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Normale Version: Die Linke und der Nationalismus
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Martin

(19.03.2017, 19:50)bbuchsky schrieb: [ -> ]War ja nur ein Aufhänger.

Gerade diese "Identität" möchte ich nochmal anreißen. Wer sich über seinen Glauben oder seine Nationalität definiert, steht für mich in dringendem Verdacht, überhaupt keine Identität zu haben.
Beides fällt einem nicht durch eigene Bestrebung zu, ist letztlich einem Zufall geschuldet.

Bei den Nationalstaaten bin ich ganz bei Ihnen. Der Drops ist gelutscht, alle nationale Hysterie dient letztlich dazu, Unterschiede herzustellen oder zu vergrößern, den Konflikt zur politischen Maxime zu erklären.
Gut für Waffenhersteller, schlecht für die Menschheit und eine Katastrophe für die Umwelt.

Ein Internationalismus, der nur als Vorwand für das Schleifen von Sozialstandards und zur Steueroptimierung dient, ist keinen Deut besser als Nationalismus. Darin begründet sich die zunehmende und berechtigte Ablehunung gegenüber der EU, da die Entwicklung des Wohlstands der Bevölkerungen von der Wirtschaftsentwicklung innerhalb der EU weitestgehend entkoppelt ist.

Martin

bbuchsky

(19.03.2017, 21:44)Martin schrieb: [ -> ]Ein Internationalismus, der nur als Vorwand für das Schleifen von Sozialstandards und zur Steueroptimierung dient, ist keinen Deut besser als Nationalismus. Darin begründet sich die zunehmende und berechtigte Ablehunung gegenüber der EU, da die Entwicklung des Wohlstands der Bevölkerungen von der Wirtschaftsentwicklung innerhalb der EU weitestgehend entkoppelt ist.

Martin

Das ist natürlich Quatsch, und Sie wissen es auch.
Internationalismus und Globalisierung sind hier nicht miteinander zu verwechseln, dass erste verringert das Konkliktpotential durch Angleichung der Verhältnisse und Verringerung der Differenz. Die Globalisierung diente ausschließlich dem Kapitalverkehr. Die wurde von den falschen Leuten geplant und eingeleitet. Die hatten überhaupt kein Interesse an der Angleichung der Verhältnisse, eher am Gegenteil.

Dieser Erkenntnis nähert man sich am einfachsten über die Begriffe "Identität" und "Geschichte".

Die politische Notsituation, die hierzulande durch das Versteigern der Richtlinienkompetenz unter Kohl begann, dient hier wie überall zur Erzeugung "völkischen" Unwillens, der seinerseits unbedingt auf das "Nationale" angewiesen ist. Völker lassen sich nur unter solchen Bedingungen gegeneinander ausspielen.

Damit sollte irgendwann mal Schluss sein.

Es spricht ja nichts dagegen, dass sich Bayern oder Guatemalteker weiterhin jährlich einmal treffen, um sich die hohlen Birnen zuzukippen und sich gegenseitig blutig zu prügeln. Bei Staaten und Nationen sollte endlich ein anderer Weg zur Findung eines Ausgleichs angestrebt werden.

Serge

Nur kurz, da wenig Zeit heute:
Den im Eröffnungsthread von mir zitierten Artikel von Knauß in einen nationalistischen Dunstkreis zu stellen, ist schon sehr gewagt bis boshaft.
Es ist ein Gedankenanstoß, warum es mit der Integration nicht so einfach ist.

Bei mir selbst dasselbe zu versuchen, empfinde ich als Unverschämtheit. Wenn man den sog. Internationalismus kritisch sieht, muss man noch lange kein Nationalist sein. Da ist ein großes Spektrum dazwischen.
Noch schlimmer finde ich allerdings den schon zur Gewohnheit gewordenen Populismus eines bestimmten Users, nicht meinungs- oder mehrheitskonforme Ansichten als linken oder rechten Nationalismus zu bezeichnen oder am liebsten beides zusammen in einen Topf zu werfen. Das wird auch nicht dadurch aufgewertet, dass es so oder so ähnlich auch in manchen Medien zu lesen ist. Das ist plumpe und bösartige Hetze gegen die Linken.
Tschüß.
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