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Normale Version: Stadt Ahlen pfändet Mops und macht Verlustgeschäft
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PuK

Die Stadt Ahlen hat wegen nicht bezahlter Hundesteuer einer Familie den Hund, einen Mops, gepfändet. Dann verkaufte sie ihn über ein privates Nutzerkonto (!?!) bei den Ebay-Kleinanzeigen. 

Zitat:„Süße Mopsdame mit Stammbaum zu verkaufen! Nicht kastriert!“ 
(...)
Das Tier sei geimpft und gechipt sowie nach Rücksprache mit dem zuständigen Tierarzt kerngesund, heißt es im Text.

Quelle: Die Glocke

"Edda" heißt das Tier, Preis: schlappe 750 € (was zwar viel für einen kleinen Hund ist, aber für einen echten Mops sogar noch relativ billig.)

Ganz so "kerngesund" war der Hund aber dann doch nicht und musste inzwischen viermal operiert werden, davon eine Notoperation in einer Tierklinik. Kosten bisher: 1.800 €. 

Die Käuferin verlangt dieses Geld und die Erstattung des Kaufpreises jetzt von der Stadt. 

Lol

Wie sagte schon Loriot so treffend?

Zitat:Ein Leben ohne Möpse ist zwar möglich, aber sinnlos.

Martin

Die eigentliche Sauerei fand schon vorher statt: Der Hund wurde einer sozial schwachen Frau und ihren Kindern abgenommen, weil sie der Stadt die Hundesteuer schuldete. Unglaublich, was bei uns inzwischen abgeht. 

https://www.sueddeutsche.de/panorama/mop...-1.4348937


Martin

PuK

(03.03.2019, 00:03)Martin schrieb: [ -> ]Die eigentliche Sauerei fand schon vorher statt: Der Hund wurde einer sozial schwachen Frau und ihren Kindern abgenommen, weil sie der Stadt die Hundesteuer schuldete. Unglaublich, was bei uns inzwischen abgeht. 
https://www.sueddeutsche.de/panorama/mop...-1.4348937

Und dann noch das:

Zitat:Vor allem, weil zunächst Handbike und Rollstuhl ihres querschnittgelähmten Ehemannes hätten gepfändet werden sollen. "Dabei gehört mir das nicht, sondern ist Eigentum der Berufsgenossenschaft", sagte der Mann der Zeitung. 

Wenn der Hund der Frau gehört, sie also die Steuerpflichtige ist, und sie lebt mit ihrem Ehemann im gesetzlichen Güterstand wie die allermeisten Ehepaare, dann ist das während der Ehe eine Gütertrennung. Selbst, wenn diese Sachen also dem Mann gehört hätten und nicht der BG, hätten sie das wegen den Schulden der Frau nicht pfänden dürfen. 

Und außerdem unterliegen doch medizinische Hilfsmittel wie Brillen, Zahnprothesen u. dgl. sowieso dem Pfändungsschutz. (Wie wollte man so etwas auch verwerten? Das ist doch alles "maßgeschneidert" und nutzt nur dem Patienten etwas, dem es angepasst wurde, und sonst niemandem.) Unter diesen Pfändungsschutz für medizinische Hilfsmittel muss auch ein Rollator und ein Rollstuhl fallen, da bin ich mir ziemlich sicher. 

Da wollte wohl einfach mal jemand von der Stadt ein Exempel statuieren und hat sich dafür die Wehrlosesten ausgesucht, die er unter den säumigen Steuerschuldnern finden konnte.

forest

(03.03.2019, 01:11)PuK schrieb: [ -> ]Da wollte wohl einfach mal jemand von der Stadt ein Exempel statuieren und hat sich dafür die Wehrlosesten ausgesucht, die er unter den säumigen Steuerschuldnern finden konnte.

Der Amtsschimmel wieherte, insoweit Verständnis. Aber den Hund bei ebay zu versetzen, ging zu weit. Man hätte ihn mit dem Pfändungsbapperl verziert bei der Frau lassen können, dem § , dem Hund und der Familie wäre recht getan gewesen.

Da war mal was:


Zitat:Gruft der Strauß-Familie gepfändet

In der Gruft liegen der 1988 verstorbene Franz-Josef Strauß und seine Frau Marianne begraben. Sie gehört zur Hälfte dem wegen Steuerhinterziehung angeklagten Max Strauß und einer Tante. Laut Finanzminister Faltlhauser soll aber nicht "in die Gruft des Ministerpräsidenten" vollstreckt werden.

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/rot...t-1.744767