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RE: Der Brexit - Martin - 10.07.2021

Zitat:London erkennt Brexit-Rechnung nicht an

Zwischen Großbritannien und der EU bahnt sich der nächste Brexit-Konflikt an: Brüssel fordert von London 47,5 Milliarden Euro für noch offene Verpflichtungen aus der Zeit als EU-Mitglied. Zu viel, meint die britische Regierung.

Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/brexit-rechnung-101.html 

Die Briten werden der auf Rache sinnenden EU nicht klein beigeben. Warum sollten Sie auch?

Martin


RE: Der Brexit - Klartexter - 10.07.2021

(10.07.2021, 11:20)Martin schrieb:  Die Briten werden der auf Rache sinnenden EU nicht klein beigeben. Warum sollten Sie auch?

Martin

Sie scheinen ein seltsames Rechtsverständnis zu haben, Martin. Großbritannien ist während seiner EU-Mitgliedschaft diverse Verpflichtungen eingegangen, die auch nach dem Ausscheiden der Briten aus der EU weiter bestehen. Wenn Sie sich von Ihrer Frau scheiden lassen, dann müssen Sie trotz der Scheidung die gemeinsam eingegangenen Verpflichtungen erfüllen. Diese Verpflichtungen sind ja auch nicht erst nach dem Ausscheiden der Briten aus der EU aufgetaucht, man weiß schon seit 2017, welche Beträge in ungefähr auch noch nach dem Ausscheiden aus der EU fällig werden. Da übt niemand Rache, aber es ist völlig legitim, auf die eingegangenen Verpflichtungen zu bestehen. Boris Johnson merkt ja inzwischen, dass die EU kein Kasperlverein ist und sich durchaus auch durchsetzen kann. Und in Großbritannien merken auch die Bürger immer mehr, dass ihnen der EU-Austritt nicht die versprochenen Vorteile bringt. Auf Johnson kommen harte Zeiten zu....


RE: Der Brexit - Martin - 10.07.2021

(10.07.2021, 12:13)Klartexter schrieb:  Sie scheinen ein seltsames Rechtsverständnis zu haben, Martin. Großbritannien ist während seiner EU-Mitgliedschaft diverse Verpflichtungen eingegangen, die auch nach dem Ausscheiden der Briten aus der EU weiter bestehen. Wenn Sie sich von Ihrer Frau scheiden lassen, dann müssen Sie trotz der Scheidung die gemeinsam eingegangenen Verpflichtungen erfüllen.

Offenbar ist nur die Höhe strittig und nicht die Forderung als solche. Das werden dann wohl Gerichte entscheiden oder man einigt sich auf einen Kompromiss. Dass die komplette Summe bezahlt wird, halte ich für sehr unwahrscheinlich.

(10.07.2021, 12:13)Klartexter schrieb:  Und in Großbritannien merken auch die Bürger immer mehr, dass ihnen der EU-Austritt nicht die versprochenen Vorteile bringt. Auf Johnson kommen harte Zeiten zu....

Ja, die ersten Einwohner brechen aufgrund der Unterversorgung bereits mit Hungerödemen auf der Straße zusammen. Tongue

Martin


RE: Der Brexit - Klartexter - 10.07.2021

(10.07.2021, 12:19)Martin schrieb:  Ja, die ersten Einwohner brechen aufgrund der Unterversorgung bereits mit Hungerödemen auf der Straße zusammen.  Tongue

Martin

Inzidenz nähert sich 300 – Corona kommt mit Macht nach Großbritannien zurück
 

Das ist nur eines der Probleme, die Johnson ignoriert, weil er die Folgen des Brexit auf die Pandemie schieben kann. Aber Industrie und Gastronomie fehlen heute schon die Mitarbeiter, die Fischer merken, dass sie ihre Fänge nicht mehr problemlos verkaufen können. Die Liste lässt sich durchaus fortsetzen.


RE: Der Brexit - Martin - 10.07.2021

(10.07.2021, 13:34)Klartexter schrieb:  Inzidenz nähert sich 300 – Corona kommt mit Macht nach Großbritannien zurück 

Das ist nur eines der Probleme, die Johnson ignoriert, weil er die Folgen des Brexit auf die Pandemie schieben kann. Aber Industrie und Gastronomie fehlen heute schon die Mitarbeiter, die Fischer merken, dass sie ihre Fänge nicht mehr problemlos verkaufen können. Die Liste lässt sich durchaus fortsetzen.

Puh, da bin ich aber doppelt froh, dass Delta bei uns dank der EU keine Rolle spielt und spielen wird. 

Und natürlich, die Gastronomie bei uns ist derzeit ja hauptsächlich mit Geld zählen beschäftigt.  Devil

Martin


RE: Der Brexit - Klartexter - 10.07.2021

(10.07.2021, 13:42)Martin schrieb:  Puh, da bin ich aber doppelt froh, dass Delta bei uns dank der EU keine Rolle spielt und spielen wird. 

Und natürlich, die Gastronomie bei uns ist derzeit ja hauptsächlich mit Geld zählen beschäftigt.  Devil

Martin

Na ja, Martin, Deutschland hat eine Inzidenz von 5,8 - so gesehen sind wir meilenweit von der Inzidenz in GB entfernt.

