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Digitale Patientenakten - Druckversion

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digitale Patientenakte - Udo - 17.07.2018

Jens Spahn will die digitale Patientenakten einführen. Natürlich will er den Service für den Versicherten damit steigern. Sicherlich ist dies auch der Fall. Es macht für die breite Masse der Bevölkerung keinen Sinn seine Krankendaten auf den Smartphone einzusehen.
Versicherungen und andere Unternehmen könnten mit den Daten viel viel mehr anfangen. Innocent Innocent 

Es war schon immer so: Zuerst dürfte der Betroffene noch zustimmen, die Zustimmungsrechte werden dann immer weniger.

PS: Ich bin dagegen aus jeden Menschen in Deutschland den totalen digitalisierten gläserenen Menschen zu machen. Das widerspricht der Grundidee der freiheit-demokratischen Grundordnung. Das Bundesverfassungsgericht hat das Recht auf informationelle Selbstbestimmung schon bestätigt.
und

https://dejure.org/gesetze/GRCh/8.html 


RE: digitale Patienakte - Lueginsland - 17.07.2018

(17.07.2018, 08:34)Udo schrieb:  Jens Spahn will die digitale Patientenakten einführen. Natürlich will er den Service für den Versicherten damit steigern. Sicherlich ist dies auch der Fall. Es macht für die breite Masse der Bevölkerung keinen Sinn seine Krankendaten auf den Smartphone einzusehen.
Versicherungen und andere Unternehmen könnten mit den Daten viel viel mehr anfangen. Innocent Innocent 

Es war schon immer so: Zuerst dürfte der Betroffene noch zustimmen, die Zustimmungsrechte werden dann immer weniger.

Pseudo rennt erneut mit Karacho in eine Wortschöpfung.
Er zieht den Namen des Bundesgesundheitsministers ins Lächerliche, eine absolute Unhöflichkeit
und erfindet die Patienakte.



78 Prozent der Befragten würden eine digitale Gesundheitsakte nutzen, wenn sie von ihrer Krankenkasse angeboten wird.
77 Prozent der Versicherten wollen zudem selbst darüber bestimmen, welche Ärzte Zugriff auf die Daten in ihrer elektronischen Akte haben.
Die Umfragen deuten auf ein wachsendes Interesse der Bevölkerung an einem persönlichen selbstbestimmten Gesundheitsmanagement
unter Einbeziehung digitaler Technologien hin, wie sie es aus anderen Lebensbereichen schon längst gewohnt sind.

Zudem soll der Patient selbst entscheiden können, ob und welche Informationen er einem behandelnden Arzt mitteilen möchte.
Noch in diesem Monat würden die notwendigen rechtlichen Voraussetzungen für die ePa auf den Weg gebracht, erklärte Spahn



RE: digitale Patienakte - PuK - 17.07.2018

(17.07.2018, 08:34)Udo schrieb:  Jens Spahn will die digitale Patientenakten einführen. Natürlich will er den Service für den Versicherten damit steigern. Sicherlich ist dies auch der Fall. Es macht für die breite Masse der Bevölkerung keinen Sinn seine Krankendaten auf den Smartphone einzusehen.
Versicherungen und andere Unternehmen könnten mit den Daten viel viel mehr anfangen. Innocent Innocent 

Es war schon immer so: Zuerst dürfte der Betroffene noch zustimmen, die Zustimmungsrechte werden dann immer weniger.

Ich stehe der Sache äußerst skeptisch gegenüber. Und zwar möchte ich nicht, dass ein Arzt vorher die Untersuchungsergebnisse anderer Ärzte sieht, bevor er sich sein Urteil bildet. Die sind möglicherweise längst veraltet, alte Krankheiten geheilt, dafür aber neue hinzugekommen. Und für einen Arzt ist meistens das (Vor)-Urteil eines anderen Arztes, das 20 Jahre alt ist, eher "vertrauenswürdig" als irgendwelche Aussagen des Patienten. 

Mir ist das schon zwei Mal im ZK passiert. Die kramen irgendwelche alten Untersuchungen raus und das muss es dann sein. Nö, war es eben zwei Mal nicht, und ich hätte ihnen das vorher sagen können. Das hab ich denen auch gesagt, aber sie vertrauten lieber ihren Uralt-Unterlagen. Ich habe nämlich auch außerhalb eine ganz gute Ärztin und lasse mich dort regelmäßig checken. Die schickt mich ohnehin nur ins Krankenhaus, wenn es was Neues ist, was wir bisher noch nicht hatten. Zugeben, dass der Patient recht hatte, können sie natürlich nicht, wenn man dann "ich hab's ja gleich gesagt" murmelt. Dann kommt immer nur ein lahmes: "Aber es hätte ja sein können." 

