Treffpunkt Königsplatz

Normale Version: "Dürrewinter" in Frankreich
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Das ist schon der zweite und zu allem Überfluss will man noch weitere Atomkraftwerke bauen die dringend auf Kühlwasser angewiesen sind.
Davon abgesehen, dass in vielen Gebieten Garten wässern, Autowaschen oder gar Pool befüllen schon untersagt wurden gibt es mancherorts gar keine Baugenehmigungen mehr, nicht nur für Pools.
In einigen Gemeinden musste die Bevölkerung umständlich mit Trinkwasser versorgt werden.

blaetter.de

Dort rächt sich jetzt, dass man, noch mehr wie bei uns, die erneuerbaren Energien sträflich vernachlässigt hat.

Martin

(17.04.2023, 12:47)KuP schrieb: [ -> ]Das ist schon der zweite und zu allem Überfluss will man noch weitere Atomkraftwerke bauen die dringend auf Kühlwasser angewiesen sind.
Davon abgesehen, dass in vielen Gebieten Garten wässern, Autowaschen oder gar Pool befüllen schon untersagt wurden gibt es mancherorts gar keine Baugenehmigungen mehr, nicht nur für Pools.
In einigen Gemeinden musste die Bevölkerung umständlich mit Trinkwasser versorgt werden.

blaetter.de

Dort rächt sich jetzt, dass man, noch mehr wie bei uns, die erneuerbaren Energien sträflich vernachlässigt hat.

Na ja, genügend Küsten gibt es ja, wie wäre es einfach damit, Meerwasser zu entsalzen? Machen schon genügend Staaten im nahen Osten. Der Meeresspiegel soll ja ohnehin ansteigen. 

Martin
(17.04.2023, 13:02)Martin schrieb: [ -> ]Na ja, genügend Küsten gibt es ja, wie wäre es einfach damit, Meerwasser zu entsalzen? Machen schon genügend Staaten im nahen Osten. Der Meeresspiegel soll ja ohnehin ansteigen. 

Martin

Das hülfe notfalls für Trinkwasser, aber niemals für Landwirtschaft und die meisten AKWs im Landesinneren an Flüssen.

Martin

(17.04.2023, 13:19)KuP schrieb: [ -> ]Das hülfe notfalls für Trinkwasser, aber niemals für Landwirtschaft und die meisten AKWs im Landesinneren an Flüssen.

Falsch.

https://www.watertec-ta.de/wasserentsalz...irtschaft/

Die Abwärme der AKW kann gleich als Energie für den Betrieb verwendet werden, dto. PV. 

Martin
(17.04.2023, 13:31)Martin schrieb: [ -> ]Falsch.

https://www.watertec-ta.de/wasserentsalz...irtschaft/

Die Abwärme der AKW kann gleich als Energie für den Betrieb verwendet werden, dto. PV. 

Martin
Dann rechnen Sie mal welch ein enormer Aufwand dazu betrieben werden müsste, im Link sind ja nur Kleinanlagen ohne Kosten und Energieverbrauch mit minimalen Erträgen im Vergleich dazu was an Wasser fehlt.
Zuallererst geht es um Trinkwasser, dann Landwirtschaft und am Ende die AKWs im Landesinneren.
Die Technik ist für vieles vorhanden nur was eine Umsetzung für Kosten verursachen würde und wie lange es dauern würde, erscheint mir dann doch fraglich.
Zudem benötigt 1 qm an die 3 kW zur Entsalzung was ja eigentlich durch Wind und Sonne erzeugt werden könnte, aber auch da hängt Frankreich leider weit zurück.
Technische Möglichkeiten sind eines Umsetzung, Aufbau und Kosten evtl. Transporte dorthin wo benötigt noch mal was ganz anderes.

Martin

(17.04.2023, 15:11)KuP schrieb: [ -> ]Dann rechnen Sie mal welch ein enormer Aufwand dazu betrieben werden müsste, im Link sind ja nur Kleinanlagen ohne Kosten und Energieverbrauch mit minimalen Erträgen im Vergleich dazu was an Wasser fehlt.
Zuallererst geht es um Trinkwasser, dann Landwirtschaft und am Ende die AKWs im Landesinneren.
Die Technik ist für vieles vorhanden nur was eine Umsetzung für Kosten verursachen würde und wie lange es dauern würde, erscheint mir dann doch fraglich.
Zudem benötigt 1 qm an die 3 kW zur Entsalzung was ja eigentlich durch Wind und Sonne erzeugt werden könnte, aber auch da hängt Frankreich leider weit zurück.
Technische Möglichkeiten sind eines Umsetzung, Aufbau und Kosten evtl. Transporte dorthin wo benötigt noch mal was ganz anderes.

