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Die Rizin-Bomber von Köln - Druckversion

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Die Rizin-Bomber von Köln - PuK - 09.06.2019

Macht natürlich Angst, und das ist auch beabsichtigt. Die Massenmedien geben sich gerne als Vervielfältiger her.

Prozess gegen mutmaßliche Bombenbauer von Köln beginnt 

Das erinnert mich an die "Sauerland-Bomber", die angebich TATP hergestellt und damit hantiert haben. Zu TATP muss man wissen, dass Nitroglycerin ein Scheißdreck dagegen ist. Wenn man TATP herstellt, muss man es am Ende trocknen. Aber nicht auf der Fensterbank. Das geht schon hoch, wenn die Sonne draufscheint. Und schon gar nicht kann man das durch die Gegend karren. Die Aktivierungsenergie ist so gering, dass eigentlich jede Aktion, die man damit macht, reicht, um es zur Explosion zu bringen. Dass das Szenario so also eigentlich gar nicht möglich war, konnten die Rechtsanwälte bei der Verhandlung dem Gericht offensichtlich nicht vermitteln.

So, um auf die Rizin-Bomber zurückzukommen: Warum machen die sich die Mühe mit den Stahlkugeln, um das Rizin subkutan oder sogar intramuskulär in die Opfer zu bringen? Es einfach durch die Explosion zu zerstäuben hätte auch gereicht, weil es für eine tödliche Vergiftung auch ausreicht, es einzuatmen. Aber nur, wenn das Rizin dabei nicht zu heiß wird. Das wird nämlich durch Hitzeeinwirkung zersetzt und inaktiviert. Schlauer wäre gewesen, einen Feinstaub z.B. durch eine Klimaanlage in eine U-Bahn-Station, ein Einkaufszentrum o.ä. einblasen zu lassen.

Das passt alles nicht. Die hätten auf diese Weise keinen wirksamen Anschlag zusammengebracht, genauso wenig wie die "Sauerland-Bomber".

Und Profis nehmen sowieso nicht Rizin, sondern Abrin. Das wirkt ganz ähnlich, ist aber um Größenordnungen wirksamer. Ich meine, wenn man sich schon die Mühe macht, Giftstoffe aus Pflanzensamen zu extrahieren, warum gibt man sich dann mit den Samen von ricinus communis ab? Dann nimmt man doch gleich die Samen der Paternostererbse (abrus precatorius). Die werden in Asien zur Schmuckherstellung verwendet und lassen sich deshalb relativ leicht durch den Zoll bringen. Und daraus kann man dann Abrin gewinnen. Das ist ein wenig komplizierter als Rizin aus Rizinussamen zu extrahieren, hauptsächlich wegen der geringeren Konzentration des Abrins, aber nicht viel.

Abrin hat gegenüber Rizin noch einen weiteren Vorteil: Es fällt nicht unter das Kriegswaffenkontrollgesetz.