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Volksbegehren "Rettet die Bienen" - Druckversion

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RE: Volksbegehren "Rettet die Bienen" - forest - 09.02.2019

Bei uns gibts den Sofabauer - kein Schreiner oder Polsterer, aber einer, der sein Land verpachtet, weil es zu klein ist, um davon leben zu können. Landmaschinen brauchen Fläche, um rentabel arbeiten zu können. Ein Großbauer vom Gäuboden läßt sich nicht mit einem allgäuer Milchbauern vergleichen. Daran hinkt das Volksbegehren. Es kommt mir vor wie eine foxtönende Biosau, die nun mit Trara und Geschmetter durchs Dorf getrieben wird. Unterschrieben ist die schnell und ein gutes Gefühl kriegt man da auch umsonst.

Bei Wiki unter Agrarsubvention  ist der Scrollbalken einen cm kurz. Ein weltweites Thema.



[Video: https://www.youtube.com/watch?v=P8oreJXGI_U ]


RE: Volksbegehren "Rettet die Bienen" - EvaLuna - 09.02.2019

Landwirte streiten über Volksbegehren - Bund Naturschutz gibt „falscher Politik“ die Schuld


Zitat:14.20 Uhr: Kurz nach Halbzeit des Volksbegehrens Artenvielfalt kochen die Emotionen hoch - nicht zuletzt unter den Landwirten (siehe unten). Der Bund Naturschutz in Bayern (BN) hat sich nun ebenfalls zur Debatte geäußert: Es gebe einen Zusammenhang zwischen Hofsterben und Verlust der Artenvielfalt, erklärte BN-Landeschef Richard Mergner. „Das Volksbegehren zur Rettung der Artenvielfalt will diesen diese schlimmen Trends stoppen und umkehren. Bienen und Bauern können nur zusammen gerettet werden“, betonte er...
Die „bayernweite öffentliche Stimmungsmache gegen das Volksbegehren“ schüre „völlig unnötig Zwietracht unter den Landwirten“, schreibt der Bioland-Vorstand weiter. Und lieferte auch gleich Fakten: Drei Mitglieder des Bioland-Vorstands planten aktuell aus „Protest gegen die Positionen und Aktivitäten des Bayerischen Bauernverbandes bezüglich des Volksbegehrens Artenvielfalt“ aus dem BBV auszutreten, teilte der Vorstand mit.

Der Streit kocht hoch 

Schade, dass das Volksbegehren jetzt so zerfleddert wird. No


RE: Volksbegehren "Rettet die Bienen" - EvaLuna - 09.02.2019

Ein interessantes Experiment. Hätte ich nicht gedacht.


Zitat:Penny räumt alle Bienen-Produkte aus (14.05.2018)

Der Discounter entdeckt die Bestäubung: Eine Filiale hat alle Produkte aussortiert, die es ohne die Leistung der Insekten nicht gäbe. Und plötzlich wurde es leer im Supermarkt. 
Von den rund 2500 Lebensmitteln und anderen Produkten in Discount-Supermärkten der Kette Penny  gäbe es nur weit weniger als die Hälfte, wenn es keine Bienen mehr gäbe. Darauf machte die zum Rewe-Konzern gehörende Kette aufmerksam, indem sie versuchsweise all diese Produkte aus einer Filiale im niedersächsischen Langenhagen ausräumte. Sechzig Prozent der Produkte gab es nicht mehr.

Regale halb leer 

[url=https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/penny-macht-mit-wundersamer-aktion-auf-das-bienensterben-aufmerksam-15589534.html][/url]


RE: Volksbegehren "Rettet die Bienen" - EvaLuna - 09.02.2019

To bee or not to bee 

To bee or not to bee


RE: Volksbegehren "Rettet die Bienen" - Serge - 09.02.2019

(09.02.2019, 14:18)leopold schrieb:  Viel Pflegearbeit zwischen und neben den Modulen 

Käme ein anderer mit einem Artikel von 2009 daher, um etwas zu legen bzw. zu bewiesen, würden Sie sofort mit Häme darauf verweisen, dass das doch heutzutage gar nicht mehr gelte. 
Immerhin hat sich ja wohl die stundenlange Suche im Netz nach einer solchen Quelle gelohnt, oder?
Tatsache ist, dass das bei weitem nicht die Regel ist, es handelt sich wohl um die sprichwörtlichen "Einzelfälle".


RE: Volksbegehren "Rettet die Bienen" - leopold - 09.02.2019

(09.02.2019, 14:21)EvaLuna schrieb:  Der Ausbau der PV-Anlagen auf Freiflächen ist seit 2010 fast zum Erliegen gekommen, da nicht mehr durch das EEG gefördert.  

Gerade mal 300 km² in Deutschland sind mit Anlagen bebaut auf Dächern und nur ein Teil davon auf Freiflächen. Von 357.000 km² also nur ein Bruchteil (0,08 %). Die Hälfte der Gesamtfläche ist für landwirtschaftliche Nutzung.

Also das ist wirklich eine Nebenschauplatzdiskussion.




https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/aktuelle-fakten-zur-photovoltaik-in-deutschland.pdf 

Solche Nebenkriegsschauplätze werden jetzt überall aufgemacht. Es geht den einen darum, die verhassten Grünen und ihre Politik anzugreifen und den anderen, dass alles so bleibt, wie es ist und weitergemacht werden kann wie bisher.
Ich gehe mal davon aus, dass die 10 % trotz der Kampagne des Bauernverbands locker erreicht werden. Die eigentliche Schlammschlacht wird erst beginnen, wenn der Gesetzentwurf des Volksbegehrens zur Abstimmung gestellt und die bayerische Staatsregierung wieder mit irgendeiner windelweichen Placebolösung antreten wird. Wetten, dass plötzlich Wissenschaftler auftauchen, die schwören, dass der Schwund der Insekten gar nicht so schlimm ist und dass das alles mit der Landwirtschaft sowieso nichts zu tun hat. Landwirtschaftsministerin Kaniber wird dann eine genaue Überprüfung ankündigen.