Ich sehe da kein Problem. Die Entsalzungsanlagen sind ja frei skalierbar und nur durch die Menge an zur Verfügung stehendem Meerwasser und Energie beschränkt:

Zitat:Wie Israel erfolgreich gegen die Dürre kämpft

Entsalzungsweltmeister und Recycling-Champion: Israel deckt 2016 mehr als die Hälfte seines nationalen Wasserbedarfs mittels Wasseraufbereitungsanlagen

Quelle: https://www.geo.de/natur/oekologie/545-r...re-kaempft

Zitat:[...] Rund 20 Millionen Kubikmeter Trinkwasser gewinnen die Golfstaaten jeden Tag aus dem Meer. In Saudi-Arabien stammen bereits 70 Prozent des Trinkwassers aus dem Persischen Golf und dem Roten Meer. Die Küste des persischen Golfs ist übersät mit mehr als 200 Kraftwerken, die das Meer entsalzen, und die Anrainer wollen noch kräftig aufstocken. Allein die Vereinigten Arabischen Emirate arbeiten daran, die Kapazität zu verdoppeln.

In Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten steht die derzeit größte Entsalzungsanlage der Welt. Durch den Dschabal Ali Komplex direkt an der Küste strömen jeden Tag mehr als zwei Milliarden Liter Meerwasser und werden zu Trinkwasser - in etwa das Volumen von 800 Olympischen Schwimmbecken.

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/wissen/meerw...-1.3630919

Sind wir in Europa mal wieder zu doof dazu oder gibt es ein EU-Gesetz, das die Umsetzung erschweren könnte?

Martin
(17.04.2023, 16:17)Martin schrieb: [ -> ]Ich sehe da kein Problem. Die Entsalzungsanlagen sind ja frei skalierbar und nur durch die Menge an zur Verfügung stehendem Meerwasser und Energie beschränkt:



Sind wir in Europa mal wieder zu doof dazu oder gibt es ein EU-Gesetz, das die Umsetzung erschweren könnte?

Martin

Wie gesagt Technik ist ja vorhanden, aber ich denke da überschätzen Sie die finanziellen Mittel die zur Verfügung stehen im Vergleich zu den Ölstaaten.
Eigentlich auch die Machtstrukturen dieser Ländern, die haben das Geld und machen es einfach ohne Bedenken und Widersprüche da mindestens autokratisch.
In rechtsstaatlichen Demokratien ist Politik die Kunst des Möglichen und in dem man sehr viele Teilnehmer unter einen Hut bringen muss, dort nur ein Frage des Wollens der Machthaber.

Martin

(17.04.2023, 16:38)KuP schrieb: [ -> ]Wie gesagt Technik ist ja vorhanden, aber ich denke da überschätzen Sie die finanziellen Mittel die zur Verfügung stehen im Vergleich zu den Ölstaaten.
Eigentlich auch die Machtstrukturen dieser Ländern, die haben das Geld und machen es einfach ohne Bedenken und Widersprüche da mindestens autokratisch.
In rechtsstaatlichen Demokratien ist Politik die Kunst des Möglichen und in dem man sehr viele Teilnehmer unter einen Hut bringen muss, dort nur ein Frage des Wollens der Machthaber.

Zu den Kosten:

Zitat:[...] Das ist vor allem für einen Ansatz wichtig, den die Freiburger Forscher für zwei Inseln der Kap Verde vor der Westküste Afrikas durchgerechnet haben. Hier ging es nicht darum, konkrete Vorgaben der Wasserproduktion umzusetzen, sondern überschüssige Windenergie zu nutzen, die bisher abgeregelt wird, um die Kosten für entsalztes Meerwasser für die Versorgung der 83.000 Menschen auf São Vicente und der 35.000 Einwohner von Sal zu senken. Denn auf den beiden Inseln fließen acht Prozent des gesamten Stromverbrauchs in die Meerwasserentsalzung.

Das entsalzte Frischwasser auf Sal kostet mit einer kontinuierlich laufenden Umkehrosmose zwischen 1,11 und 1,32 Euro pro Kubikmeter.

Quelle: https://www.erneuerbareenergien.de/onsho...ubikmeter.

Fettung durch mich. Zum Vergleich:

Zitat:[...] 1.000 Liter Augsburger Trinkwasser aus dem Wasserhahn kostet damit für eine Durchschnittsfamilie in einem Mehrparteienhaus rund 1,86 Euro, also 0,2 Cent pro Liter.

Quelle: https://www.b4bschwaben.de/b4b-nachricht...o%20Liter.

