Treffpunkt Königsplatz

Normale Version: Das Zuhause ist ein gefährlicher Ort
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Sophie

(06.02.2017, 22:59)PuK schrieb: [ -> ]Edit. Ok. Noch mal drübergelesen. Die zweite Ableitung auf deinen Post angewendet. Dann war's relativ einfach. Verstanden. Die Message ist angekommen. Der Adler ist gelandet. Der Oma geht es gu-hut. Zerreden wir es also besser nicht weiter, denn sonst ist es garantiert mehr für niemanden lustig.

Ja, sorry, da war das 'es' zuviel. Ich hatte zunächst anders formuliert, dann umgestellt, dann das 'es' übersehen. Kommt leider vor, obwohl mich das immer selbst ärgert.

Passiert Dir ja auch. Denn wenn ich nicht irre, ist in Deinem letzten Satz ein 'mehr' überflüssig oder die Konstruktion müsste anders lauten.

Lassen wir es einfach gut sein, es war ja nicht bös gemeint.

Sophie

(06.02.2017, 21:15)messalina schrieb: [ -> ]Sorgen machen ist für Haushaltsunfälle vielleicht das falsche Wort? Die Chance, dass da etwas passiert, kann höher sein, ja. Aber mir ist da noch nie was passiert, geschnitten habe ich mich vielleicht mal. Aber ich glaube, ich habe schon jahrelang kein Pflaster mehr gebraucht, das muss schon ganz eingetrocknet sein? Ich muss gleich mal nachkucken.

Ich finde jedenfalls, im Haushalt hat man das Risiko selbst in der Hand, bei den Flüchtlingen aber nicht so. Da geht Risikovermeidung zu Lasten der Leichtigkeit des Seins. Und meine Sorge, überfallen zu werden, geht auch leider nicht durch Gedanken an Haushaltsunfälle weg.

Und wie oft bist Du schon überfallen worden, messalina? Ich mein - das ist doch die Frage, die sich stellt, auf Deinen ersten Antwortsatz.

Dass jemand, dem schon mal was Schlimmes widerfahren ist, traumatisiert ist (wie übrigens viele Flüchtlinge), ist verständlich. Der Taxifahrer, der schon mal einen Messerangriff knapp überlebt hat, kann seinen Beruf vllt. nicht mehr ausüben, weil er die Angst nie mehr los wird, aber deshalb können nicht von vornherein alle Angehörigen dieser Berufsgruppe den Dienst verweigern, weil es -huch- so gefährlich ist. Das gilt natürlich für Polizisten genau so.

Wer einen Einbruch erlebt hat, fühlt sich in den eigenen vier Wänden nicht mehr sicher. Aber es ergibt wenig Sinn, wenn das alle Leute  angesichts der steigenden Diebstahlszahlen machen. Denn nach wie vor ist die Wahrscheinlichkeit betroffen zu sein äußerst gering. Soll heißen, die Sorge belastet die Lebensqualität weit mehr als die statistische Wahrscheinlichkeit das rechtfertigt.

Du schreibst hier oft, dass die Fallzahlen für Straftaten bei Flüchtlingen zurückgingen, sei auch auf geändertes Verhalten der Bevölerung zurückzuführen, wie beispielsweise Deines, da Du nun eben abends nicht mehr in die Öffentlichkeit gingest. Abgesehen davon, dass das eine unzulässige Schlussfolgerung ist solange nicht ALLE zuhause bleiben, möchte ich doch noch auf den Vergleich mit den Haushaltsunfällen zurückkommen, bei dem Du ja kundtust, Dir keine Sorgen zu machen und damit Dein Verhalten auch nicht zu hinterfragen und Umsicht walten zu lassen. Du meinst zwar, Du habest es selbst in der Hand, aber das meint eben jeder, bis er über den Teppich gestolpert die Treppe runtergefallen ist - hoppala.

Ich rate Dir einfach die Sorglosigkeit, die Du bezüglich Hauhaltsunfällen hast, auch für Dein Verhalten in der Öffentlichkeit an. Du wirst sehen, es lebt sich leichter.

Sophie

(06.02.2017, 23:22)TomTinte schrieb: [ -> ]satirischer Einspruch:

Ein Büro ist viel viel gefährlicher.

- spitze Bleistift und Kugelschreiber

- scharfe Papierscherren

- Drehstühle die sich bewegen können

- scharfe Tischkanten

- Papierschneidemaschine

- Tischlampen die die Augen blenden

- krawallmachende Telefone, die das Gehör schädigen

Das stimmt sogar ganz unsatirisch.   

Vllt. nicht unbedingt im Büro, aber Arbeitsunfälle schlagen schon auch ins Kontor. 506 waren es im Jahr 2014 (ohne verkehrliche Arbeitsunfälle)

Und auch die Freizeitaktivitäten sollte man nicht vergessen. Von 22.717 Unfalltoten aus dem Jahr 2014  fallen 9.577 in den 'übrigen Bereich' bei dem es sich überwiegend um solche handeln dürfte.