RE: Volksbegehren "Rettet die Bienen" - Serge - 09.02.2019

(09.02.2019, 14:52)EvaLuna schrieb:  Ein interessantes Experiment. Hätte ich nicht gedacht.



Regale halb leer 


Das Experiment ist genauso Bauernfängerei wie der Slogan "Rettet die Bienen", mit dem für das Volksbegehrten geworben wird.
Es gibt nämlich keine Honigbienen, die zu retten wären.
Denen geht es gut, die Zahl der Völker wächst nach einem Tiefstand um 2005 herum wieder, die der Zahl der Imker auch.

Biene Maja muss nicht sterben 
Zitat:Wie wichtig Bienen sind, sollte Anfang der Woche etwa eine PR-Aktion eines Supermarkts in Hannover zeigen. Er räumte Produkte aus den Regalen, die es ohne Bestäubung nicht gäbe: Äpfel, Kaffee, Schokolade, Orangensaft. 60 Prozent des Angebots verschwand (…)
Die Aktion im Supermarkt stellte dennoch kein realistisches Szenario dar.
Bienen sind längst nicht die einzigen Bestäuber. Auch Fliegen, Wespen, Käfer, Schmetterlinge und Motten tragen Pollen von Blüte zu Blüte. Außerdem sind nicht alle Bienenarten zugleich bedroht. So verschwand auch mindestens ein Produkt aus dem Regal, das gar nicht gefährdet ist: Honig.
Und bevor sich jetzt wieder mal derselbe aufregt:
Erstens antworte ich hiermit auf einen Beitrag von @EvaLuna 
und zweitens: Was den Initiatoren des Volksbegehrens recht ist, nämlich die bauernschlaue Verkürzung auf den Slogan "Rettet die Bienen", ist mir billig.


RE: Volksbegehren "Rettet die Bienen" - forest - 09.02.2019

(09.02.2019, 15:34)Serge schrieb:  Tatsache ist, dass das bei weitem nicht die Regel ist, es handelt sich wohl um die sprichwörtlichen "Einzelfälle".

Von einem Einzelfall kann ich berichten: Ein schon immer fortschrittlich geprägter (ehemaliger) Nachbar baut einen Laufstall für seine Kühe und stellt auf Bio-Milch um. Stall mit Bergblick, angrenzend Wiesen, allgäuer Idylle. 10 Jahre später schmeißt er das Bio-Siegel hin, weil es sich bei zunehmendem Verwaltungsaufwand nicht mehr lohnt. Rechnen kann der. Vielleicht wirtschaftet er unverändert nach Biomaßstäben - auf dem kinderreichen Hof wird natürlich (sic!) die Milch auch selbst getrunken und verbuttert. Die Biomilch wurde vom hl. Bürokratius erschlagen.

Ob das ein von der konventionellen Agrarlobby gelegter Stolperstein ist, eine EU-Marotte oder was auch immer, weiß der Deifi.


RE: Volksbegehren "Rettet die Bienen" - leopold - 09.02.2019

(09.02.2019, 15:34)Serge schrieb:  Käme ein anderer mit einem Artikel von 2009 daher, um etwas zu legen bzw. zu bewiesen, würden Sie sofort mit Häme darauf verweisen, dass das doch heutzutage gar nicht mehr gelte. 
Immerhin hat sich ja wohl die stundenlange Suche im Netz nach einer solchen Quelle gelohnt, oder?
Tatsache ist, dass das bei weitem nicht die Regel ist, es handelt sich wohl um die sprichwörtlichen "Einzelfälle".

Ich habe ein Dutzend solcher Quellen gefunden, auch aktuelle wissenschaftliche Abhandlungen, die als PDF aber weder verlinkbar noch zitierbar waren. Googeln Sie einfach die Begriffe  Photovoltaik und Artenschutz oder Artenvielfalt. 
Ich war selbst überrascht, wie viel Literatur es dazu gibt, da es  zunächst meine eigenen Beobachtungen bei Wanderungen waren, die mir gezeigt haben, welche Rückzugsgebiete die eingezäunten Solarparks sein  können. Man muss nur die Augen aufmachen. Am meisten sieht man, wenn man zu Fuß unterwegs ist.


RE: Volksbegehren "Rettet die Bienen" - Serge - 09.02.2019

(09.02.2019, 15:57)leopold schrieb:  Ich habe ein Dutzend solcher Quellen gefunden, auch aktuelle wissenschaftliche Abhandlungen, die als PDF aber weder verlinkbar noch zitierbar waren. Googeln Sie einfach die Begriffe  Photovoltaik und Artenschutz oder Artenvielfalt. 
Ich war selbst überrascht, wie viel Literatur es dazu gibt, da es  meine eigenen Beobachtungen bei Wanderungen waren, die mir gezeigt haben, welche Rückzugsgebiete die eingezäunten Solarparks sein  können. Man muss nur die Augen aufmachen. Am meisten sieht man, wenn man zu Fuß unterwegs ist.

Wenn Ihnen diese eingezäunten Solarparks als Heile-Natur-Surrogat reichen und auch noch gefallen, dann könnten Sie sich ja, wenn Sie Pensionist sind, ein günstiges Grundstück in den Stauden kaufen, ein kleines schnuckeliges Ökohäuschen darauf bauen und rundherum einen wunderbaren naturnahen Solarpark anlegen.
Von dort aus könnten Sie dann in die stinkende Stadt wandern und wieder zurück in die ländliche Idylle.