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Normale Version: Ministerin Giffey verzichtet auf Doktortitel
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Martin

Zitat:Familienministerin Franziska Giffey will künftig auf ihren Doktortitel verzichten. Das teilte sie in einem Schreiben an den Präsidenten der Freien Universität (FU) in Berlin mit, wie die "Berliner Morgenpost" berichtet. Die stellvertretende Vorsitzende des Berliner SPD-Landesverbands, Iris Spranger, bestätigte Giffeys Schritt.

Die SPD-Politikerin habe sich dazu entschieden, um weiteren Schaden von ihrer Familie und ihrer politischen Arbeit sowie ihrer Partei abzuwenden, heißt es in dem Schreiben. Giffey trug den Titel seit 2010. Formal kann allerdings nur die ausstellende Universität den Titel zurücknehmen.

Quelle: https://www.n-tv.de/politik/Ministerin-G...67605.html

Schau an. Während Guttenberg für das gleiche Vergehen noch guillotiniert wurde, scheint das Vergehen eines ermogelten Doktorgrades mit verstärktem Auftreten im links-grünen Politikerspektrum zu einer Ordnungswidrigkeit geschrumpft zu sein, über die man eher hinweg- als hinsieht.

Genau diese Doppelmoral ist es, die das Klima zunehmend vergiftet.

Martin

FCAler

(13.11.2020, 23:56)Martin schrieb: [ -> ]Schau an. Während Guttenberg für das gleiche Vergehen noch guillotiniert wurde, scheint das Vergehen eines ermogelten Doktorgrades mit verstärktem Auftreten im links-grünen Politikerspektrum zu einer Ordnungswidrigkeit geschrumpft zu sein, über die man eher hinweg- als hinsieht.

Genau diese Doppelmoral ist es, die das Klima zunehmend vergiftet.

Martin


Der Guttenberg,
war doch zu blöd, oder zu eingebildet, als sofort seinen Doktor-Titel an den Nagel zu hängen und zu sagen: 
Ich kann auch ganz gut "ohne" Doktor-Titel leben und nicht zu versuchen herum zu tricksen, dann wäre er auch meiner Meinung nach Verteidigungsminister ohne Titel geblieben!  Yes

Merke: Lügen haben kurze Beine!  Devil

jackson

(13.11.2020, 23:56)Martin schrieb: [ -> ]Schau an. Während Guttenberg für das gleiche Vergehen noch guillotiniert wurde, scheint das Vergehen eines ermogelten Doktorgrades mit verstärktem Auftreten im links-grünen Politikerspektrum zu einer Ordnungswidrigkeit geschrumpft zu sein, über die man eher hinweg- als hinsieht.

Genau diese Doppelmoral ist es, die das Klima zunehmend vergiftet.

Martin

Ein großer Unterschied ist aber schon: z.G. wurde der Doktortitel aberkannt, bei G. ist noch nichts ermnogelt. Bis jetzt hat sie eine Rüge bekommen.
Soviel ich weiß, kann man den erworbenen/erarbeiteten Doktortitel nicht so schlicht zurückgeben oder darauf verzichten, als wäre nichts gewesen.
Er kann aber durch die Prüfungsbehörde aberkannt werden.

Zum Parallelfall vuzG ein treffender Zitat aus der WELT  ...
Zitat:Zum Beispiel Björn Böhning, Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit: „Guttenberg will auf Doktortitel verzichten. Aber den akademischen Grad kann man gar nicht zurückgeben. Betrug oder kein Betrug ist die frage [sic]“, schrieb der Sozialdemokrat damals. Derselbe Mann tönt heute: „Respektable Entscheidung von Franziska Giffey!“ Böhning ist nur einer von vielen Sozialdemokraten, die in diesen Tagen Doppelmoral als Strategie fahren.

... und der Kommentar dazu:
Zitat:Sehr geehrter Herr Boie und alle, die sich im linken Millieu nicht so auskennen:
(a) Gegen das Argument, etwas zeige eine Doppelmoral oder sei ein Messen mit zweierlei Mass
muss nur erwidert werden: Das ist "What-about-ism".
Also eine nicht erlaubte "Und was ist mit..."-Frage.
Das befreit einen ideologisch gefestigten Linken (oder eine ideologisch gefestigte Linke) von jeder Pflicht, die angeprangerte Doppelmoral/Zweierlei-Mass-Messerei zu überdenken.
Ende der Diskussion.
WELT

PS: Soweit ich informiert bin (durch verschiedene Medien), ist das Instrument der "Rüge" in der Prüfungsordnung (oder was auch immer) der FU Berlin gar nicht vorhanden. Es wäre also nichts anderes als eine wohlgesonnene Dampfblase.
Das wäre ein weiterer Skandal in dieser Geschichte, wenn auch ein kleiner.

Martin

In der Bewertung der Doktorarbeit durch die Uni Berlin heißt es wörtlich:

Zitat:"In der Abwägung beider Positionen kommt das Gremium zu der Auffassung, dass die fehlerhaften Passagen zwar zahlreich, aber doch so punktuell sind, dass man mit Blick auf die Arbeit im Ganzen nicht von einer Überhandnahme - wie von der Rechtsprechung gefordert - sprechen kann."

Quelle: https://astafu.de/sites/default/files/20...tokoll.pdf

Seite 8

Wohlgemerkt, wir sprechen hier von rd. 80 (!) Fundstellen, die plagiiert wurden. "Zahlreich aber punktuell". Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.