Schlussfolgern wir: Vor allem Risikosportarten wie Bergsteigen, Skitourengehen etc. sollten bei Sorge um ihre Sicherheit andere Prioritäten setzen.  ^^

PuK

(07.02.2017, 06:09)Sophie schrieb: [ -> ]Ja, sorry, da war das 'es' zuviel. Ich hatte zunächst anders formuliert, dann umgestellt, dann das 'es' übersehen. Kommt leider vor, obwohl mich das immer selbst ärgert.

Passiert Dir ja auch. Denn wenn ich nicht irre, ist in Deinem letzten Satz ein 'mehr' überflüssig oder die Konstruktion müsste anders lauten.

Lassen wir es einfach gut sein, es war ja nicht bös gemeint.

Natürlich ist es gut. :cool:

Aber ich hab nochmal drübergelesen über den von dir angezweifelten Satz. Der ist zwar ein wenig schräg, aber die Konstruktion sollte eigentlich halten. Das mit dem "mehr" passt schon halbwegs so. Meine ich zumindest.

PuK

(06.02.2017, 22:55)Sophie schrieb: [ -> ]Nein - ich schrieb ja, dass Du es Dich drüber belustigtest.

Übrigens hat mein Bad nicht mal ein Fenster. Man muss da also nach dem Vollbad immer sehr gut lüften, alle Türen und das Fenster der Küche sehr weit öffnen, sonst bröckelt der Putz von der Wand irgendwann und die Fliesen fallen runter. Oder Schwammerl wachsen an der Wand. Ich wüsste also gar nicht, wo da die Gardinen hinsollten, wenn man schon unbedingt Gardinen im Bad haben muss, aus welchem Grund auch immer. Oder überhaupt in der Wohnung.

Das ist einer der beiden Nachteile dieser Wohnung. Das fensterlose Bad, und der Flur ist zu groß. Vom Flur hätte man ein paar m² abzweigen und dem Schlafzimmer und der Küche zuschlagen können. Sonst ist sie aber in Ordnung. Ich kann mich eigentlich nicht darüber beklagen, bzw. nur auf sehr hohem Niveau.

Gardinen sind lebensgefährlich. Vor allem, wenn man sie mit High Heels auf dem Badewannenrand stehend anbringt. Wirklich. Tut das nicht, liebe Kinder! Auf keinen Fall.

_solon_

Vielleicht sollte man nicht als Hans Guck-in-die-Luft durch sein zuHause, durch sein Büro, durch die Welt gehen und permanent dabei nachdenken wie man andere ärgern kann oder die Welt verbessern kann.
Augen auf - heißt die Devise.

PuK

(07.02.2017, 09:37)_solon_ schrieb: [ -> ]Vielleicht sollte man nicht als Hans Guck-in-die-Luft durch sein zuHause, durch sein Büro, durch die Welt gehen und permanent dabei nachdenken wie man andere ärgern kann oder die Welt verbessern kann.
Augen auf - heißt die Devise.

Sag ich auch immer.

Augen auf, Ohren auf, Helmi ist da!
Jetzt gibt es Dinge, die wichtig sind.
Für dich und mich und jedes Kind.
Helmi ist da.

Allerdings haben sie beim ORF die Titelmelodie ausgetauscht. Das ist jetzt nur noch rudimentär übrig, und eine alte Folge habe ich nicht gefunden.

PuK

So ähnlich war das. Zum Mitsingen. Und die Qualität vom Video ist ganz gräßlich, ich weiß es.

messalina

Oh-oh, da muss ich jetzt aber eine Menge dazu sagen.

(07.02.2017, 06:18)Sophie schrieb: [ -> ]Und wie oft bist Du schon überfallen worden, messalina? Ich mein - das ist doch die Frage, die sich stellt, auf Deinen ersten Antwortsatz.

Dass jemand, dem schon mal was Schlimmes widerfahren ist, traumatisiert ist (wie übrigens viele Flüchtlinge), ist verständlich. Der Taxifahrer, der schon mal einen Messerangriff knapp überlebt hat, kann seinen Beruf vllt. nicht mehr ausüben, weil er die Angst nie mehr los wird, aber deshalb können nicht von vornherein alle Angehörigen dieser Berufsgruppe den Dienst verweigern, weil es -huch- so gefährlich ist. Das gilt natürlich für Polizisten genau so.

Wer einen Einbruch erlebt hat, fühlt sich in den eigenen vier Wänden nicht mehr sicher. Aber es ergibt wenig Sinn, wenn das alle Leute  angesichts der steigenden Diebstahlszahlen machen. Denn nach wie vor ist die Wahrscheinlichkeit betroffen zu sein äußerst gering. Soll heißen, die Sorge belastet die Lebensqualität weit mehr als die statistische Wahrscheinlichkeit das rechtfertigt.

