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Normale Version: Rassismus in Israel
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leopold

Zitat:Die Gründerväter des Staates Israel, die diese Erklärung unterzeichneten, verstanden den Gleichheitsgrundsatz als Grundstein der Gesellschaft, die sie aufbauen wollten. Sie verpflichteten sich – und uns – darüber hinaus, "allen unseren Nachbarstaaten und ihren Völkern die Hand zum Frieden und zu guter Nachbarschaft" zu reichen.
70 Jahre danach hat die israelische Regierung ein Gesetz erlassen, welches diesen Grundsatz und die Orientierung an universellen Werten durch Nationalismus und Rassismus ersetzt.
(...)
Ich glaube nicht, dass das jüdische Volk zwanzig Jahrhunderte lang überlebt hat – zumeist verfolgt und endlose Grausamkeiten ertragend –, nur um heute zu den Unterdrückern zu werden, die anderen Grausamkeiten zufügen. Genau das aber tut dieses neue Gesetz. Deshalb schäme ich mich heute dafür, Israeli zu sein.


Ich schäme mich heute, Israeli zu sein

PuK

Tja. Als Jude darf der das sagen. Jeder andere würde sofort die Antisemitismus-Keule übergebraten kriegen.

Ich meine natürlich, in der "Zeit" darf er das sagen. In Israel ist das erfahrungsgemäß ganz anders. 

Zitat:Daniel Barenboim hat bei einer einer Preisverleihung in Jerusalem für einen Eklat gesorgt: Der Generalmusikdirektor der Deutschen Staatsoper Berlin kritisierte in seiner Dankesrede die israelische Besatzungspolitik Israels.
"Kann eine Situation der Besatzung und Kontrolle über ein anderes Volk mit (Isreals) Unabhängigkeitserklärung in Einklang gebracht werden?", so die Frage Barenboims, der am Sonntag im Jerusalemer Parlament den Wolf-Preis erhielt.
Israels Staatspräsident Mosche Katzav verurteilte Barenboims Ansprache umgehend. Auch Bildungsministerin Limor Livat rügte den Stardirigenten: "Ich möchte mein Bedauern zum Ausdruck bringen, dass Herr Barenboim dieses Podium benutzt hat, um den Staat Israel anzugreifen."
Katzav erklärte, Barenboim verdiene eine Verurteilung nicht nur wegen der "unpassenden" Ansprache, sondern auch, weil eine Entschuldigung bei Überlebenden des Holocausts für eine frühere Aufführung von Wagner-Musik noch ausstehe.

Quelle: SPON

Die Oper "Tristan und Isolde" war übrigens diese Wagner-Musik, für die er sich entschuldigen sollte; ein Werk, das mit Israel und Juden genau gar nichts zu tun hat.

Lueginsland

(16.01.2019, 21:00)leopold schrieb: [ -> ]Ich schäme mich heute, Israeli zu sein

D. Barenboim schämt sich heute für diese Entwicklung.
Und wie recht er hat, sich für die israelischen Expansionsbemühungen zu schämen!

Seine Worte u.a.:  
Zitat:Die Gründerväter des Staates Israel, diese Erklärung unterzeichneten, verstanden den Gleichheitsgrundsatz als Grundstein der Gesellschaft, die sie aufbauen wollten. Sie verpflichteten sich – und uns – darüber hinaus, "allen unseren Nachbarstaaten und ihren Völkern die Hand zum Frieden und zu guter Nachbarschaft" zu reichen

Bald nach der Staatsgründung des Staates Israel wurde von Kritikern die Frage gestellt :  Innocent

"Wenn uns die Engländer schon ein Land abtreten, das ihnen nicht gehört,
weshalb geben sie uns nicht die Schweiz?"     Devil
(16.01.2019, 23:33)PuK schrieb: [ -> ]Die Oper "Tristan und Isolde" war übrigens diese Wagner-Musik, für die er sich entschuldigen sollte; ein Werk, das mit Israel und Juden genau gar nichts zu tun hat.

Es geht da ja gar nicht um die Musik als solches, sondern nur um den Komponisten, der war bekanntlich Antisemit.

PuK

(17.01.2019, 00:16)Klartexter schrieb: [ -> ]Es geht da ja gar nicht um die Musik als solches, sondern nur um den Komponisten, der war bekanntlich Antisemit.

Es sollte aber bei der Kritik an einer Oper um das musikalische Werk gehen, und nur um das. 

Zitat:[John Lennon] selbst hat in einem Interview zugegeben, in seinem Leben mehr als nur eine Frau geschlagen zu haben. Seinem Sohn Julian muss er ein herzloser, grausamer Vater gewesen sein. Ach ja, über Behinderte hat er sich übrigens auch lustig gemacht.

Quelle: BR

Das ändert aber nichts daran, dass Lennon geniale Pop-Musik geschrieben hat, vielleicht sogar die beste aller Zeiten. Da kommen auch die McCartney-Kompositionen nicht mit; die Songs von Lennon sind durchgehend die besseren Beatles-Songs.

Oder noch ein Beispiel aus der U-Musik: Ike Turner. Ike war privat ein Arsch und ein extremer Macho, aber musikalisch war die Solo-Tina nie mehr so gut wie die Tina in der Ike-and-Tina-Turner Zeit. 



Abgesehen davon ist es ein äußerst kühner Gedankengang, den 1883 verstorbenen Richard Wagner in einem Zusammenhang mit dem Holocaust zu stellen.