Fettung durch mich. Wenn man das Wasser bspw. in Augsburg aus einer Entsalzungsanlage bezöge, wären die qm3-Kosten im ungünstigsten Fall rd. 54 Eurocent billiger. An den Kosten kann es also nicht liegen. An den Genehmigungen wohl auch nicht, außer man will die französischen Bauern zum Feind, was ich nicht empfehlen würde. Mir kommt es so vor, als wäre das Thema Entsalzung als Lösung von der Politik in Europa noch gar nicht identifiziert.

Martin
(17.04.2023, 17:17)Martin schrieb: [ -> ]Zu den Kosten:


Fettung durch mich. Zum Vergleich:


Fettung durch mich. Wenn man das Wasser bspw. in Augsburg aus einer Entsalzungsanlage bezöge, wären die qm3-Kosten im ungünstigsten Fall rd. 54 Eurocent billiger. An den Kosten kann es also nicht liegen. An den Genehmigungen wohl auch nicht, außer man will die französischen Bauern zum Feind, was ich nicht empfehlen würde. Mir kommt es so vor, als wäre das Thema Entsalzung als Lösung von der Politik in Europa noch gar nicht identifiziert.

Martin
Ich schrieb nicht von den laufenden Kosten sondern meinte die Installation, die muss ja erst mal gestemmt werden.
Wie gesagt die Entscheidung dazu fallen in anderen Systemen leichter nebst den finanziellen Anfangsinvestitionen.

Aber ja, das Thema wird mutmaßlich Frankreich, Spanien und Italien politisch recht bald heftig auf die Füße fallen.
Es ist wie immer es muss erst weh tun bevor wirklich was geschieht, aber vorausschauend ist in Demokratien eben auch etwas problematischer durch die Einbindung vieler diverser Gruppen.
Mit solchen Umständen gehen autokratische Staaten ganz anders um, was allerdings auch nur besser ist wenn sie dann auch das richtige tun.
Solche Entscheidungsfindungen dauern bei uns erfahrungsgemäß deutlich länger, verringert allerdings auch die Gefahr von Fehlentscheidungen.

Martin

(17.04.2023, 18:30)KuP schrieb: [ -> ]Ich schrieb nicht von den laufenden Kosten sondern meinte die Installation, die muss ja erst mal gestemmt werden.
Wie gesagt die Entscheidung dazu fallen in anderen Systemen leichter nebst den finanziellen Anfangsinvestitionen.

Aber ja, das Thema wird mutmaßlich Frankreich, Spanien und Italien politisch recht bald heftig auf die Füße fallen.
Es ist wie immer es muss erst weh tun bevor wirklich was geschieht, aber vorausschauend ist in Demokratien eben auch etwas problematischer durch die Einbindung vieler diverser Gruppen.
Mit solchen Umständen gehen autokratische Staaten ganz anders um, was allerdings auch nur besser ist wenn sie dann auch das richtige tun.
Solche Entscheidungsfindungen dauern bei uns erfahrungsgemäß deutlich länger, verringert allerdings auch die Gefahr von Fehlentscheidungen.

Na ja, den Atomausstieg hat Merkel ja auch von einem Tag auf den anderen beschlossen, da reichte ein Blick auf die Umfragen, ganz ohne Diktatur. Besonders bitter, weil sie es als Physikerin eigentlich schon vorher hätte besser wissen müssen. Dto. Grenzöffnungen. Diese Beispiele zeigen einmal mehr, dass die Dame nur am persönlichen Machterhalt interessiert war, den Scherbenhaufen kehrt die Ampel jetzt zusammen.

Aber zurück zu den Entsalzungsanlagen: 

Zitat:[...] 50.000 Kubikmeter Süßwasser werden auf der tunesischen Insel Djerba jeden Tag aus Meerwasser produziert, und zwar in einer Qualität, dass „Babys es trinken können“, sagt Mosbah Helali, Geschäftsführer der SONEDE (Société Nationale d’Exploitation et de Distribution des Eaux), des staatlichen tunesischen Wasserversorgers. Die Meerwasserentsalzungsanlage ist die erste ihrer Art in Tunesien und wurde im vergangenen Jahr in Betrieb genommen. Sie hat 75 Millionen Euro gekostet, wovon die KfW im Auftrag der Bundesregierung 60 Millionen Euro finanziert hat.

Quelle: https://www.kfw.de/stories/umwelt/natuer...ert%20hat.

Zum Vergleich: Ein AKW kostet im Bau im Minimum (!) ab 10 Mrd. Euro. Davon ließen sich rd. 130 Entsalzungsanlagen wie die obige bauen mit einem Volumen von 6,5 Mio. Kubikmeter täglich. Das sind immerhin knapp 10% der täglichen Durchflussmenge der Donau (760 Mio. qm3/Tag, hochgerechnet von hier).

Also Kosten können nicht das Argument sein, weder in der Anschaffung und noch weniger im Betrieb.

Martin
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