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BDZV-Kongress: Vorsicht: „Lügenpresse!“ – Ist etwas dran an der Kritik? - Druckversion

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BDZV-Kongress: Vorsicht: „Lügenpresse!“ – Ist etwas dran an der Kritik? - Martin - 28.09.2016

Hörenswerter Podcast vom BDZV-Kongress (Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger e.V.) , der sich unaufgeregt des Themas "Lügenpresse" annimmt.
Teilnehmer der Runde u. a. Prof. Patzelt, Dr. Gauland und Nikolaus Blome.

Hörenswert deswegen, weil die Runde weitestgehend auf die üblichen Plattitüden verzichtet und das Thema mit der gebotenen Sachlichkeit diskutiert.

http://www.wwwagner.tv/?p=31736 

Martin


RE: BDZV-Kongress: Vorsicht: „Lügenpresse!“ – Ist etwas dran an der Kritik? - bbuchsky - 28.09.2016

Also mal ehrlich:
Den Patzelt halte ich für einen der Vordenker der Pegidisten, denn seine Bereitschaft, hinter 37 Moslems in Sachsen eine Gefahr für die "deutsche Identität"* zu sehen, teilt er mit diesen "Herren".
Der Gauland war schon in seiner Zeit in der CDU ein Nazi, oder höchstens 2 Angström von denen entfernt. ("Fall Gauland")
Der Blome ist zugegeben ein smarter Typ und für einen Konservativen geradezu intellektuell, aber trotzdem:
Haben die keinen gefunden, der nicht mit dem Konservativismus liebäugelt?

* über dieses "Ding" sollte noch zu diskutieren sein, denn bisher rangieren für mich unter "Deutscher Identität" hauptsächlich jene Charaktereigenschaften, die unsere Fähigkeit zur Teilhabe an der zivilisierten Welt ein ums andere Mal in Frage gestellt haben.


RE: BDZV-Kongress: Vorsicht: „Lügenpresse!“ – Ist etwas dran an der Kritik? - Martin - 28.09.2016

(28.09.2016, 21:15)bbuchsky schrieb:  Blablub

Haben Sie den Podcast wenigstens angehört? Wenn Sie der Meinung sind, Gauland werde dort gestreichelt, liegen Sie falsch!
Um Prof. Patzelt bei Pegida zu verorten, muss man wohl ein Andreas Baader Poster im Wohnzimmer hängen haben.

Martin


RE: BDZV-Kongress: Vorsicht: „Lügenpresse!“ – Ist etwas dran an der Kritik? - TomTinte - 29.09.2016

(28.09.2016, 14:56)Martin schrieb:  Hörenswerter Podcast vom BDZV-Kongress (Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger e.V.) , der sich unaufgeregt des Themas "Lügenpresse" annimmt.
Teilnehmer der Runde u. a. Prof. Patzelt, Dr. Gauland und Nikolaus Blome.

Hörenswert deswegen, weil die Runde weitestgehend auf die üblichen Plattitüden verzichtet und das Thema mit der gebotenen Sachlichkeit diskutiert.

http://www.wwwagner.tv/?p=31736 

Martin

Der Disput war erstaunlich sachlich. Das hatte ich so nicht erwartet. Es war halt auch keine übliche niveaulose Fernseh Talkshow.


RE: BDZV-Kongress: Vorsicht: „Lügenpresse!“ – Ist etwas dran an der Kritik? - bbuchsky - 29.09.2016

(28.09.2016, 22:17)Martin schrieb:  Haben Sie den Podcast wenigstens angehört? Wenn Sie der Meinung sind, Gauland werde dort gestreichelt, liegen Sie falsch!
Um Prof. Patzelt bei Pegida zu verorten, muss man wohl ein Andreas Baader Poster im Wohnzimmer hängen haben.

Martin

Erst in der finsteren Nacht. Gute Debatte, zugegeben.

Meine kultischen Ambitionen gehen gegen 0 Exclamation .

Patzelt hat in mehreren Wortmeldungen Verständnis für die Ängste seiner Sachsen geäußert, was für mich schlicht Quatsch ist. Er müsste besser wissen, dass sich diese Ängste von Faschisten instrumentalisieren und katalysieren lassen, und keinerlei rationalen Hintergrund haben.
Die Eigenart besonders einfältiger Leute, sich solange "gut" zu fühlen, solange es anderen schlechter geht als ihnen, läßt sich mit dem dämmernden Bewußtsein umfassender Insuffizienz zu eben jenem völkischen Brei anrühren, der da montäglich durch Sachsen sickert.


RE: BDZV-Kongress: Vorsicht: „Lügenpresse!“ – Ist etwas dran an der Kritik? - Martin - 29.09.2016

(29.09.2016, 10:38)bbuchsky schrieb:  Patzelt hat in mehreren Wortmeldungen Verständnis für die Ängste seiner Sachsen geäußert, was für mich schlicht Quatsch ist. Er müsste besser wissen, dass sich diese Ängste von Faschisten instrumentalisieren und katalysieren lassen, und keinerlei rationalen Hintergrund haben.
Die Eigenart besonders einfältiger Leute, sich solange "gut" zu fühlen, solange es anderen schlechter geht als ihnen, läßt sich mit dem dämmernden Bewußtsein umfassender Insuffizienz zu eben jenem völkischen Brei anrühren, der da montäglich durch Sachsen sickert.