Und die Gastronomie hier hat auch viele Mitarbeiter durch Corona verloren, aber sie kann problemlos Mitarbeiter innerhalb der EU suchen und einstellen. Der Wirt in GB kann zwar auch im Ausland nach Mitarbeitern suchen, aber die brauchen dann ein Visum und eine Arbeitserlaubnis, was natürlich mit jeder Menge Papierkram verbunden ist. Von daher gehen Fachkräfte lieber innerhalb der EU ein Arbeitsverhältnis ein, was für beide Seiten nur Vorteile bringt.


RE: Der Brexit - Martin - 10.07.2021

(10.07.2021, 13:55)Klartexter schrieb:  Na ja, Martin, Deutschland hat eine Inzidenz von 5,8 - so gesehen sind wir meilenweit von der Inzidenz in GB entfernt.

Und die Gastronomie hier hat auch viele Mitarbeiter durch Corona verloren, aber sie kann problemlos Mitarbeiter innerhalb der EU suchen und einstellen. Der Wirt in GB kann zwar auch im Ausland nach Mitarbeitern suchen, aber die brauchen dann ein Visum und eine Arbeitserlaubnis, was natürlich mit jeder Menge Papierkram verbunden ist. Von daher gehen Fachkräfte lieber innerhalb der EU ein Arbeitsverhältnis ein, was für beide Seiten nur Vorteile bringt.

Abwarten, Klartexter. Corona hat uns eines gelehrt, dass die hohen Inzidenzen des Nachbarn heute die hohen Inzidenzen des eigenen Landes morgen sind. UK hat sehr vieles gelockert, also wird uns auch nur die Wahl zwischen Pest und Cholera bleiben. Bei uns steigen die Zahlen seit 4 Tagen auch wieder kontinuierlich an, mal sehen, wie lange Gastronomie und Einzelhandel diesen Sommer noch offen bleiben dürfen.

Die ausländische Fachkraft wird sich weniger an Formalitäten, als vielmehr an Einkommensmöglichkeiten orientieren. Deshalb ist auch die Schweiz als Nicht-EU Land bei Arbeitssuchenden sehr beliebt. 

Martin


RE: Der Brexit - Klartexter - 13.07.2021

Arbeitskräftemangel: Britische Wirtschaft drängt auf mehr Einwanderung 

Zitat:Besonders groß ist das Problem in der IT-Branche, dem Baugewerbe, dem Gesundheitssystem, der Logistikbranche und dem Dienstleistungssektor.

Corona und Brexit sind ein Giftgemisch für die britische Wirtschaft. Zumindet der Brexit wäre vermeidbar geween.


RE: Der Brexit - Martin - 13.07.2021

(13.07.2021, 08:53)Klartexter schrieb:  Arbeitskräftemangel: Britische Wirtschaft drängt auf mehr Einwanderung 


Corona und Brexit sind ein Giftgemisch für die britische Wirtschaft. Zumindet der Brexit wäre vermeidbar geween.

Aus dem Artikel:

Zitat:[...] Martin sprach ein Problem an, über das viele Gastwirte, aber auch Einzelhändler, Baufirmen und Spediteure klagen: Sie haben Schwierigkeiten, Arbeitskräfte zu finden. Der Brexit ist dabei allerdings nur ein zusätzlicher Faktor – schwerwiegender sind die Folgen der Corona-Pandemie.

Dass nicht mehr so einfach Lohnarbeitssklaven mit Werkverträgen aus Osteuropa importiert werden können, um Lohndumping zu betreiben, halte ich für eine sehr gute Sache. Die klagenden Branchen geben ja beredt Zeugnis darüber, welche Art von Arbeitern gesucht wird. Also nicht die syrischen Nuklearwissenschaftler, die ohnehin mehrheitlich in Deutschland eine Heimat gefunden haben, sondern Kellner, Bauarbeiter und LKW-Fahrer. Also wird der britischen Wirtschaft nichts anderes übrig bleiben, als anständige Löhne zu bezahlen. Auch das war ein gewolltes Resultat der Brexit-Wähler.

Martin


RE: Der Brexit - Kreti u. Plethi - 13.07.2021

(13.07.2021, 09:05)Martin schrieb:  Aus dem Artikel:


Dass nicht mehr so einfach Lohnarbeitssklaven mit Werkverträgen aus Osteuropa importiert werden können, um Lohndumping zu betreiben, halte ich für eine sehr gute Sache. Die klagenden Branchen geben ja beredt Zeugnis darüber, welche Art von Arbeitern gesucht wird. Also nicht die syrischen Nuklearwissenschaftler, die ohnehin mehrheitlich in Deutschland eine Heimat gefunden haben, sondern Kellner, Bauarbeiter und LKW-Fahrer. Also wird der britischen Wirtschaft nichts anderes übrig bleiben, als anständige Löhne zu bezahlen. Auch das war ein gewolltes Resultat der Brexit-Wähler.

Martin

Ach ja?

Zitat:Fast die Hälfte der Brexit-Befürworter entschied sich aus immigrationspolitischen Gründen für den EU-Austritt. Die Gegenden mit den höchsten Zuwanderungszahlen jedoch stimmten überwiegend für den Verbleib.

Euraktiv