Es ist nicht nur ärgerlich, wenn man seine Zeit mit falschen Untersuchungen verplempert, sondern möglicherweise auch sehr gefährlich.

Ich sehe da also die große Gefahr der Befangenheit von Ärzten und daraus resultierender Schlampigkeit. 

Allenfalls sinnvoll könnte sein, dort die Blutgruppe nebst Rhesusfaktor und etwaige dringend benötigte Medikamente zu speichern, die man auf jeden Fall braucht, weil man sonst vielleicht stirbt. Es kann ja sein, dass man z.B. einen Unfall hatte und bewusstlos ist, wenn man ins Krankenhaus kommt und das nicht sagen kann. Wobei die Blutgruppe auch in ein paar Minuten getestet ist, darauf kommt es in fast keinem denkbaren Fall an, und Spenderblut der Gruppe 0 funktioniert eh bei jedem Menschen. Man kann ja mal einen halben Liter Gruppe 0 geben und bis das reingelaufen ist, ist auch die Blutgruppe getestet. Wenn der Test vorliegt, gibt man dann die eigentliche Blutgruppe. Aber es ging ja auch nur um einen halben Liter (so viel ich weiß, ist das sogar nur eine "Preißenmaß", so eine Blutkonserve, also 0,4 Liter).

Es sollte auf jeden Fall nur das gespeichert werden, was der Patient auch gespeichert haben möchte. Alles andere kann zu fatalen Fehldiagnosen aufgrund von Befangenheit führen. Die sollen mich gefälligst "blind" untersuchen, das Ergebnis kommt der aktuellen Wahrheit sicher näher als das, was vor 10 oder 20 Jahren mal "die Wahrheit" war.  

In Wahrheit geht es nur mal wieder um vermeintliche Kosteneinsparungen. Man hofft auf Kostensenkung durch Einsparung vermeintlicher Doppeluntersuchungen und investiert erst mal einige Milliarden € in ein System, das dann nur Uraltdaten von Anno Tobak ausspuckt. Dieses Geld wäre weit besser in aktuelle Untersuchungen des Patienten investiert. Es geht nicht um geheilte Krankheiten oder solche, die man schon lange im Griff hat, sondern immer nur um das, was dem Patienten jetzt fehlt.  

Übrigens: Auf der Karte wird nur der Zugangsschlüssel gespeichert. Die Daten selbst liegen natürlich auf einem zentralen Server, weil sie auf der Karte gar keinen Platz hätten.


RE: digitale Patienakte - PuK - 17.07.2018

(17.07.2018, 09:05)Lueginsland schrieb:  Er zieht den Namen des Bundesgesundheitsministers ins Lächerliche, eine absolute Unhöflichkeit
und erfindet die Patienakte.

Nein, denn s.o. Die Karte ist nur der Schlüssel zur digitalen Patientenakte irgendwo auf einem Server. 

Wie bei der EC-Karte. Die gewährt einem auch nur Zugang zu einer Verbindung mit dem Bankserver. Aber auf der EC-Karte ist nicht der Kontostand gespeichert und auch keine Umsätze. Man kann sich damit nur am Kontoauszugsdrucker seine Auszüge rauslassen oder Geld ziehen. Und dann entscheidet der Automat aufgrund dessen, was ihm der Server sagt, ob er die Kohle ausspuckt oder nicht.


RE: digitale Patienakte - Udo - 17.07.2018

(17.07.2018, 09:22)PuK schrieb:  Ich stehe der Sache äußerst skeptisch gegenüber. Und zwar möchte ich nicht, dass ein Arzt vorher die Untersuchungsergebnisse anderer Ärzte sieht, bevor er sich sein Urteil bildet. Die sind möglicherweise längst veraltet, alte Krankheiten geheilt, dafür aber neue hinzugekommen. Und für einen Arzt ist meistens das (Vor)-Urteil eines anderen Arztes, das 20 Jahre alt ist, eher "vertrauenswürdig" als irgendwelche Aussagen des Patienten. 