Patzelt hat Sie offenbar gehört und geantwortet:

Zitat:>> Immer wieder lese ich in Internet-Kommentaren, ich würde „krude Thesen“ über PEGIDA verbreiten. Aus dem Zusammenhang geht in der Regel hervor, dass derlei Leute meine tatsächlichen Thesen zu PEGIDA – und zur AfD – gar nicht kennen. Unlängst habe ich sie systematisch in meinem Beitrag zu einem von Karl-Siegbert Rehberg u.a. herausgegebenen Sammelband über PEGIDA (Bielefeld 2016) unter dem Titel „Neun unorthodoxe Thesen zu PEGIDA“ knapp zusammengestellt (dort S. 69-82). Noch weiter auf das im Kern Wichtigste verkürzt, mache ich sie nachstehend besonders leicht greifbar. Durchaus aber gebe ich mich nicht der Hoffnung hin, ausgerechnet jene würden sie lesen, die gerne von den „kruden Thesen eines PEGIDA-Verstehers“ faseln. <<

Quelle: http://wjpatzelt.de/?p=1007 



Auszug: "Die AfD-Wählerschaft ist „PEGIDA in der Wahlkabine“. Dresdens PEGIDA-Demonstrationen hingegen sind ein „Vulkanschlot“. Dort – und in den Wählerstimmen für die AfD – tritt jenes Magma des Rechtspopulismus zutage, das überall unter Deutschland, ja weithin unter der Oberfläche vieler europäischer Staaten brodelt."

Ich bin sicher, dass Sie ihm in vielen seiner Thesen zustimmen werden. Also nicht immer gleich vorverurteilen, sondern erstmal anhören, was der Mann zu sagen hat.
Er ist ein brillanter Analytiker und Erklärer und nimmt mitnichten eine politische Position ein, sondern bleibt stets neutral.

Martin


RE: BDZV-Kongress: Vorsicht: „Lügenpresse!“ – Ist etwas dran an der Kritik? - bbuchsky - 29.09.2016

(29.09.2016, 13:18)Martin schrieb:  Patzelt hat Sie offenbar gehört und geantwortet:




Auszug: "Die AfD-Wählerschaft ist „PEGIDA in der Wahlkabine“. Dresdens PEGIDA-Demonstrationen hingegen sind ein „Vulkanschlot“. Dort – und in den Wählerstimmen für die AfD – tritt jenes Magma des Rechtspopulismus zutage, das überall unter Deutschland, ja weithin unter der Oberfläche vieler europäischer Staaten brodelt."

Ich bin sicher, dass Sie ihm in vielen seiner Thesen zustimmen werden. Also nicht immer gleich vorverurteilen, sondern erstmal anhören, was der Mann zu sagen hat.
Er ist ein brillanter Analytiker und Erklärer und nimmt mitnichten eine politische Position ein, sondern bleibt stets neutral.

Martin

Danke, Martin, und schöne Grüße, Herr Professor Patzelt.

Ich werde sofort den beiden graugesichtigen Pepitahutträgern, die seit Monaten hinter mir herschwimmen, meine Haltungsänderung signalisieren, vielleicht braucht der sächsische Verfassungsschutz ja seine Mitarbeiter für dringendere Observationen. Welches Flaggenbild deutet den Stimmungswechsel wohl an.......?
Die These, ICH sei jetzt alleine für Existenz und Zulauf der Pegida sowie für die Gründung der AfD schuldbar in Haftung zu nehmen, nagele ich mir zur Warnung an die Kajütentür.

OK, mit den Thesen kann ich leben und möchte die Verortung des Herrn Professors im rechten Spektrum erstmal ruhen lassen.

Eine Erklärung allerdings hätte mich gefreut, und ich hoffe, Martin, dass Sie die noch irgendwo ausgraben können:
Wie ist es dazu gekommen, dass sich unter einer doch recht restriktiven Herrschaft angeblicher Sozialisten eine so unterirdische Verbreitung notwendiger sozialer Kompetenz hat manifestieren können? War das Maß an vermittelter politischer Kultur ausschließlich von den Recipienten abhängig, und was sagt das über die professorale Arbeit in Dresden aus?

Mir ist kürzlich aufgefallen, dass das Land Sachsen viel Geld in Werbung für Dunkeldeutschland ausgibt. Wäre dieses Geld in die politische Erwachsenenbildung nicht besser investiert? Wenn die Herrschaften aufhören, Bömbchen zu legen (Schwarzpulver ist nicht wirklich mit Sprengstoff zu vergleichen...), Asylantenheime und Neger anzuzünden, ergibt sich die Attraktivität des Landes von ganz allein.

Also: Ab jetzt mit Kultur!