieb:  Das mag schon zutreffend sein. Aber eingebrockt haben sich die tiefsitzende Verunsicherung und Verärgerung der Wähler die etablierten Parteien selbst. Sie hatte lange genug die Zeit, an sich zu arbeiten. Protestparteien oder solche, die nach mehr direkter Demkratie rufen, gibt es ja schon länger.
Man sollte sich also nicht immer wieder den Schlenker zum doch so unvernünftigen Volk machen, sondern die Entwicklung von Protestparteien als das hinnehmen, was es ist. Als Versuch eines Korrektivs, das von außen kommt, weil eine Selbstheilung der Altparteien anscheinend nicht möglich oder nicht gewollt ist, oder meinetwegen als notwendiges Übel. Aber man sieht ja, wie die Altparteien darauf reagieren. 
Allenthalben der Vorwurf des Populismus, nach links, nach rechts und sonstwo hin - was nichts anderes heißt, als dass man die verbale Diffamierung einer ernsthaften Auseinandersetzung vorzieht.

Ich kann nicht glauben, dass ein intelligenter Mensch ständig solche Pauschalurteile von sich gibt. Sie plädieren also dafür, die "etablierten Parteien" abzuwählen und einfach mal eine frische Kraft ranzulassen? Gerade Cinque Stelle in Italien steht für alles oder nichts: Beppe Grillo legt sich auf nichts fest, da er keine Wählergruppe vergraulen will. Für ihn sind schlicht  EU, Euro und Altparteien an allem schuld und wenn er regiert, wird alles besser. Das ist sein Programm, erfahrenes Personal hat seine Partei so gut wie nicht zu bieten. Wo soll das enden, wenn er bereits an einer Großstadt scheitert? Warum schickt er nicht seine besten Leute nach Rom und zeigt, was er kann?

PS: Ist die Linke eigentlich für Sie eine "etablierte" Partei? Sie regiert ja nun bereits seit vielen Jahren in einigen Bundesländern (mit) - eine revolutionär andere Politik der Linken konnte ich bisher dabei aber nicht feststellen. In Regierungsverantwortung merken eben auch die Linken schnell, dass sich manche ideologische Träumerei in der Praxis nicht umsetzen lässt.