So wie du das schreibst, darf man sich also erst aufregen, wenn man selbst Opfer geworden ist? Und alle anderen sollen sich nicht so haben? Wo bleibt da die Empathie? [Bild: dnewluyd.gif] Ich finde es auch furchtbar, wenn eine Studentin in Freiburg von einem Flüchtling vergewaltigt und ermordet wird. Mit meinen Nachbarn, bei denen vor einem Jahr eingebrochen wurde, fühle ich auch mit.

Zum Gefühl und zur statistischen Wahrscheinlichkeit gab es heute in der FAZ einen guten Artikel. Also ich finde mich da sehr wieder:

Für Frauen sieht die Bedrohungslage anders aus

(07.02.2017, 06:18)Sophie schrieb: [ -> ]Aber es ergibt wenig Sinn, wenn das alle Leute  angesichts der steigenden Diebstahlszahlen machen. Denn nach wie vor ist die Wahrscheinlichkeit betroffen zu sein äußerst gering.

Dazu fällt mir noch ein: Wenn ich das wörtlich nehme, müssen Männer also an Vergewaltigung keinen Gedanken verschwenden, kann ihnen ja nicht passieren? Vielleicht ist das Thema dem Innenminister genau aus dem Grund auch ziemlich egal?

(07.02.2017, 06:18)Sophie schrieb: [ -> ]Du schreibst hier oft, dass die Fallzahlen für Straftaten bei Flüchtlingen zurückgingen, sei auch auf geändertes Verhalten der Bevölerung zurückzuführen, wie beispielsweise Deines, da Du nun eben abends nicht mehr in die Öffentlichkeit gingest. Abgesehen davon, dass das eine unzulässige Schlussfolgerung ist solange nicht ALLE zuhause bleiben, ...

Ich finde nicht, dass die Schlussfolgerung unzulässig ist, dass Prävention nichts bringt? Erstens geht es um mich selbst, und da bringt es auf jeden Fall etwas. Und zweitens: Warum rät sonst das Auswärtige Amt von bestimmten Verhaltensweisen in bestimmten Ländern ab, wenn dann im Ergebnis nur Andere überfallen werden? Oder warum rät die Kriminalpolizei dazu, sein Haus einbruchssicher zu machen, wenn dann einfach beim Nachbarn eingebrochen wird? Warum geht die Polizei mit 1.500 Leuten auf die Domplatte, wenn dafür die ungeschützten Frauen im Nachbarort überfallen werden?

Wenn man wirklich ALLES Risiko ausräumen muss, bevor überhaupt ein Effekt eintritt, müsstest du ja ganz bei Trump sein, der sagt, es ist erst Schluss mit muslimischen Terroristen, wenn wir gar keine Moslems ins Land lassen. Oder wenn ich sage, die sollen einfach nicht kommen, und die schon da sind sollen alle wieder gehen, erst dann kann keine Maria L. mehr von einem verrohten traumatisierten Flüchtling mit archaischem Frauenbild vergewaltigt und ermordet werden?


(07.02.2017, 06:18)Sophie schrieb: [ -> ]... möchte ich doch noch auf den Vergleich mit den Haushaltsunfällen zurückkommen, bei dem Du ja kundtust, Dir keine Sorgen zu machen und damit Dein Verhalten auch nicht zu hinterfragen und Umsicht walten zu lassen. Du meinst zwar, Du habest es selbst in der Hand, aber das meint eben jeder, bis er über den Teppich gestolpert die Treppe runtergefallen ist - hoppala.

Ich rate Dir einfach die Sorglosigkeit, die Du bezüglich Hauhaltsunfällen hast, auch für Dein Verhalten in der Öffentlichkeit an. Du wirst sehen, es lebt sich leichter.

So habe ich das zu den Haushaltsunfällen aber nicht gesagt? Mir passiert nämlich nicht aus Zufall nichts, sondern  weil ich eben aufpasse und nicht sorglos bin und Gefahrenquellen nicht entstehen lasse. Ich hasse es z. B., wenn jemand etwas auf der Treppe ablegt. Und ich klettere auch nicht mit Flipflops auf den Badewannenrand. Und ich nehme kein Messer, um eine Schraube aufzuschrauben. Und ein Fön, der nicht geht, wandert in den Elektroschrott-Container.

Wenn fröhliche Sorglosigkeit der richtige Rat wäre, könnte man den ja auch Pouya geben. Natürlich sind in Afghanistan 11.000 Privatpersonen Opfer von Anschlägen geworden im letzten Jahr, aber Millionen eben nicht? Und was ist das schon gegen die deutschen Krankenhauskeime und Haushaltsunfälle, die sonst auf ihn gewartet hätten? Und überhaupt darf er sich ja erst aufregen, wenn er selbst Opfer geworden ist, oder?
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