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Normale Version: Datenpannen in der Medizin ohne Verantwortliche
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Martin

Leider nur im Print-Artikel der aktuellen C't, deshalb in Kürze die Quintessenz: Am 18. September wird über das Patientendatenschutzgesetz (PDSG) im Bundesrat abgestimmt. Das Gesetz hat eine perfide Hintertür: Kommt es zu einer Panne, kann niemand dafür belangt werden. Wenn also durch einen Hack alle Patientendaten zum Download im Darknet stehen, hat die Welt darauf Zugriff. Bestraft wird allerdings niemand. 

Diese Hintertür, die natürlich den involvierten Pharmafirmen, Kassen, Kliniken und Ärzten sehr entgegenkommt, wirft nochmal ein bezeichnendes Bild auf die Causa Spahn mit der Luxusvilla. Jetzt werden nochmal alle Träger bis zum Anschlag gepimpert, Gefälligkeiten, die sich nach dem politischen Leben wohl so richtig bezahlt machen dürften.

Leider ist das Thema für die meisten vermutlich zu abstrakt, so dass die Regierung mit dieser Schweinerei wohl durchkommt.

Es ist deprimierend immer wieder beobachten zu müssen, dass die Politiker ganz unverholen gegen die Bürger regieren.

Martin

Kreti u. Plethi

(31.08.2020, 21:36)Martin schrieb: [ -> ]Leider nur im Print-Artikel der aktuellen C't, deshalb in Kürze die Quintessenz: Am 18. September wird über das Patientendatenschutzgesetz (PDSG) im Bundesrat abgestimmt. Das Gesetz hat eine perfide Hintertür: Kommt es zu einer Panne, kann niemand dafür belangt werden. Wenn also durch einen Hack alle Patientendaten zum Download im Darknet stehen, hat die Welt darauf Zugriff. Bestraft wird allerdings niemand. 

Diese Hintertür, die natürlich den involvierten Pharmafirmen, Kassen, Kliniken und Ärzten sehr entgegenkommt, wirft nochmal ein bezeichnendes Bild auf die Causa Spahn mit der Luxusvilla. Jetzt werden nochmal alle Träger bis zum Anschlag gepimpert, Gefälligkeiten, die sich nach dem politischen Leben wohl so richtig bezahlt machen dürften.

Leider ist das Thema für die meisten vermutlich zu abstrakt, so dass die Regierung mit dieser Schweinerei wohl durchkommt.

Es ist deprimierend immer wieder beobachten zu müssen, dass die Politiker ganz unverholen gegen die Bürger regieren.

Martin

Bei Heise ist der Artikel komplett zu lesen, ich werde mich dazu später äußern.

Kreti u. Plethi

Das Hauptproblem sehe ich gar nicht so bei der Verantwortlichkeit wenn es Datenmissbrauch, Hacking usw. gibt, sondern an der Realität der Daten selber.
Sie sollen ja wissenschaftlich genutzt werden sind aber aus verschiedenen Gründen gar nicht valide.

Ich kenne aus meinen Kliniken sämtliche Entlassbriefe die sind teilweise unsäglich und entweder manchmal grottenfalsch oder auch unvollständig.
Dann kommt dazu dass die Niederlassenen sie sowieso kaum mehr lesen wegen fehlender Zeit.
Zudem sind die Verteilungsmechanismen innerhalb der Gesundheitsindustrie dermaßen auf Ökonomie getrimmt, dass es nur unwschwer vorstellbar ist was da getrickst wird.
Die Fallpauschalen verführen und zwingen geradezu dazu Daten, ich sage mal zu optimieren, genauso wie die Leistungsträger die Kassen selbst richtige Abrechnungen anhand der brieflichen Dokumentation immer mehr duch Uminterprätationen zu ihren Gunsten über den medzinischen Dienst verändern lassen.

Ich selbst habe durch meine Erkrankungen die Chronikerregelung beantragt ( nur 1% statt2 % Zuzahlungen) und bin erschrocken was der Hausarzt da übermitteln wollte.
Auf Nachfrage wurde mir bestätigt. dass es am Morbiditätsrisikostrukturausgleich (morbi-RSA) liege, da die Kassen Mitarbeiter teilwise losschicken in Praxen um dort die Diagnosen so anzupassen, wenn auch manchmal nur durch Differenzierungsänderungen, so wie es den Kassen mehr Geld bringt.

All das nutzt jemandem der sie abgreifen will herzlich wenig geschweige denn irgendeiner wissenschaftlichen Auswertung.

Als Patient muss man ja dann auch noch zustimmen ob sie überhaupt von anderen verwendet werden dürfen und dies kann ich nur jedem raten der niemanden im Umfeld hat der die wenigstens halbwegs durch Fachkenntnis validieren kann.
Ich zumindest werde die exakt so machen, nur mir fällt das auch nicht schwer.
An die vielen anderen, die etwa ihre Medikamente nicht mehr nehmen wegen der ständigen Verhandlungen der Kassen mit der Pharmazie und den daduch folgenden Anbieterwechseln, will ich gar nicht denken.
Wer hat schon geschulte Bekannte oder Verwandte in seinem Umfeld die ihn bei den diversen Problemen unterstützen können, sehr sehr wenige denke ich.