Martin

Kreti u. Plethi

(15.11.2020, 14:26)Martin schrieb: [ -> ]In der Bewertung der Doktorarbeit durch die Uni Berlin heißt es wörtlich:


Wohlgemerkt, wir sprechen hier von rd. 80 (!) Fundstellen, die plagiiert wurden. "Zahlreich aber punktuell". Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.

Martin

Grundproblem ist, dass man, wenn man den will, ab bestimmten Zeitpunkten eigentlich jederDoktorarbeit zerpflücken kann.
Bei Themen über die es viele derer gibt weit mehr, nicht umsonst sind im Laufe der Zeit die irrsten Arbeiten entstanden nur um dem Fakt aus dem Weg zu gehen nicht jeden entdecken zu können der auf ähnliche oder gleiche Gedanken gekommen ist und somit die Kennzeichnung dann dummerweise fehlt.
Das ein bei einer Überprüfung ist der Umstand ob die hätten bekannt sein müssen, das andere ob sie sich überschnitten haben, oder so gut wie nicht bekannt waren.
Bei früheren Prüfungen standen ja auch nicht die heutigen Mittel der Suche zur Verfügung.

Beispiel ist eine Doktorarbeit über Morbus Kobold
Es gibt aber auch jede Menge andere wo man sich schon am Titel fragt ob die notwendig waren.

Martin

(15.11.2020, 16:01)Kreti u. Plethi schrieb: [ -> ]Grundproblem ist, dass man, wenn man den will, ab bestimmten Zeitpunkten eigentlich jederDoktorarbeit zerpflücken kann.
Bei Themen über die es viele derer gibt weit mehr, nicht umsonst sind im Laufe der Zeit die irrsten Arbeiten entstanden nur um dem Fakt aus dem Weg zu gehen nicht jeden entdecken zu können der auf ähnliche oder gleiche Gedanken gekommen ist und somit die Kennzeichnung dann dummerweise fehlt.
Das ein bei einer Überprüfung ist der Umstand ob die hätten bekannt sein müssen, das andere ob sie sich überschnitten haben, oder so gut wie nicht bekannt waren.
Bei früheren Prüfungen standen ja auch nicht die heutigen Mittel der Suche zur Verfügung.

Äh, nein. Zerpflückt werden fast ausschließlich Doktorarbeiten von sog. "Geisteswissenschaften", während Naturwissenschaften selten bis nie Gegenstand einer Untersuchung sind. Mit Physik, Mathematik & Co. muss man sich eben auskennen und kann nicht mit Worthülsen um sich werfen.

Zurück zum Thema: Auch TvuzG Plagiate in der Doktorarbeit waren "zahlreich", das "punktuell" wurde ihm aufgrund der falschen Parteizugehörigkeit und Popularität verweigert. Es ist eine Frechheit, wie auch an dieser Stelle mit zweierlei Maß gemessen wird.

Martin

jackson

(15.11.2020, 16:01)Kreti u. Plethi schrieb: [ -> ]Grundproblem ist, dass man, wenn man den will, ab bestimmten Zeitpunkten eigentlich jederDoktorarbeit zerpflücken kann.
[...]

Das Zerpflücken ist heute aufgrund der technischen Möglichkeiten leichter, als sagen wir mal vor 30 Jahren. Und bei Allerweltsthemen kann es natürlich sein, daß sich jemand exakt hierzu schon mal Gedanken gemacht hat.
Das sollte aber bei einer sorgfältigen Prüfung der Arbeit zu vielleicht 90% entdeckt werden.
Nicht immer steckt unbedingt unlauterer Wille dahinter.

Kreti u. Plethi

(15.11.2020, 19:14)jackson schrieb: [ -> ]Das Zerpflücken ist heute aufgrund der technischen Möglichkeiten leichter, als sagen wir mal vor 30 Jahren. Und bei Allerweltsthemen kann es natürlich sein, daß sich jemand exakt hierzu schon mal Gedanken gemacht hat.
Das sollte aber bei einer sorgfältigen Prüfung der Arbeit zu vielleicht 90% entdeckt werden.
Nicht immer steckt unbedingt unlauterer Wille dahinter.

Das wollte ich damit auch zum Ausdruck bringen, allerdings kann man bei Überprüfungen in den meisten Fällen noch differenzieren ob hierbei jemand nur schlampig war, oder sich woanders bedient hat ohne zu kennzeichnen.
Ob das nun 90% sind vermag ich nicht zu beurteilen.

Kreti u. Plethi

(15.11.2020, 17:59)Martin schrieb: [ -> ]................

Zurück zum Thema: Auch TvuzG Plagiate in der Doktorarbeit waren "zahlreich", das "punktuell" wurde ihm aufgrund der falschen Parteizugehörigkeit und Popularität verweigert. Es ist eine Frechheit, wie auch an dieser Stelle mit zweierlei Maß gemessen wird.

Martin

Ich weiß nicht wie Sie zu dieser Aussage kommen, bei zu Guttenberg fand die Staatsanwaltschaft Hof strafrechtlich relevante Urheberrechtsverletzungen die gegen Zahklung von 20.000,- eingestellt wurden.
Bei Giffey ist bisher noch gar nichts genaues bekannt, veranlasst Sie aber jetzt schon urteilen, dass mit zweierlei Maß gemessen wird.

Zitat:Trotzdem entschied sich das Expertengremium nicht für einen Entzug des Doktortitels. Die fehlerhaften Passagen seien zwar zahlreich, „aber doch so punktuell, dass man mit Blick auf die Arbeit im Ganzen nicht von einer „Überhandnahme“ - wie von der Rechtsprechung gefordert - sprechen kann“, heißt es im Bericht.
Tagesspiegel

Es trumpelt schon wieder gewaltig habe ich den Eindruck.
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