Mir ist das schon zwei Mal im ZK passiert. Die kramen irgendwelche alten Untersuchungen raus und das muss es dann sein. Nö, war es eben zwei Mal nicht, und ich hätte ihnen das vorher sagen können. Das hab ich denen auch gesagt, aber sie vertrauten lieber ihren Uralt-Unterlagen. Ich habe nämlich auch außerhalb eine ganz gute Ärztin und lasse mich dort regelmäßig checken. Die schickt mich ohnehin nur ins Krankenhaus, wenn es was Neues ist, was wir bisher noch nicht hatten. Zugeben, dass der Patient recht hatte, können sie natürlich nicht, wenn man dann "ich hab's ja gleich gesagt" murmelt. Dann kommt immer nur ein lahmes: "Aber es hätte ja sein können." 

Es ist nicht nur ärgerlich, wenn man seine Zeit mit falschen Untersuchungen verplempert, sondern möglicherweise auch sehr gefährlich.

Ich sehe da also die große Gefahr der Befangenheit von Ärzten und daraus resultierender Schlampigkeit. 

Allenfalls sinnvoll könnte sein, dort die Blutgruppe nebst Rhesusfaktor und etwaige dringend benötigte Medikamente zu speichern, die man auf jeden Fall braucht, weil man sonst vielleicht stirbt. Es kann ja sein, dass man z.B. einen Unfall hatte und bewusstlos ist, wenn man ins Krankenhaus kommt und das nicht sagen kann. Wobei die Blutgruppe auch in ein paar Minuten getestet ist, darauf kommt es in fast keinem denkbaren Fall an, und Spenderblut der Gruppe 0 funktioniert eh bei jedem Menschen. Man kann ja mal einen halben Liter Gruppe 0 geben und bis das reingelaufen ist, ist auch die Blutgruppe getestet. Wenn der Test vorliegt, gibt man dann die eigentliche Blutgruppe. Aber es ging ja auch nur um einen halben Liter (so viel ich weiß, ist das sogar nur eine "Preißenmaß", so eine Blutkonserve, also 0,4 Liter).

Es sollte auf jeden Fall nur das gespeichert werden, was der Patient auch gespeichert haben möchte. Alles andere kann zu fatalen Fehldiagnosen aufgrund von Befangenheit führen. Die sollen mich gefälligst "blind" untersuchen, das Ergebnis kommt der aktuellen Wahrheit sicher näher als das, was vor 10 oder 20 Jahren mal "die Wahrheit" war.  

In Wahrheit geht es nur mal wieder um vermeintliche Kosteneinsparungen. Man hofft auf Kostensenkung durch Einsparung vermeintlicher Doppeluntersuchungen und investiert erst mal einige Milliarden € in ein System, das dann nur Uraltdaten von Anno Tobak ausspuckt. Dieses Geld wäre weit besser in aktuelle Untersuchungen des Patienten investiert. Es geht nicht um geheilte Krankheiten oder solche, die man schon lange im Griff hat, sondern immer nur um das, was dem Patienten jetzt fehlt.  

Übrigens: Auf der Karte wird nur der Zugangsschlüssel gespeichert. Die Daten selbst liegen natürlich auf einem zentralen Server, weil sie auf der Karte gar keinen Platz hätten.

 Das sehe ich genau so.

hier der Artikel aus Zeit Online

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2018-07/bundesministerium-gesundheit-jens-spahn-elektronische-patientenakte 


RE: digitale Patienakte - Lueginsland - 17.07.2018

(17.07.2018, 09:28)PuK schrieb:  Nein, denn s.o. Die Karte ist nur der Schlüssel zur digitalen Patientenakte irgendwo auf einem Server. 

Wie bei der EC-Karte. Die gewährt einem auch nur Zugang zu einer Verbindung mit dem Bankserver. Aber auf der EC-Karte ist nicht der Kontostand gespeichert und auch keine Umsätze. Man kann sich damit nur am Kontoauszugsdrucker seine Auszüge rauslassen oder Geld ziehen. Und dann entscheidet der Automat aufgrund dessen, was ihm der Server sagt, ob er die Kohle ausspuckt oder nicht.

So war es halt vor der Korrektur, jedoch bleibt die Unhöflichkeit.
Auch der Name eines Politikers ist von Geburt an geschützt!

Zu den gespeicherten Daten habe ich bereits die Absichtserklärung Spahns genannt:

Zudem soll der Patient selbst entscheiden können, ob und welche Informationen er einem behandelnden Arzt mitteilen möchte.

PS: die mir an anderer Stelle gewährte Hilfe ist für mich tatsächlich schwierig umzusetzen, ich bleibe aber dran, vor allem wenn es wieder mal regnet...


RE: Digitale Patientenakten - Lueginsland - 17.07.2018

Na, ´s hilft doch ....


RE: digitale Patienakte - PuK - 17.07.2018

(17.07.2018, 10:08)Lueginsland schrieb:  So war es halt vor der Korrektur, jedoch bleibt die Unhöflichkeit.
Auch der Name eines Politikers ist von Geburt an geschützt!

Zu den gespeicherten Daten habe ich bereits die Absichtserklärung Spahns genannt:

Zudem soll der Patient selbst entscheiden können, ob und welche Informationen er einem behandelnden Arzt mitteilen möchte.

PS: die mir an anderer Stelle gewährte Hilfe ist für mich tatsächlich schwierig umzusetzen, ich bleibe aber dran, vor allem wenn es wieder mal regnet...

Ich bin mir ziemlich sicher, dass es auf lange Sicht nicht dabei bleibt. Absichtserklärungen von Politikern kann man sich zusammenrollen und hinstecken, wo die Sonne nie scheint. Die fahren alle die übliche Salamitaktik und führen es scheibchenweise ein. Immer noch ein bisschen mehr Daten, die sie gerne auch noch hätten. Aber alles in ganz kleinen Schritten, damit der Überwachungswahn nicht so auffällt.

Nach der faktischen Abschaffung des Bankgeheimisses (das gilt gerade noch vor den Nachbarn) kommt nun die Abschaffung der ärztlichen Schweigepflicht.

Wo ist eigentlich der Herr Montgomery vom Ärzteverband gerade? Auf Tauchstation, ganz zufällig?


RE: digitale Patienakte - PuK - 17.07.2018

(17.07.2018, 10:08)Lueginsland schrieb:  PS: die mir an anderer Stelle gewährte Hilfe ist für mich tatsächlich schwierig umzusetzen, ich bleibe aber dran, vor allem wenn es wieder mal regnet...


(offtopic)

Schwierig ist das eigentlich nicht. Aber MPEG-2 (das ist die Videonorm, nach der auf DVDs gespeichert wird) lässt sich anders nur sehr grob in Stücke hacken. Für genaue Schnitte, beispielsweise um Werbung aus einem Film framegenau (ein Frame ist sowas ähnliches wie ein Einzelbild) herauszuschneiden, muss man es aber in Bild und Ton auftrennen, beides einzeln schneiden und dann wieder zusammenfügen. Cuttermaran hat den Vorteil, dass es das parallele Schneiden von Video und Audio automatisch macht. Man muss nur das Video laden, das Audio lädt es mit und schneidet es genau da, wo man auch das Video geschnitten hat. MPEG2Schnitt wäre eine auch kostenlose Alternative, die es genauso macht, aber das Programm hat bei mir nicht auf jedem Rechner bzw. unter jeden Windows-Installation funktioniert.

Kostenlos geht das eben so wie beschrieben. Mit Freeware. Es gibt kostenpflichtige Programme, die vieles im Hintergrund erledigen. Aber die sind sehr teuer, wenn sie gut sind, und dabei lernt man auch nix über Video- und Fernsehformate. 

Das MPEG grob in Stücke zu hacken ginge mit MPEG2CUT2 . Das kannst du mal probieren. VOB von der DVD rein, Schnittpunkte setzen, MPEG raus. Aber das ist äußerst reduziert und ergibt Schnitte, die woanders sind, als man sie gesetzt hat. Nicht ganz woanders, aber eben nicht an der richtigen Stelle.


RE: Digitale Patientenakten - Lueginsland - 17.07.2018

Was besteht denn hier für eine Seilschaft?

In post # 1 stand geschrieben "Spähnlein"

Ich habe diese Zeilen zitiert, genau mit diesem Wort.

Bisher war es so, dass bei Änderung eines post, das Zitat nicht berichtigt wurde.
Es ist auch noch so, siehe Versuchsballon "Try and error" ... aber hier offensichtlich nicht??

Fragen über Fragen!